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Fußverletzung: Jon Rahm bricht LIV-Event ab – Start bei US Open gefährdet?

10. Jun. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Muss Jon Rahm um die Teilnahme bei der US Open 2024 bangen? (Foto: Getty)

Muss Jon Rahm um die Teilnahme bei der US Open 2024 bangen? (Foto: Getty)

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Rückschlag: Jon Rahm wird derzeit seines sportlichen Lebens nicht froh. Der Multimillioneneinkauf der LIV Golf League fremdelt mit dem Konkurrenz-Circuit, kommt auch golferisch nicht so recht in Schwung, spielt heuer bei den bisherigen Majors keine Rolle – geteilter 45. beim Masters, verpasster Cut bei der PGA Championship – und muss jetzt sogar um den Start bei der US Open in dieser Woche auf dem Kurs No. 2 von Pinehurst bangen. Rahm, mittlerweile Nummer sieben der Welt, laboriert an einer Entzündung im linken Fuß und musste deswegen das LIV-Event am Wochenende in Houston/Texas während der zweiten Runde abbrechen. Die Probleme hatten sich schon am Auftakttag angedeutet; laut LIV hat der zweifache Majorsieger aus Spanien wohl eine Schnittwunde zwischen den Zehen, die sich offenbar entzündet hat. Noch freilich wird Rahm bei den Buchmachern mit einer Quote von 16:1 auf den zweiten US-Open-Triumph nach Torrey Pines 2021 geführt.

Linn Grant litt mit Söderberg: „Total gemischte Gefühle“

Mitgefühl: Im Augenblick des Triumphs wusste Linn Grant nicht, ob sie sich freuen oder mit Sebastian Söderberg weinen sollte. Die 24-jährige Schwedin hatte 2022 als erste Frau der Welt mit dem Scandinavian Mixed in dominierender Manier ein Turnier der DP World Tour gewonnen und wird seither mit Schlagzeilen wie „Sie schlägt Männer“ bedacht. Gestern wiederholte Grant das Kunststück im Vasatorps Golfklubb vor den Toren ihrer Heimatstadt Helsingborg dank einer blitzsauberen 65er-Runde (-7) samt eingelochtem Chip aus dem Rough rund ums 18. Grün.

 

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Doch diesmal schlug sich vor allem Landsmann Söderberg selbst, der vom ersten Tag an geführt hatte und mit acht Schlägen Vorsprung aufs Feld in die Finalrunde gegangen war, um dort Schlag um Schlag zu verlieren, auf dem letzten Grün endgültig zu kollabieren und per Doppelbogey inklusive ausgelipptem Putt selbst das Stechen mit Grant noch zu verpassen. „Es sind total gemischte Gefühle. Einerseits leide ich schrecklich mit Sebastian. Andererseits stehe ich hier als Gewinnerin, und das in meiner Heimatstadt. Unglaublich“, rang die Tochter eines Golflehrers mit schottischen Wurzeln beim ersten Interview um Worte.

 

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Signature Events und Kritik an Monahan: „Ein Feigling“

Harsche Worte: Das Memorial als siebtes und vorletztes Signature Event der Saison ist beendet, Scottie Scheffler hat gewonnen und die nächsten vier Millionen Dollar eingestrichen. Nichts Unerwartetes, keine Sensation – abgesehen vielleicht davon, dass sich der Weltranglisten selbst heftige Patzer wie ein neuerliches Triple Bogey erlauben kann, ohne dass der Rest der Welt davon zu profitieren mag.

 

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Eigentlich könnte man das Kapitel Memorial schließen – wenn da nicht die anhaltende Kritik an den Signature Events und ihrer Struktur eines reduzierten Teilnehmerfelds wären, die kreiert wurden, um die besten Spieler der Tour häufiger direkt aufeinandertreffen zu lassen. „Die Players ist unser Top-Turnier und hat ein Feld von 144 Spielern. Wenn Sawgrass das beste Feld des ganzen Jahres ist, warum haben dann die Signature Events Turniere, die ebenso gut sein sollen, nur 70er-Felder? Das ergibt keinen Sinn. Wenn man mehr Konkurrenz hat, bleibt es enger und kompakter. Wenn man Felder hat, in denen es keine Cuts gibt, verwässert sich alles“, sagt beispielsweise Nate Lashley und nimmt PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan ins Visier: „Wir haben einen ,Commish’, der ein Feigling ist und sich nicht gegen eine Handvoll Jungs durchsetzen kann, die diese Elite-Events propagieren. Die Top-Leute im Spielerbeirat dominieren die Entscheidungen mit ihrem Einfluss. Mir kann keiner erzählen, dass eine Top-Ten-Platzierung in einem begrenzten Feld mit einem 144er- oder 156er-Feld vergleichbar ist.“

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Sponsoreneinladungen für Spieler, die sich sportlich nicht fürs limitierte Starterfeld qualifiziert haben. Beim Memorial waren das beispielsweise Brandt Snedeker und Matt Kuchar, während Publikumslieblinge wie Joel Dahmen oder Min Woo Lee außen vor bleiben. Mark Hubbard dazu: „Der ganze Sinn dieser Signature Events ist, ein besseres Produkt zu schaffen und die Sponsoren zufriedener zu machen. Es tut mir leid, aber ,Kuch’ und ,Sneds’ machen das Memorial nicht zu einem besseren Produkt. Bloß mit 68 Jungs zu spielen ist kein besseres Produkt. Wenn schon Sponsoreneinladungen, dann an Leute, die es verdienen, weil sie gut spielen und damit das Feld besser machen.“ Und Kevin Streelman fasst das Thema Signature Events in kurzen Worten zusammen: „Das ist das Dümmste, was wir je gemacht haben.“

Das ist ein Querschnitt der Stimmung an der Basis der Tour. Und nicht mal der Gastgeber in Muirfield Village ist rundum happy:

Nicklaus unzufrieden mit Termin des Memorial

Klare Worte: Jack Nicklaus will sich mit dem derzeitigen Termin des Memorial Tournament nicht abfinden; den „Golden Bear“ stört massiv, dass sein Event vor allem als Aufgalopp für die US Open angesehen wird. „Die Diskussion mit der PGA Tour ist in vollem Gange“, erklärte Nicklaus bei seiner Pressekonferenz, der seit 1976 Gastgeber und Ausrichter des Turniers ist. „Wir würden wieder die Vorwoche befürworten, wie es Jahrzehnte der Fall war.“ Diesmal fand im besagten Zeitraum die Canadian Open statt, „weil die Tour uns gebeten hat, ihnen zu helfen“, so Nicklaus. Es geht darum, die Signature Events enger um die Majors zu gruppieren, um Reiseplanung und Logistik zu vereinfachen – nicht zuletzt auf Wunsch der Spitzenspieler, die sich auch hierbei in Ponte Vedra Beach durchgesetzt haben. Daher findet unmittelbar nach der US Open auch die Travelers Championship statt, das achte und letzte Signature Event der Saison. Nicklaus hat dafür auch aus sportlicher Sicht wenig Verständnis: „Ich habe selten eine Woche vor einem Major gespielt. Und jetzt werde ich gebeten, ein Golfturnier zu veranstalten, das ich selbst nie spielen würde.

Charley Hull: „Eigentlich hasse ich rauchen“

Stellungnahme: Charley Hull ist echt eine Marke. Zu kaum jemandem im Profigolf passen die schräg-modischen Klamotten von Malbon besser als zu der extravaganten Engländerin. Bei der US Women’s Open freilich hat Hull mal wieder richtig den Vogel abgeschossen, als sie am Trainingsdienstag mit im Mundwinkel hängender Fluppe aka Zigarette Autogramme schrieb. „Ich lebe eigentlich sehr gesund“, erklärte Hull anschließend. „Ok, ich rauche. Dafür trinke ich kaum Alkohol, ich kann mich auch ohne amüsieren. Und eigentlich hasse ich das Rauchen sogar. Mein Vater raucht 40 Zigaretten am Tag, seit er zwölf Jahre alt war, und jetzt ist er 75. Meine ganze Familie raucht. Früher habe ich meinen Vater dafür verflucht, und ich selbst rauche nur, wenn ich gestresst bin.“

Und: „Egal, was die Leute darüber sagen, weil ich doch eine Sportlerin bin: Ich werde mich um nichts in der Welt ändern.“

“I'm not gonna change for the world” - Charley Hull opens up about smoking a cigarette while signing autographs at US Women’s Open
byu/wildluciddreaming ingolf

Korda als Coach für Federer?

Nachhilfe: Das Video von Roger Federer bei seinem „neuen Hobby“ Golf hat im Netz eine Menge Reaktionen ausgelöst, auch bei der Fairway-Prominenz. Europas Ryder-Cup-Teamchef Luke Donald beispielsweise lobt: „So geschmeidig wie deine Rückhand, Roger.“ Adam Scott kommentiert den „heißen“ Schwung des Schweizer Tennisheroen mit drei Flammen. Emiliano Grillo fragt: „Gibt es irgendwas, bei dem du nicht perfekt bist, Roger?“ Die DP World Tour stellt fest: „Roger schwingt genau so, wie wir es von ihm erwartet haben.“ Und die PGA of America bietet an: „Wir hätten da ein paar Trainer, die ein bisschen was beisteuern könnten.“ Aber der Posten wäre schon besetzt, so Federer denn wollte. Nelly Korda hat sich nämlich postwendend angeboten: „Brauchst du einen Coach?“ Wie könnte man dieses Angebot der Weltranglistenersten ausschlagen? Wir erwarten also die ersten gemeinsamen Fotos von Federer und Korda auf der Range und auf der Runde …

 

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Jason Day: Zuhause und dennoch im Wohnmobil

Heimspiel: Jason Day lebt in Westerville, nur einen Katzensprung von Muirfield Village Golf Club und dem Kurs des Memorial Tournament entfernt. Für den 36-jährigen Australier freilich ist das eher ein Nachteil. „Wenn ich zu Hause wohne, bin ich einfach ein bisschen zu entspannt“, sagt Day. Daher greift der PGA Champion von 2015 fürs Memorial gern auf eine aus den Zeiten der Corona-Pandemie erprobte Routine zurück und übernachtet während des Turniers im Wohnmobil, um eine typische Turnierwoche auf der Straße zu simulieren. Damit reist die Familie Day ohnehin von Event zu Event, doch diesmal steht das Luxusheim auf Rädern in der Einfahrt des Hauses, keine 20 Meter vom heimischen Bett entfernt. Und manchmal bringt Ehefrau Ellie ihrem Jason sogar das Frühstück raus.

Die Lachnummer von Louisville

Schefflers Polizist und seine Hose: Die Polizei von Louisville/Ohio hat jetzt weiteres Videomaterial und Fotos der Vorgänge um Scottie Scheffler am Freitagmorgen der PGA Championship in Valhalla veröffentlicht. Im Bewegtbild wird der Weltranglistenersten von einem Polizeibeamten „einvernommen“, ob Tiger Woods wirklich so gut sei wie sein Ruf, immerhin müsste Scheffler das ja beurteilen können?

 

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Die Fotos wiederum zeigen die schaurige Schürfwunde (Ironie wieder aus), die sich Officer Bryan Gillis angeblich zugezogen hat, als er nach eigenem Bekunden vom Auto des rüpelhaften Profigolfers mitgeschleift wurde, wobei das 80-Dollar-Beinkleid „irreparabel beschädigt“ wurde, wie der Riss am Hinterteil dokumentieren soll. Was für eine Lachnummer, verursacht durch die Übergriffigkeit und Profilneurose eines dafür bekannten Cops, die beinahe gerichtsanhängig geworden wäre. Die Polizei von Louisville hätte sich bis auf die Knochen blamiert. Kein Wunder, dass alle Vorwürfe gegen Scheffler fallen gelassen worden sind – da war man bei der Staatsanwaltschaft klüger als die Polizeichefin, die den umstrittenen Gillis noch ausdrücklich für sein wackeres Auftreten gelobt hatte.

 

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Immerhin lieferte Scheffler an diesem 17. Mai Futter der ganz anderen Art für Statistikfreaks. Ein Witzbold hat nämlich ausgerechnet, dass nunmehr 29 Prozent aller Masters-Turnier seit 1997 von jemandem gewonnen wurde, der mal im Knast gesessen hat: Scheffler, Tiger Woods und Angel Cabrera.

29% of Masters tournaments since 1997 have been won by someone who at some point past or present have been arrested.
byu/Mementose ingolf

Absurde Aktion in St. Andrews

Das Letzte: Auf dem Trottoir vor dem Dunvegan Hotel im schottischen St. Andrews jagt ein Typ einen Golfball über die Dächer von „The Auld Grey Toon“ in Richtung Old Course, 18, Grün. Und trifft auch noch – das Grün, glücklicherweise nicht irgendwelche abendlichen Spaziergänger vor dem Clubhaus des Royal and Ancient Golf Club. Manche feiern den Honk als Helden, er sich ebenfalls und versucht, seinen „Dunvegan Shot“ sogar zu vermarkten.

 

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Andere schütteln – zu Recht und glücklicherweise in der Mehrheit – den Kopf über die absurde Aktion. Der St. Andrews Links Trust ist ebenfalls not amused über das Verhalten von Wyatt Messmer: „Dies ist eine unverantwortliche und rücksichtslose Handlung, die eine Missachtung der Sicherheit von Publikum und Eigentum darstellt. Diese Art von Verhalten ist im Home of Golf nicht erwünscht und wir möchten jeden davon abraten, es zu wiederholen.“ Tja, Golfleidenschaft treibt manchmal wahrhaft seltsame Blüten.

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