Spannung bis zum Schluss - so will man es als Zuschauer. Die letzten Löcher der Finalrunde in Johannesburg wurden ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Shootingstar Wilco Nienaber und Joachim B. Hansen. Nienaber, der diese Woche mit sagenhaften Längen vom Tee für Furore sorgte, zahlte am Ende Leergeld und musste Hansen zum Sieg gratulieren. Es ist der erste Titel auf der European Tour für den Dänen und entsprechend waren die Emotionen groß. „Wissen Sie, das ist, wofür wir arbeiten", sagte Hansen, den Tränen nahe.
European Tour: Hansen vs. Nienaber
Lokalmatador Wilco Nienaber ging als Führender in die Finalrunde. Lange sah es aus, als würde der erst 20-Jährige das Turnier locker nach Hause bringen, beziehungsweise zu Hause behalten - zwischenzeitlich hatte er sich einen Vorsprung von drei Schlägen herausgespielt. Auf der Back Nine kam Hansen jedoch ran, spielte drei Birdies und schloss zu Nienabers Score auf. Nun war der Ausgang auf Messers Schneide. Das Momentum lag aber bei Hansen, denn der Südafrikaner Nienaber spielte nicht mehr präzise genug. Die Nerven kamen immer mehr ins Spiel - wer will es einem 20-Jährigen verdenken. An Loch 17 schien es vorbei zu sein: Nienaber spielte einen nervösen Hook in Richtung Wasser, doch er hatte Glück, der Ball klemmte an der letzten Grasnarbe vor dem Teich. Daraus konnte er aber keinen Profit schlagen, die Lage war leider auch äußerst ungünstig. Das Bogey war die Folge, während Hansen souverän zum Par lochte. Die 18 spielten beide nicht perfekt: Nienaber bugsierte seinen Abschlag in den Fairway-Bunker, Hansen seine Annäherung in den Bunker vorm Grün. Nach einem zu lang geratenen Pitch von Nienaber hatte Hansen nun zwei Putts zum Sieg. Er lochte gleich den ersten...
Der emotionale Joachim B. Hansen ließ sich feiern, unter anderem von seiner Familie, die ihm per Livestream zujubelte. Wilco Nienaber muss sich nicht grämen - als "europäischer Bryson" gehört ihm sowieso die Zukunft.
An emotional Joachim B. Hansen. ?#JoburgOpen pic.twitter.com/uS5ArsyBe1
— The European Tour (@EuropeanTour) November 22, 2020
Marcel Siem ohne Verbesserung
Die Finalrunde verlief für Marcel Siem nicht zufriedenstellend. Der Mettmanner brachte wie schon am Samstag eine 73er Runde (+2) ins Clubhaus des Randpark GC. Mit einem Gesamtscore von -1 beendet er das Turnier auf dem geteilten 56. Platz. Kommendes Wochenende wartet bei der Alfred Dunhill Championship aber schon die nächste Chance.
Der strahlende Sieger Hansen und der Geschlagene Nienaber.