Um es vorweg zu nehmen: Tiger Woods schreibt nicht Geschichte, indem er das Memorial Tournament zum sechsten Mal in seiner Karriere gewinnen wird. Nach seinem Sieg bei der PLAYERS Championship Anfang Mai war dies sein erklärtes Ziel, aber dann kam alles anders. Doch schauen wir uns erst einmal die Ausgangssituation an.
Es geht zu dritt auf die Runde
Nachdem die zweite Runde des Memorial Tournament am Freitag wegen eines Unwetters abgebrochen werden musste, ging es heute früh auf den Platz. Erst sollte die zweite Runde beendet, anschließend die dritte Runde gespielt werden. Um das zeitlich hinzukriegen, ließen die Verantwortlichen die Spieler am Moving Day nicht wie gewohnt in Zweiergruppen hintereinander starten, sondern teilten das Feld auf. Gestartet wurde am ersten und zehnten Loch, gespielt wurde in Dreiergruppen.
Tiger Woods, der schon früh auf die Runde musste, erwischte einen denkbar schlechten Start. Ein Doppel-Bogey auf Loch 12, Tigers drittem Loch, sorgte für dessen ersten Frust.
Shooting-Star Ricky Fowler erging es nicht besser. Mit zwei Bogeys begann er seine Runde, konnte am Ende der Front Nine aber noch ein Birdie einschieben. Loch 10 bis 12 absolvierte der 24-Jährige mit Bogey - Birdie - Doppel-Bogey und ließ auf der 16 ein weiteres Mal zwei Schläge liegen. Das Birdie auf Loch 17 hat das Ergebnis der Runde nur unwesentlich korrigiert, Fowler unterschreibt eine 76 und liegt abgeschlagen auf dem geteilten 50. Rang.
Haas kann die Leistung vom zweiten Tag nicht bestätigen
Der frisch gebackene Vater Bill Haas hatte die Führung inne, als er in den Moving Day des Memorial Tournament startete. Doch lange konnte er sie nicht festhalten, auf den ersten neun Löchern musste er zwei Bogeys notieren. Dem Birdie auf der elften Bahn folgten drei Bogeys in Serie, sodass sich der Amerikaner mit fünf unter Par auf dem geteilten vierten Platz einreiht.
Tiger legte auf seinem sechsten Loch ein weiteres Doppel-Bogey nach, +4 für den Tag. Der Schläger sollte heute noch einige Male nach dem Finish aus den Händen des Weltranglistenersten gleiten.
McIlroy schwächelt weiterhin
Für eine Überraschung sorgte heute Kevin Chappell. Der Kalifornier, der in diesem Jahr bei 14 Events erst sieben Cuts geschafft hat und zwei Mal unter die Top Ten kam, spielte sich mit fünf Birdies bei nur einem Schlagverlust auf insgesamt sechs unter Par. Er liegt damit auf dem geteilten zweiten Platz, zwei Schläge Abstand zu Rang eins.
Rory McIllroy erwischte am Moving Day erneut keinen guten Tag. Der Nordire spielte drei Bogeys und ein Doppel-Bogey, wobei er im Verlauf seiner Runde nur zwei Mal unter Par bleiben konnte. Letztendlich liegt er mit sechs über Par am Ende des Feldes und sucht weiter die Form der vergangenen Saison.
Ein Tag zum Vergessen
Als Woods die Löcher 17 und 18, sein achtes und neuntes Loch, hinter sich hatte, war es amtlich. Das Bogey auf der 17. Bahn und das Tripel-Bogey an der 18 bedeuteten die schlechteste Neun-Loch-Serie seiner Profi-Karriere. Die Ambitionen auf den Sieg beim Memorial Tournament sind passé, auch wenn Tiger nachfolgend eine Reaktion zeigte und noch drei Birdies spielen konnte. Zum Ende der Runde baute er noch zwei Bogeys ein, sodass Woods eine 79 (+7) unterschrieb. Es wird interessant sein, wie Tiger Woods morgen, mit der schlechten Runde im Hinterkopf, seine Finalrunde absolvieren wird.
Matt Kuchar übernimmt die Führung
Der aus Florida stammende Matt Kuchar spielte mit zwei unter Par zwar keine überragende Runde, doch da es viele seiner Kollegen nicht schafften, am dritten Tag des Memorial Tournament die Spitze anzugreifen, liegt der Amerikaner mit zwei Schlägen Vorsprung in Front. Fünf Birdies, bei drei Bogeys, brachten ihn in die Führungsposition, die er morgen zu allererst vor den Verfolgern Kevin Chappell und Kyle Stanley behaupten muss.