Für Marcus Armitage war sein Sieg bei der Porsche European Open ein besonders emotionaler Moment. Er zog früh mit seiner 65er Runde am Feld vorbei und musste danach noch knapp eine Stunde auf das Ende des Turniers warten - und darauf, ob sein Landsmann Matthew Southgate ihn noch einholen kann. "Ich hab versucht, meinen Puls runter zu bekommen", sagte der Engländer. "Ich habe mich entspannt, und ein paar Bälle geschlagen und dann kamen immer mehr Kameras und mein Puls schoß wieder in die Höhe."
Marcus Armitage gewinnt sein erstes Turnier auf der European Tour
"Du weißt nie, ob du genug getan hast", sagte er. "Man ist auf jedes mögliche Szenario vorbereitet und hofft, dass es reicht."
Southgate spielte seinen Ball an der 18 ins Wasser und vergab so eine Chance auf ein Playoff. Damit wurde Armitage in seinem 71. European-Tour-Turnier erstmals zum Sieger. „Seit dem Tod meiner Mutter habe ich an diesen Moment gedacht – ich bin jetzt ein Gewinner.“ Doch er freut sich nicht nur um des Sieges willen, sondern wegen der Bedeutung, die dieser Sieg auch für die Menschen in seinem Umfeld hat, den er bringt vor allem eines: Sicherheit. "Ich spiele das Spiel für mich, aber meine Verlobte wünscht sich schon lange, dass ich Erfolg habe, damit ich auswählen kann, wo ich spielen will." Das Jahr, seine Turniere und die damit verbundenen Reisen planen zu können, nicht alles mitnehmen zu müssen, was er bekommen kann, um um seine Tourkarte kämpfen zu können und somit auch wertvolle Zeit mit einer Verlobten fest einplanen zu können - das freue ihn an diesem Sieg besonders.
Doch erstmal kommt eine weitere ungeplante Reise dazu: Zur US Open, denn für das Major in Torrey Pines qualifizierte sich Armitage durch seinen Sieg. Jetzt heißt es Flüge nach San Diego buchen:"Ich hoffe, ich komme durch den Corona-Test", sagt Armitage. "Zur US Open gibt es ein Callaway Spezial-Bag. Ich bekomme schon eines für die Open. Ein passendes für die US Open zu bekommen und nach Torrey Pines, San Diego zu reisen, wo ich gesehen habe, wie Tiger 2008 gewonnen hat, das wird ein ganz besonderer Trip. Ich kann es kaum erwarten."
"Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt", danach lebt der 33-Jährige. "Einfach weiterarbeiten und daran glauben und dann sehen wir, was wir erreichen können."