Während Marcel Siem und Martin Kaymer sich beim zweiten Finalturnier der European Tour schwertun, hat der Südkoreaner Jeunghun Wang nicht die geringsten Probleme: Mit elf Schlägen unter Par und damit drei Schlägen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Lokalmatador Louis Oosthuizen führt er das Feld an. Auf dem dritten Platz rangiert der Engländer Andy Sullivan mit sieben Schlägen unter Par.
Marcel Siem muss Endspurt zaubern
Für Marcel Siem barg die diesjährige Saison so manche Hürde. Zuletzt hatte ihn eine Verletzung zu einer zweimonatigen Pause gezwungen, aus der er sich im September zurückmeldete - mit einer ganzen Reihe verpasster Cuts. Nach zwei weiteren mäßigen Ergebnissen beim British Masters im Oktober hatte er dann den elften Platz geholt, nur um beim darauffolgenden Turnier in Portugal daran zu scheitern, sich im Race to Dubai vielversprechend genug zu platzieren, um es in die Finalturniere zu schaffen.
Dass er nun doch sowohl bei der Turkish Airlines Open als auch bei der Nedbank Golf Challenge antreten durfte, ist einer Reihe glücklicher Umstände zu verdanken, die es dem Ratinger theoretisch ermöglichen könnten, sich noch für das finale Turnier der European Tour, die DP World Tour Championship in Dubai, zu qualifizieren. Allerdings schafft er es in der südafrikanischen Sun City seit Tagen nicht aus dem Mittelfeld heraus und auch der Moving Day geht für ihn nach einer 73er Runde voller Auf und Ab mit insgesamt vier Schlägen über Par auf dem geteilten 38. Platz zuende. Und so heißt es für den 36-Jährigen am letzten Tag: Endspurt anvisieren!
Martin Kaymer auf beschwerlichem Weg aus der Misere
Nach einem katastrophalen Start ins Turnier machte sich Martin Kaymer am Moving Day daran, sich im Tableau nach oben zu arbeiten. Das erwies sich als echte Sisyphosarbeit, lag der Mettmanner doch nach den ersten beiden Tagen bereits zwölf Schläge über Par. Trotz einem anfängliche Bogey gelang der deutschen Nummer eins allerdings erstmals eine Runde unter Par, vier Birdies ließ er folgen. Einen weiteren Schlagverlust am vorletzten Loch konterte er mit einem Birdiefinish und mauserte sich so immerhin vom Schlusslicht zum geteilten 52., der mit "nur noch" neun Schlägen über Par in den Finaltag startet.
Jeunghun Wang mit fantastischer Runde
Keinen einzigen Fehler leistete sich der 21-jährige Südkoreaner Jeunghun Wang auf seiner Runde am Moving Day, dafür lochte er aber nicht zu knapp Birdies, sechs and der Zahl, und an der 10 obendrauf ein Eagle. Zwei Siege hat der Youngster in der aktuellen Saison bereits in der Tasche, nun will er drei daraus machen - und das mit keinem geringeren Event als dem zweiten Finalturnier der Tour.
Very impressive.
Wang birdies 18, signs for a 64. pic.twitter.com/UOBUUVYSbg
— The European Tour (@EuropeanTour) 12. November 2016
Gefährlich wurde im zeitweilig allen voran Louis Oosthuizen, der auf auf heimischem Boden freilich fleißig von den Fans befeuert wird. Allerdings kosteten ihn zwei Bogeys auf den letzten beiden Löchern die vorherige Position in Schlagdistanz und vergrößerten den Abstand auf drei Schläge.
Henrik Stenson und Danny Willett im Aufwind
Henrik Stenson, der als Führender im Race to Dubai in die Nedbank Golf Challenge gestartet war, hatte mit seinem 69er Auftakt bewiesen, dass er diese Position nicht umsonst inne hat. Am zweiten Tag in Südafrika allerdings war der Schwede ins Straucheln gekommen, hatte eine 74 auf der Scorekarte unterschreiben müssen und einige Plätze verloren. Dass ihn etwas derartiges nicht aus der Ruhe bringt, bewies der amtierende British-Open-Champion am Moving Day: Trotz vier Bogeys ließ er eine zweite 69 folgen und befindet sich mit vier Schlägen unter Par erneut in den Top 10 - in einer guten Angriffsposition für das Finale.
"That's why he's number one."
Stenson turns on the class at 18. https://t.co/Vxc7kt17OF
— The European Tour (@EuropeanTour) 12. November 2016
Danny Willett hatte in den vergangenen Wochen nur wenig Spaß am Golfen gehabt, entsprachen die Ergebnisse doch überhaupt nicht seiner Vorstellung. Der Engländer, der gerade erst wegen einer Rückenverletzung seine Teilnahme am World Cup of Golf absagen musste, nutzte allerdings den dritten Turniertag für eine phönixgleiche Wiederauferstehung: Eine 67er Runde brachte ihn zurück auf even Par und damit auf den geteilten 17. Platz. Wenn er am Finaltag eine ähnliche Runde zaubert, könnte er es Stenson wider Erwarten in der kommenden Woche im Kampf um den Gesamtsieg noch schwer machen.