Als erste von drei Linkskursen in Folge geht es für die European Tour in dieser Woche zum Ballyliffe Golf Club zur Irish Open unter der Schirmherrschaft von Rory McIlroy. Dem Event der Rolex Series folgt die Scottish Open und der "Links Swing" der European Tour findet daraufhin seinen Höhepunkt bei der Open Championship im schottischen Carnoustie. Ein Neuseeländer spielt sich mit einer so ungewöhnlichen Strategie an die Spitze, dass sogar Rory McIlroy nicht mithalten kann. Marcel Siem kann sich noch gute Chancen auf den Cut ausrechnen, Maximilian Kieffer hat es da jedoch schwieriger. Wesentlich besser schlug sich hingegen der Österreicher Matthias Schwab.
Matthias Schwab vor Marcel Siem und Max Kieffer
Schwab legte, von Tee 10 gestartet, an Loch 13 mit einem Birdie vor und wusste seine Schlagverluste auf dem Rest der Runde immer wieder auszugleichen, selbst als sie an Loch 14 und 15 im Doppelpack kamen. Er legte einfach zwei Birdies nach und brachte den Score von einem Schlag unter Par bis ins Clubhaus. Damit schlug er sich deutlich besser als der Durchschnitt un verdiente sich den geteilten 30. Platz
Marcel Siem tat sich schwer auf seiner ersten Runde im Ballyliffin Golf Club, glänzte aber mit seinem Finish. Bereits am ersten Loch notierte der Mettmanner ein Bogey, der nächste Schlagverlust folgte an Loch 4. Ein Birdie an dem Par-3 Loch 7 brachte seinen Abwärtstrend vorerst zum Stillstand. Auf der Back Nine verlor Siem jedoch zwei weitere Schläge. Mit zwei eingelochten Birdies auf den letzten beiden Löchern milderte er sein Ergebnis stark ab und hat auf dem 66. Platz nach der ersten Runde wesentlich bessere Aussichten auf einem Platz im Wochenende, als mit zwei Schlägen mehr, was ihn auf den geteilten 108. Platz verbannt hätte.
Dort findet sich nämlich Maximilian Kieffer nach der ersten Runde wieder. Bei drei Doppelbogeys auf der Runde ist das kein überraschendes Ergebnis. Auch seine vier Schlaggewinne richteten nicht viel dagegen aus.
Ryan Fox führt auf der European Tour
Anführer des Feldes ist der Neuseeländer Ryan Fox, der sich mit fünf Schlägen unter Par durchsetzen konnte. Sein Geheimis: Er habe häufig seinen Driver benutzt, eine eher ungewöhnliche Strategie beim Linksgolf. "Ich glaube, ich habe nur ungefähr fünf oder sechs Fairways getroffen, aber ich habe sie an den richtigen Stellen verpasst", sagte Fox der European Tour. "Das ist manchmal recht witzig beim Linksgolf. Mann wird bestraft dafür, wenn man es gerade so schafft am Fairwaybunker vorbei zu spielen oder das Fairway gerade so zu verpassen und in dem lange Rough an der Seite zu landen. Aber da wo die Zuschauer unterwegs sind, ist es meistens ganz nett."
Er hoffe auf einen Platz unter den Top 5, wie er es im vergangenen Jahr schon einmal geschafft habe, um sich so einen Platz bei der Open Championship in Carnoustie zu erspielen. "Carnoustie ist einer der besten Golfplätze auf der ganzen Welt, glaube ich, und ich würde es lieben dort einmal die Open spielen zu können." Die besten drei Golfer, die noch nicht qualifiziert sind, erhalten einen Startplatz bei der British Open. Fox hat jedoch gleich sieben Spieler im Schlepptau, die nur einen Schlag hinter ihm liegen. Nur drei davon, Padraig Harrington, Lee Westwood und Danny Willett sich bereits für die Open qualifiziert.
Drei Schläge hinter dem Spitzenreiter liegt der Gastgeber, der in der ersten Runde der Irish Open sein Potential andeutete, dank seines kalten Putters gelang es ihm aber nicht, die Spitze anzugreifen. Vier Birdies fielen zwar für Rory McIlroy, für den Nordiren wäre aber noch mehr drin gewesen. So blieb seine Eagle-Chance an der 17 beispielsweise ungenutzt. McIlroy teet seit seinem zweiten Platz bei der BMW PGA Championship zum ersten Mal wieder auf der European Tour auf und belegt nach der ersten Runde den geteilten 18.Platz.
18 foot for birdie...
Over to you Rory. pic.twitter.com/Y4Hkx4yrdA
— The European Tour (@EuropeanTour) 5. Juli 2018
Im vergangenen Jahr gewann ein junger Spanier bei der Irish Open seinen ersten European-Tour-Sieg. Damit reihte sich Jon Rahm in die Tradition der spanischen European-Tour- und Irish-Open-Gewinner ein, zu denen große Namen wie Sergio Garcia, Jose Maria Olazabal und Seve Ballesteros gehören. Nach einer 74er Runde, die größtenteils zwei aufeinanderfolgenden Doppelbogeys geschuldet war, steht die Titelverteidigung jedoch in weiter Ferne.