Marcel Siem startete als erster von insgesamt vier Deutschen früh in die erste Runde der Trophée Hassan II und setzte dabei direkt ein Ausrufezeichen. Drei Birdies auf den Bahnen 10, 11 und 12, sowie auf der 14 und 15. Der Titelverteidiger gab ordentlich Gas auf dem Golf du Palais Royal beim Kampf um die Aufteilung der 1,5 Millionen Euro Turniergeld. Zwei ärgerliche Bogeys auf dem 16. und 18. Loch und ein Doppelbogey unterliefen dem 33-jährigen Ratinger bei einer ansonsten tadellosen Runde. Auf der Front Nine spielte Marcel Siem noch zwei weitere Birdies und steht nach einer erfolgreichen Auftaktrunde mit insgesamt 69 Schlägen auf dem geteilten 17. Platz. Gute Voraussetzungen für die folgenden Tage. Mit einem erneuten Sieg bei der Trophée Hassan II könnte er seinen vierten Titel auf der European Tour holen und sein erstes Top-Ergebnis der Saison einfahren.
Kieffer auf dem Vormarsch
Für Maximilian Kieffer lief es in dieser Saison noch nicht richtig rund. Oft haderte der 23-jährige mit seiner Leistung auf den Grüns, das lange Spiel scheint hingegen in relativ konstanter Form zu sein. Sechs Mal versuchte "Kiwi" sich in dieser Spielzeit und verpasste drei Mal den Cut. Das beste Ergebnis gelang bei der Abu Dhabi Golf Championship mit Rang 31. Zuletzt zeigte er bei der Tshwane Open drei gute Runden, patzte im Finale jedoch mit einer 77. Im vergangenen Jahr bei der Trophée Hassan II noch den Cut verpasst, stehen die Chancen nun besser.
Nach einem anfänglichen Bogey auf dem 190 Meter langen Par 3 der zweiten Bahn spielte Maximilian Kieffer noch zwei Birdies auf der 4 und 8. Auf der Back Nine spielte er ausgeglichen zwei Birdies und Bogeys. Kieffer liegt nach der ersten Runde mit 71 Schlägen auf dem geteilten 38. Platz und äußerte sich anschließend so: „Bis zum 17. Loch war die Runde okay. Die Bunker hier sind allerdings sehr schwer. Wie man allerdings bei einem Schlag mit dem Eisen 5 bei Rückenwind einen Steckschuss fabrizieren kann, ist mir wirklich ein Rätsel. Die Grüns sind ebenfalls nicht einfach, deshalb war mein Putten heute nicht gut.“
Fritsch und Schneider ergänzen deutsches Quartett
Eine kleine Überraschung aus deutscher Sicht war der 28-jährige Florian Fritsch. Als Gesamtsieger der Pro Golf Tour 2013 erhielt er eine Wildcard für die Trophée Hassan II. An das Turnier in Marokko hat Fritsch gute Erinnerungen. In der Saison 2011, als Fritsch eine Karte für die erste Liga besaß, wurde er geteilter Elfter und strich mit knapp über 25.000 Euro das bisher höchste Preisgeld seiner Karriere ein. Mit einer ausgeglichenen Scorekarte liegt Florian Fritsch auf dem geteilten 51. Platz.
Durch die Sonderwertung der Pro Golf Tour hat sich Marcel Schneider für die Trophée Hassan II qualifiziert. Vor einem Monat hatte er sich bei der Open Mogador seinen ersten Turniersieg in seiner Karriere gesichert. Mit einer Schwungumstellung und einem flacheren Ballflug will der 24-Jährige ganz nach oben. Mit fünf über Par liegt Schneider jedoch nach der ersten Runde abgeschlagen auf dem geteilten 120. Rang.
Der Österreicher Bernd Wiesberger startete mit einem Eagle auf der ersten Bahn direkt erfolgreich in den Turniertag. Es folgten jedoch noch drei Bogeys und zwei Birdies. Wiesberger liegt mit 71 Schlägen auf dem geteilten 38. Platz. Nach dem ersten Tag führt derSpanier Alejandro Canizares nach einer Traumrunde von 62 mit -10. Auf Platz zwei liegt der Engländer Seve Benson (-9), zwei Schläge vor Magnus Carlson und Connor Arendell.
Golf auf königlichem Boden
Die Golfanlage der Trophée Hassan II liegt auf dem Gelände des Königspalastes von Agadir und ist rundum von Mauern eingezäunt und somit von der Außenwelt abgeschirmt. Verständlich, denn für den Rest des Jahres darf hier einzig und allein die marokkanische Königsfamilie abschlagen und ihre Löcher spielen. Die Königlichen haben es sich aber nicht leicht gemacht und bei dem Par-72-Kurs einige Schwierigkeiten einbauen lassen. Die welligen Grüns verzeihen keine Fehler, hier muss also auf den ersten neun Löchern der Ball präzise die Bahn treffen – sonst wird es schwer, aufgrund der vielen Hügel, ohne große Probleme wieder aufs Grün zu kommen.
Die marokkanische Königsfamilie zählt seit Langem zu den großzügigen Unterstützern des Golfsports und lässt die Trophée Hassan II nun bereits zum vierten Mal auf ihrem königlichen Boden stattfinden. Insgesamt wird die Veranstaltung in Marokko bereits seit 1971 ausgetragen und ist seit 2010 fester Bestandteil des Turnierkalenders der European Tour.