In dieser Woche zieht die European Tour nach Malaysia. In Kuala Lumpur wird die mit 2,75 Millionen US-Dollar dotierte Maybank Malaysian Open ausgetragen. Auf dem Par-72-Kurs des Kuala Lumpur Golf- und Country Club gehen neben den beiden Deutschen Marcel Siem und Maximilian Kieffer eine ganze Reihe ehemaliger Champions an den Start, die ein Auge auf den erneuten Sieg geworfen haben.
Siem und Kieffer müssen ihre Leistung steigern
Die beiden deutschen Starter im Feld, Marcel Siem und Maximilian Kieffer, könnten derzeit beide einen Schubser für das Selbstbewusstsein brauchen. Siem hat es in den letzten Wochen auf der European Tour nie über den geteilten 37. Platz hinaus geschafft, bei Kieffer war die beste Platzierung der letzten beiden Monate ein geteilter 50. Platz bei der Tshwane Open. Die Benchmark für die beiden Deutschen liegt also nicht hoch und ein gutes Ergebnis täte not, trotzdem könnte ihnen das Spiel im ungewohnten Malaysischen Klima schwerfallen. Kieffer sagte bereits vor Turnierbeginn: "Es ist unfassbar warm hier. Ich bin zwar schon seit Sonntag hier, aber die Kombination aus schwüler Hitze und Jetlag kostet echt Energie." Außerdem sei die Schlagfläche seines Drivers gerissen, er habe "aber schon einen neuen, gefitteten in der Tasche und der ist Top." Siem allerdings könnte es zum Vorteil gereichen, dass er Umgebung und Platz bereits kennt: 2012 belegte er hier den geteilten 29. Platz.
Titelverteidiger Aphibarnrat ist zuversichtlich
Auf dem Kuala Lumpur Golf und Country Club tritt in diesem Jahr Kiradech Aphibarnrat an, um seinen Titel zu verteidigen. Er hatte im letzten Jahr mit einem Schlag Vorsprung vor dem Italiener Edoardo Molinari gewonnen, nachdem das Turnier aufgrund eines Gewitters auf 54 Loch verkürzt worden war. Sein Sieg trug unter anderem dazu bei, dass er Asiens führender Spieler wurde und im selben Jahr den Order of Merit der Asian Tour gewann. Der Thailänder muss sich allerdings noch immer vom Verlust seines Coaches Natpasit Chokthanasart erholen, der im Dezember letzten Jahres starb.
Gegenüber der European Tour sagte der 24-Jährige im Vorfeld des Turniers: "Seit ich meinen Coach verloren habe, ist meine mentale Haltung eine andere und ich habe etwas an Selbstvertrauen verloren. Ich habe mich gemeinsam mit meinem Manager nach einem neuen Coach umgesehen, aber es ist nicht leicht, weil ich so lange mit Pro Jew (Spitzname seines ehemaligen Coaches, Anm. d. Red.) gearbeitet habe." Trotzdem gibt er sich zuversichtlich, denn der Platz liegt ihm: "Ich habe viel Selbstvertrauen, wenn ich auf KLGCC spiele. Von Beginn des Jahres an habe ich nicht mein bestes Golfspiel und meine beste Woche finden können. Ich hoffe, ich kann auf der Malaysian Open gut spielen, um all mein Selbstvertrauen zurückzubringen. Der KLGCC ist ein langer Kurs mit schmalen Fairways, sodass er zu meinem Spiel passt, weil ich die Länge dafür habe. Ich mag die Grüns und kann die Puttlinien dort gut lesen. Das erklärt, warum ich hier immer ein gutes Ergebnis erzielt habe."
Heftige Konkurrenz durch andere Ex-Champions
Aber Aphibarnrat bekommt es mit einer breiten Konkurrenz an anderen Ex-Champions zu tun. So befindet sich zum Beispiel Matteo Manassero im Feld. Der Italiener gewann das Turnier im Jahr 2011 - zwei Tage vor seinem 18. Geburtstag. Er ist der jüngste Spieler, der je ein European-Tour-Event gewann, seit er sich 2010 in Valencia die Castello-Masters-Trophäe sicherte. Auch Louis Oosthuizen geht hier an den Start. Der Südafrikaner, der 2012 in Kuala Lumpur das restliche Teilnehmerfeld hinter sich ließ, hat erst Mitte Januar bei der Volvo Golf Champions seinen letzten European-Tour-Sieg eingeheimst.
Einer der größten Konkurrenten, die eine erfolgreiche Titelverteidigung verhindern könnten, wird wohl außerdem Aphibarnrats Landsmann Thonchai Jaidee, der die Malaysian Open bereits zweimal in den Jahren 2004 und 2005 für sich entscheiden konnte. Gut in Form ist auch Lee Westwood, der Sieger von 1997, der gerade erst beim Masters den siebten Platz belegte. Außerdem mit dabei: Alastair Forsyth, der 2002 in Kuala Lumpur gewann, Arjun Atwal (2003, 2008) und Peter Hedblom (2007).