In den nächsten vier Wochen wird sich in Deutschland alles um Fußball drehen, wenn die Fußball-EM im eigenen Land stattfindet. Im Auftaktspiel trifft die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend auf Schottland. Wir nutzen die Gelegenheit, um einen Blick auf eine andere Sportart zu werfen, die in beiden Ländern eine bedeutende Rolle spielt: Golf. Trotz der Unterschiede in der Popularität und den klimatischen Bedingungen haben beide Länder bemerkenswerte Leistungen im Golfsport erzielt.
Golferinnen und Golfer in Deutschland und Schottland
Laut dem European Golf Participation Report 2023, hat Deutschland 682.942 registrierte Golferinnen und Golfer, während Schottland 210.012 registrierte Golferinnen und Golfer verzeichnet. Diese Zahlen zeigen, dass Deutschland eine größere Basis von Golfspielerinnen und -spielern hat, was aber größtenteils auf die größere Bevölkerung des Landes zurückzuführen ist. Allerdings ist der Golfsport in Schottland, dem "Geburtsland des Golfsports", tief in der Kultur verankert, denn während 0,82 Prozent der Deutschen in einem Golfclub angemeldet sind, sind es 3,84 Prozent der Schotten. Noch beeindruckender wird der Unterschied, wenn man auch die unabhängigen Golferinnen und Golfer mit einzählt. Dann sind es ganze 18 Prozent der Schottischen Bevölkerung, die den Golfschläger schwingt, in Deutschland sind es nur 3 Prozent.
Registrierte Golferinnen und Golfer:
Deutschland: 682.942
Schottland: 210.012
Junior Golfspielerinnen und -spieler:
Deutschland: 44.277
Schottland: 21.360
Alle Golferinnen und Golfer:
Deutschland: 2.117.000
Schottland: 966.000
Golfplätze:
Deutschland: 1.053
Schottland: 560
In Bezug auf die Anzahl der Golfplätze liegt Schottland mit 560 Plätzen deutlich vor Deutschland, wenn man die Größe und Bevölkerungsdichte des Landes berücksichtigt. Die Dichte der Golfplätze ist in Schottland wesentlich höher, was die historische Bedeutung und die kulturelle Verankerung des Sports unterstreicht.
So viele Majorsiege haben Deutschland und Schottland
Im Profibereich zeigt sich auch ein bemerkenswerter Unterschied in der Erfolgsbilanz der beiden Länder bei den Major-Turnieren. Schottland hat eine beeindruckende Anzahl von 56 männlichen Majorsiegen, während Deutschland vier zu verzeichnen hat. Bei den Frauen hat jedes Land einen Major-Sieg.
Majorsiege der Männer:
Schottland: 56
Deutschland: 4
Majorsiege der Frauen:
Schottland: 1
Deutschland: 1
Bekannte Major-Siegerinnen und Sieger:
Schottland:
- Old Tom Morris: Viermaliger Gewinner der Open Championship in den Jahren 1861, 1862, 1864 und 1867.
- Sandy Lyle: Gewinner des Masters Tournament 1988 und der Open Championship 1985.
- Catriona Matthew: Gewinnerin der Women's Open Championship 2009
Deutschland:
- Bernhard Langer: Zweifacher Masters-Sieger (1985, 1993).
- Martin Kaymer: Gewinner der PGA Championship 2010 und der U.S. Open 2014.
- Sophia Popov: Gewinnerin der Women's Open Championship 2020.
Der Vergleich zwischen den Golfnationen Deutschland und Schottland zeigt deutliche Unterschiede in der Golfkultur und den Erfolgen im Profibereich. Schottland, mit seiner langen und stolzen Geschichte im Golfsport, dominiert weiterhin in der Anzahl der Major-Siege, während Deutschland eine breitere Basis an registrierten Spielern aufweist. Beide Länder tragen jedoch wesentlich zur Förderung und Entwicklung des Golfsports in Europa bei und bieten inspirierende Geschichten von Erfolg und Engagement.