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Golfreisen

Frischer Wind in Portugals Golfwelt – Teil 2

19. Dez. 2024 von Jürgen Linnenbürger in Köln, Deutschland

The Old Course in Vilamoura und Palmares Ocean Living & Golf (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

The Old Course in Vilamoura und Palmares Ocean Living & Golf (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

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Mit dem Tempomat in Richtung Süden

Vom PGA Aroeira Lisboa nehmen wir den schnellsten Weg an die Algarve, an der die Details-Hospitality, Sports & Leisure Management-Gesellschaft weitere beeindruckende Projekte realisiert. Über die wenig befahrene Autobahn A2 dauert die völlig entspannte Fahrt mit einer erlaubten Höchst­ge­schwin­dig­keit von 120 km/Stunde lediglich gut 2,5 Stunden bis ins Dom Pedro Resort & Golf in Vilamoura.

Vilamoura entstand in den 1960er Jahren als ein moderner Ferienort, um ein breites Spektrum an Freizeitaktivitäten und Erholungsmöglichkeiten zu bieten. Es wurde als exklusives Reiseziel geschaffen, das für Luxus und Lifestyle stand. Hieran knüpft die Management-Gesellschaft Details nun an, um den Ort für neue, gehobene Zielgruppen zu gewinnen. Er soll zu einer der führenden Golfdestinationen in Europa entwickelt werden. Zu dem derzeitigen Portfolio, das Details hier betreut, zählen diverse Hotels, Golfplätze, ein Reitzentrum und der Yachthafen.

In einem ersten Schritt wurden die bestehenden Assets der Dom Pedro Hotel & Golf Collection neu bewertet. Im Rahmen eines mehrjährigen Entwicklungsprojekts werden diese nun renoviert, umgebaut, ersetzt oder durch neue Einheiten erweitert. Geplant ist, sie unter international anerkannte Premium-Marken, wie z.B. Hyatt und Hilton, zu stellen. Auch hierdurch soll die Attraktivität von Vilamoura als hochwertige Freizeit- und Lifestyle-Destination erhöht werden.

Zu den weiteren geplanten Maßnahmen zählt der Ausbau des Reitzentrums. Dieses wird eine Kapazität für 1.000 Pferde bieten und für Grand Prix-Events für Professionals geeignet sein. Des Weiteren ist ein high-end Sports Center geplant, das als ein echter Gamechanger in der Region auf sich aufmerksam machen wird.

Zentral gelegen mit großartigen Aussichten

Wir übernachten in dem vier Sterne Dom Pedro Marina Hotel & Golf. Es fällt durch seine terrassenförmige Architektur und seinen rotbraunen Farbton sofort ins Auge. Von unserer 49 Quadratmeter großen one-bedroom suite with balcony im siebten Geschoss, genießen wir einen exzellenten Ausblick auf den unter uns liegenden Pool bis auf den fußläufig entfernten Strand.

Renoviertes Dom Pedro Marina Hotel (Fotos: Dom Pedro Marina Hotel)

Renoviertes Dom Pedro Marina Hotel (Fotos: Dom Pedro Marina Hotel)

Auf der anderen Seite des 1988 erbauten Hotels ist es nur ein Katzensprung zum Yachthafen. Bei den von Details initiierten Anpassungen wurden zahlreiche Renovierungen durchgeführt, ohne dass das Hotel seinen ursprünglichen Charme verloren hat.

Golfvergnügen pur

Zur Dom Pedro Gruppe in Vilamoura gehören mit dem legendären Old Course, dem Laguna, Millennium, Pinhal und dem Victoria Course fünf Plätze in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Victoria Course ist momentan geschlossen. Im Frühjahr nächsten Jahres soll er nach völliger Umgestaltung als erster Privat Member Club an der Algarve und unter neuem Namen wieder eröffnet werden. Als Architekten und Namensgeber konnte man die frühere Nummer Eins der Welt, den Südafrikaner Ernie Els, gewinnen. Es wird sein erstes Golfprojekt in Europa sein. Auch die übrigen Plätze werden kontinuierlich aufgewertet.

Die Grande Dame an der Algarve

Wir haben das Glück, das derzeitige Juwel unter den zuvor genannten Golfplätzen in Vilamoura kennenzulernen. Der Old Course ist der zweitälteste Platz an der Algarve und gilt als "Grande Dame" unter den Plätzen an der Küste im Süden Portugals. Er ist ein echtes Schmuckstück - prestigeträchtig und wunderschön.

Ein sanfter Auftakt in die Runde (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Ein sanfter Auftakt in die Runde (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Schon beim Betreten der Anlage befällt uns ein Wow-Gefühl. Kaum aus dem Pkw ausgestiegen, wartet ein Mitarbeiter in einem Buggy auf uns, der uns zum Eingang des frisch renovierten Clubhauses bringt. Hier trifft Tradition auf Moderne. Alles ist neu. Sowohl in dem Pro Shop, dem Restaurant, der Bar als auch auf der einladenden Terrasse genießen wir das luxuriöse Ambiente. Dieses erinnert mit seiner gediegenen Atmosphäre an einen traditionellen, britischen Pub und ist
eine Hommage an den ersten Architekten des Platzes. Frank Pennink entwarf ihn 1969.

Alles ist brandneu (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Alles ist brandneu (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Hawtree & Sons nahmen in 1997 umfangreiche Veränderungen des Platzes vor und führten u.a. ein neues Bewässerungssystem ein. Nun wurde neben dem Clubhaus auch das Putting Green erneuert.

Der Blick von der Terrasse über das riesige Übungsgrün, den ersten und zehnten Abschlag und die Driving Range vermitteln das Gefühl von unendlicher Weite. Die Bahnen durch das hügelige Gelände sind breit und von Pinien auf beiden Seiten umgeben. Die Wege sind neu gestaltet und nun auf dem gleichen hohen Standard wie der Rest der Anlage. Diese als bestens gepflegt zu bezeichnen, wäre untertrieben. Häufig macht sie den Eindruck, als seien die Greenkeeper mit Nagelscheren am Werk gewesen.

Nach einem soften Beginn wartet mit Bahn #4 ein großartiges Par 3 auf uns. Es ist nicht nur optisch äußerst ansprechend, sondern auch spielerisch reizvoll. Frontales Wasser, ein Baum in der Mitte der Bahn und das Grün durch reichlich Bunker geschützt. Golferherz, was willst du mehr?

Golfplatz-Ästhetik pur (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Golfplatz-Ästhetik pur (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Im weiteren Verlauf beeindrucken ebenso die Bunker wie die teils riesigen, schnellen Grüns.

Layout und Pflegezustand begeistern (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Layout und Pflegezustand begeistern (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Der von den hinteren Tees 6.254 Meter lange Par-73-Championship-Platz macht große Freude zu spielen, wozu das großartige Layout und der gepflegte Zustand beitragen.

In den Stay & Play-Packages des Hotels ist auch dieser Platz und der kostenlose Shuttle
enthalten.

Palmares Ocean Living & Golf Resort

Von Vilamoura fahren wir weiter auf der A22 in Richtung Westen, wo uns in der Nähe von Lagos das nächste Projekt von Details erwartet. In völliger Ruhe gelegen, befindet sich hier das Palmares Ocean Living & Golf Resort, vor dem sich die Bucht mit dem Maia Praia Beach wie ein Amphitheater ausbreitet.

Wir beziehen unser Zimmer in dem fünf Sterne Beach House Hotel. Anders als sein Name vermuten lässt, liegt es nicht direkt am Strand, sondern hoch darüber. Seine zwanzig Räume bieten einen sensationellen 180 Grad Ausblick, der auf der einen Seite von dem Ort Alvor bis auf der anderen nach Lagos reicht.

Beach House Hotel (Fotos: Beach House Hotel und Jürgen Linnenbürger (rechts) )

Beach House Hotel (Fotos: Beach House Hotel und Jürgen Linnenbürger (rechts) )

Die Aussicht ist wie gemalt. Sei es beim Sonnenauf- oder beim Sonnenuntergang, wir genießen jeden dieser Momente (siehe Foto zu Beginn des Artikels). 2025 soll damit begonnen werden, es in ein neu entstehendes Hotel mit ca. 150 Zimmern einzubinden. Wer absolute Ruhe sucht, ist hier goldrichtig. Alternativ zu dem Hotel können verschieden große Signature Appartements gebucht werden. Laut Masterplan soll das Resort einmal über 460 Wohneinheiten verfügen, die behutsam in die bestehende Landschaft eingebunden werden.

In Europa die Nummer Eins

Oberhalb des Hotels thront das beeindruckende Clubhaus, das soeben bei den World Golf Awards 2024 zum besten Golf Clubhaus Europas gewählt wurde. Das von dem mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneten Unternehmen RCR Arquitectes hat mit dem aus Stahl und Glas bestehenden Gebäude einen Akzent in die Küstenlandschaft integriert, der seinesgleichen sucht.
Die spektakulären Blicke von dessen Terrasse über den Golfplatz bis auf das Meer beeindrucken ebenso wie sein Design und die außergewöhnliche Atmosphäre.

Ein Traum aus Stahl und Glas (Fotos: Azalea)

Ein Traum aus Stahl und Glas (Fotos: Azalea)

Das warme Rotbraun des Gebäudes fasziniert von außen und innen. Die hohen, verwinkelten Innenbereiche überraschen durch ihre asymmetrische Aufteilung und bieten immer wieder einzigartige Blicke durch die riesigen Glasfronten.

Fine Dining auf höchstem Niveau

Doch es überzeugt nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch sein gastronomisches Angebot. Das im Clubhaus befindliche Restaurant AL SUD wurde bereits nur fünf Monate nach dessen Eröffnung mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Der Chefkoch Louis Anjos verwöhnt die Gäste mit frischen Seafood-Köstlichkeiten und portugiesischen Gerichten. Die Verwendung lokaler Produkte nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. So befindet sich die Hotel-eigene
Austernfarm nur zweihundert Meter entfernt.

Auch das Hauptrestaurant des Clubhauses und das des Beach House Hotels stehen unter der Führung von Louis Anjos. Sie zeichnen sich ebenso durch Frische, Raffinesse und Qualität aus.

Genuss pur (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Genuss pur (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Mit einem gekühlten Vino Verde sind die pikanten Camarāo Piri Piri (Garnelen) sowie die Peixhinos
da Horta (grüne Bohnen in Tempura) ein Genuss.

Traumhafte Ausblicke

Der von dem Architekten Frank Pennink ursprünglich entworfene Platz wurde 1975 eröffnet. Redesigned und erweitert wurde er 2011 von dem Architekturbüro Trent Jones Junior. Die Schleifen Alvor, Lagos und Praiá verfügen über je neun Löcher, auf denen erhebliche Höhenunterschiede zu überwinden sind. Die immer wieder beeindruckenden Aussichten auf das Meer verbinden alle drei.

Herausfordernde Abschläge in die Fairways (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Herausfordernde Abschläge in die Fairways (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Die Alvor- und Lagos-Neun sind im Parkland-Layout gestaltet, deren Abschläge in die tief darunter liegenden Fairways uns besonders begeistern. Während einige ihrer Löcher durch das hügelige Gelände hinter dem Clubhaus verlaufen, schauen wir von dessen Terrasse auf die darunter vor uns liegende Praia-Schleife.

Einige deren Löcher reichen auf dem flachen, sandigen Terrain bis an die Düne heran. Die Waste Areas und riesigen Bunker, die teilweise in sie hineinlaufen, verleihen der Schleife Links-Elemente. Bahngleise und eine Straße trennen sie von dem Rest des Platzes. Großartig ist ihr Abschlussloch, ein stark ansteigendes Par 5, das mit einem Schlag in das nicht einsehbare Grün unterhalb des Clubhauses endet.

Pittoreskes Abschlussloch (Foto: Azalea)

Pittoreskes Abschlussloch (Foto: Azalea)

Während sich die Grüns in einem guten Zustand befinden, reicht der Pflegezustand des Rests dieser Schleife während unseres Besuchs nicht an die hohe Qualität der Alvor-Schleife heran. Doch diese Momentaufnahme wird sich schon bald ändern, denn auf allen drei Schleifen plant Details signifikante Upgrades.

Im Rahmen eines mehrstufigen Plans sollen die Standards der Plätze auf ein neues Level angehoben werden. Ziel ist es, das Resort und die Plätze in Europa an dessen Spitze zu etablieren. Details Co-CEO und der Head Greenkeeper der Anlage haben dies bereits in ihrer vorherigen Aufgabe an der Costa Navarino in Griechenland eindrucksvoll bewiesen.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Umweltgesichtspunkte spielen hierbei eine wesentliche Rolle, wobei der kontrollierte Einsatz von Wasser ein wesentlicher Faktor sein wird. Die Umgestaltung des Roughs, das momentan noch etliches Wasser verschlingt, in weniger wasserverbrauchende Bereiche soll hierzu entscheidend beitragen.

Überzeugende Konzepte versprechen Erfolg

Außergewöhnliche Entwicklungen werfen ihre Schatten voraus. Hiervon konnten wir uns anlässlich unserer Besuche der Resorts südlich von Lissabon und an der Algarve überzeugen. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass die ambitionierten Pläne der prominenten Gesellschaft Details - Hospitality, Sports & Leisure in den nächsten Jahren erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Das Tempo und die Qualität, mit dem die ersten Schritte realisiert wurden, lassen bei uns hieran keine Zweifel aufkommen.

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