Espen Kofstad aus Norwegen war schon lange wieder im Hotel, bevor feststand, dass sein starkes Finish früh am ersten Tag der ISPS Handa Wales Open tatsächlich von keinem Kontrahenten mehr unterboten werden sollte. Am Ende der Auftaktrunde im Celtic Manor Resort von City of Newport reichte seine 64er Runde, um das Feld anzuführen, in dem Maximilian Kieffer auf einem sehr guten geteilte neunten Platz lag, während Moritz Lampert leinen "gebrauchten" Tag erwischte.
Espen Kofstad - aus dem Bunker an die Spitze des Feldes
Kofstad hatte am ersten Tag einen perfekten Start ins Turnier. Mit zwei Birdies an den ersten beiden Löchern setzte der Skandinavier direkt ein Ausrufezeichen. Bis zur Mitte der Back Nine passierte dann jedoch nicht mehr sehr viel. Zwei Schlaggewinne wurden von Bogeys jeweils wieder ausgeglichen, ehe er schließlich den Turbo zündete. Mit einer Birdieserie spielte sich Espen Kofstad Loch für Loch näher an die Spitze heran. Gekrönt wurde diese Leistung dann vom Schlag, der ihn an die Spitze katapultierte: Auf der Par-5-18 landete sein zweiter Schlag im Bunker, links vom Grün. Mit einem kontrollierten und platzierten Chip aus dem Sand lochte Kofstad den Ball trotzdem zum Eagle.
Sieben unter Par bedeuteten abschließend eine Führung mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Engländer Chris Wood sowie Richard Green aus Australien.
Maximilian Kieffer mit neuem Caddie unter die Top 10
Nach dem frühen Scheitern in der Vorwoche bei der Johnnie Walker Championship erwischte Maximilian Kieffer in der ersten Runde der ISPS Handa Wales Open einen Auftakt nach Maß. Nach einer starken Back Nine auf dem anspruchsvollen Kurs kam der 23-Jährige mit einer 69er Runde und zwei Schlägen unter Par ins Clubhaus. Dabei gab es große Veränderungen beim Deutschen. "In dieser Woche habe ich mit Graeme Heinrich einen neuen Caddie an der Tasche. Graeme hat viele Jahre die Yardage Books auf der Tour gemacht und war unter anderem einige Zeit an der Tasche von Nick Faldo und Colin Mantgomerie", berichtete Kieffer vor Turnierbeginn. Vor allen Dingen die langjährige Erfahrung seines neuen Partners solle ihm nun weiterhelfen. "Ich bin gespannt, was er mir auf dem Platz vermitteln kann, denn der ist in dieser Woche sehr anspruchsvoll."
Schwierigkeiten am Anfang, dann kam die Lockerheit
Auf der Front Nine hatte die neue Kombi bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt jedoch etwas Startschwierigkeiten. Nach zwei Bogeys bei nur einem Birdie ging es für Maximilian Kieffer mit einem Schlag über Par auf die zweiten neun Löcher. Hier kam dann die nötige Lockerheit im Spiel des Düsseldorfers zum Vorschein. Mit gezielten Putts lochte Kieffer zu drei weiteren Schlaggewinnen und erreichte das Clubhaus mit einer sehr guten 69er Runde, was für den geteilten neunten Platz reichte. Dementsprechend zufrieden äußerte er sich danach: "Das war heute ein guter Start. Ich habe sehr solide gespielt und einige gute 'up and downs' gemacht. Abgesehen von zwei unnötigen 3-Putts ist auch das Putten auf dem Weg der Besserung. Der Job von Graeme war ebenfalls top, wir kommen für die kurze gemeinsame Zeit bestens miteinander aus."
Der Tag von Moritz Lampert lässt sich hingegen schnell zusammenfassen. Es gab zwei Lichtblicke - ein Birdie am ersten Loch des Tages und ein weiteres am letzten - dazwischen war es ein verkorkster Tag für den jungen Deutschen. Insgesamt spielte er auf der ersten Runde der Wales Open sieben Bogeys und zwei Doppelbogeys. Bei neun Schlägen über Par rangierte Lampert mit diesem Ergebnis lediglich auf dem geteilten 149. Platz, weit weg von einem möglichen Erreichen des Cuts in der kommenden Runde.
Wiesberger mit schwachem Start - Jaidee fällt zurück
Auch der Österreicher Bernd Wiesberger hatte sich den Auftakt ins Turnier mit Sicherheit anders vorgestellt. Schon nach vier Löchern zeigte seine Scorekarte vier über Par an. Dank zwischenzeitlicher Birdies konnte er den Schaden im Endeffekt zwar in Grenzen halten, hat bei drei über Par auf dem geteilten 85. Rang allerdings viel Arbeit in der zweiten Runde vor sich, will er den Cut noch erreichen.
Auch Titelverteidiger Thongchai Jaidee aus Thailand dürfte sich von seinem Durchgang mehr erhofft haben. War er Mitte der Back Nine noch auf dem Weg, sich einen Platz unter den Top 10 zu sichern, machten ihm zwei späte Bogeys einen Strich durch die Rechnung. Mit einer 71er Runde und Even-Par auf T27 erreichte der Asiate das Clubhaus. Es bedarf einer deutlichen Steigerung, will er den zweite Titel in Folge bei der Wales Open gewinnen.
Ryder-Cup-Qualifikation offiziell gestartet
Vor Turnierbeginn präsentierte der Ryder-Cup-Kapitän des Team Europa, der Ire Paul McGinley, für das Interkontinentalduell im kommenden Jahr den Pokal und läutete mit dem ersten Abschlag offiziell den Beginn der Qualifikationsphase ein. Ab diesem Turnier gehen nun alle Ergebnisse in die Wertung ein, über die ein Teil der europäischen Mannschaft bestimmt wird. McGinley - 2001 im Übrigen Sieger der ISPS Handa Wales Open - landete nach der ersten Runde auf T14 (-1).