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Golf-Stars

Esther Henseleit: Sensationelle erste Saison als Golfprofi

25. Dez. 2019 von Benjamin Reeve in Köln, Deutschland

Den Sprung in die Profi-Klasse so gut wie perfekt gemeistert: Esther Henseleit. (Foto: Getty)

Den Sprung in die Profi-Klasse so gut wie perfekt gemeistert: Esther Henseleit. (Foto: Getty)

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Esther Henseleit hat sich 2018 als Drittplatzierte über die Q-School eine Tourkarte für die Ladies European Tour erspielt. 2019 war somit das erste Jahr im Profi-Golf für die 20-Jährige und es war ein fulminantes Jahr. Zunächst gewann sie die Skaftö Open der LET Access Series, beendete vier LET-Turniere auf dem zweiten Platz, errang insgesamt zehn Top-10-Ergebnisse in 19 Starts und gewann mit einer Rekordrunde bei den Magical Kenya Ladies Open nicht nur ihr erstes Turnier auf der LET, sondern sicherte sich auch als erste Deutsche den ersten Platz in der Gesamtwertung.

Bei der Thailand Championship hätte Henseleit mit ihrer herausragenden 64er Runde am letzten Turniertag und unter "normalen" Umständen durchaus auch den ersten Platz belegen können. Mit einem Score von insgesamt -17 lag sie sechs Schläge vor der Drittplatzierten Olivia Cowan. Am zweiten Loch gelang ihr ein Eagle und weitere drei Birdies auf der Front Nine. Nach den fehlerfreien ersten Neun blieb Henseleit konstant und konnte vier weitere Birdies verbuchen. Das Bogey an Bahn 15 hat letztlich nichts ausgerichtet, denn ganze fünf weitere Schlaggewinne fehlten ihr zum Turniersieg. Denn die thailändische Amateurin Atthaya Thitikul spielte vor heimischem Publikum wie im Rausch und verließ den Platz nach der Runde ihres Lebens mit sensationellen 22 Schlägen unter Par (Gesamtscore) als Siegerin.

Insgesamt zeigte sich Henseleit aber über die ganze Saison unglaublich konstant. Dieses gleichmäßige Spiel ist letztlich die Saat ihres golferischen Erfolges. Die Ernte fuhr sie ausgerechnet beim letzten Turnier des Jahres, der Magical Kenya Ladies Open, ein. Ihr Start war gewohnt solide. Drei Runden spielte Henseleit unter Par und war vor dem Finale mit einem Score von -6 oben dabei. Dennoch sah es lange nicht nach einem Sieg aus. Am letzten Turniertag legte Henseleit aber erst richtig los. Am Ende des Tages standen acht Birdies auf der tadellosen Scorekarte der Hamburgerin. Dies bedeutete eine 64er Runde. Platzrekord und die niedrigste Runde in ihrer bisherigen LET-Karriere.

Selbstverständlich führt sie die Rookie-of-the-Year-Wertung haushoch an und in der Geldrangliste steht sie auf Platz drei. Wobei dies im Damengolf noch keine Millionärin aus ihr macht. Laut Liste hat sie knapp 209.671 Euro verdient. Auch die Geldranglisten-Erste der LET, die Spanierin Carlota Ciganda, ist mit 247.670 erspielten Euro noch weit von der Million entfernt. Und so steht sportlich und finanziell die LPGA als Ziel für Profigolferinnen fest. Auch dieses Ziel hat Esther Henseleit 2019 erreicht.

Als weiteres Highlight ihres grandiosen ersten Jahres als Profi sicherte sich Henseleit eine von 45 Spielberechtigung für die LPGA Tour 2020. Besonders auf den ersten vier Runden der LPGA Q-Series, die auf dem Pinehurst No. 6 in North Carolina stattfanden, legte Esther Henseleit vor. Ihre Leistung reichte für einen geteilten 30. Platz und damit für die Tourkarte. „Das Ziel für einen Profigolfer muss die LPGA sein“, sagte Henseleit bereits vor ihrem Debüt als Profi. Dieses Ziel hat sie jetzt erreicht.

Ihre Leistung hat ihr zudem eine besondere Ehre zuteil werden lassen. Henseleit wurde für die 14. Sportgala in Hamburg zur "Sportlerin des Jahres" gewählt.

In ihren Interviews gibt sie sich immer bescheiden aber durchaus selbstbewusst. Sie sei froh, dass ihr langes Spiel stabil sei. Sie freue sich, dass ihr kurzes Spiel gut klappt und selbstverständlich spiele sie, um die LET zu gewinnen. Bei der Frage zu den Aussichten auf das kommende Jahr, ist ihr vor allem eines wichtig: "Ein großes Ziel habe ich für kommenden Sommer. Ich möchte wirklich sehr gerne bei den Olympischen Spielen teilnehmen. Also werde ich alles tun, um in der Weltrangliste aufzusteigen." Dafür arbeite sie vor allem am Putting.

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