Zwar ist Matchplay auf den Touren ein enorm selten vertretener Modus, bei den Fans ist er aber gerade darum umso beliebter. So sorgt in dieser Woche, etwa zwei Monate vor dem Ryder Cup in den Vereinigten Staaten, das Paul Lawrie Match Play für einen Vorgeschmack auf den Kontinentalwettkampf. Allerdings treten die Spieler hier lediglich Mann gegen Mann im knallharten K.O.-Modus an, Teams gibt es nicht. Wer im Match triumphiert, zieht in die nächste Runde ein, zum Sieger krönt sich, wer jedes Duell gewinnt - und der Deutsche Max Kieffer hat in Runde eins den ersten Schritt dorthin getan.
Max Kieffer behält die Oberhand
Zwar hatte er bis dato noch nie die Möglichkeit, für das europäische Team bei einem Ryder Cup an den Start zu gehen, dass er das Matchplay-Format aber durchaus beherrscht, demonstrierte Maximilian Kieffer zum Auftakt in Schottland. Der Rheinländer, der bereits als Amateur wie als Profi Erfahrungen bei Team-Matchplay-Wettbewerben gemacht hat, erlangte am fünften Loch erstmals mit einem Birdie die Oberhand. Zuvor hatte er bereits zwei Birdies notieren können, auf die allerdings sein Gegner selbst mit Schlaggewinnen zu antworten wusste.
Der Italiener Edoardo Molinari blieb hartnäckig, profitiert an Loch 7 von einem Bogey des Deutschen und konnte einen kurzzeitigen Ausgleich erzielen, von dem sich der 26-Jährige Düsseldorfer aber keineswegs verunsichern ließ. Er spielte gleich darauf ein weiteres Birdie, das ihm den erneuten Vorteil einbrachte, den Molinari mit einem Bogey seinerseits am nächsten Loch weiter bestätigte. Mit Birdies an 11 und 12 lag Kieffer zeitweilig gar mit vier Löchern Vorsprung in Führung, hatte allerdings den darauffolgenden zwei Birdies des Italiers nur Pars entgegenzusetzen. Lange allerdings konnte dieser seine Gegenwehr nicht halten, ein Birdie an der 16 besiegelte Kieffers Sieg mit 3&2.
Duelle in Überlänge
So manch ein Duell artete zum Auftakt des Paul Lawrie Match Play etwas länger als die üblichen 18 Loch. Zwar waren auch einige Matches bemerkenswert früh beendet, wie beim Engländer James Morrison, der mit dem Spanier Alvaro Quiros kurzen Prozess machte und ihn 6&5 besiegte, oder dem Italiener, der mit 7&6 den Lokalmatador Stephen Gallacher besiegte, aber auch Duelle in Überlänge gab es nicht zu knapp.
So entschied beispielsweise Roope Kakko das Match gegen Grégory Havret nach 20 Löchern mit einem Eagle für sich und sogar erst nach 22 gespielten Löchern endete die erste Runde für Oliver Fisher siegreich gegen Peter Uihlein.
An eagle to Finn-ish. Superb.#PLMatchPlay https://t.co/xZZJRDhA7S
— The European Tour (@EuropeanTour) August 4, 2016
Sieg trotz Reisechaos für Matthew Fitzpatrick
Beinahe hätte Matthew Fitzpatrick ohne Schläger dagestanden. Der junge Engländer hatte bei der PGA Championship in der vergangenen Woche seinen Grand Slam der Major-Teilnahmen komplettiert, allerdings war er nicht nur zunächst versehentlich in Richtung des falschen Flughafens abgereist, sodass er seinen Flug nur knapp erreicht hatte, auch hatten es seine Schläger nicht gleichzeitig mit ihm gemeinsam nach Schottland geschafft. Letztendlich hatte ein Freund die Schläger in Manchester einsammeln und Fitzpatricks Manager damit entgegen fahren müssen, damit er sie noch rechtzeitig zu Turnierbeginn wiederbekam. Dafür dürfte der 21-jährige angehende Ryder-Cup-Rookie herzlich dankbar gewesen sein, gelang es ihm doch mit seinem gewohnten Schlägersatz, den 45-jährigen Dänen und Ryder-Cup-Vizekapitän Thomas Bjørn im Generationen-Duell mit 4&3 zu besiegen.