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Masters

Es wird stürmisch: „Showtime“, „Killebrew“ und die „Jorstins“ jagen Rose

10. Apr. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Die "Twins" Jordan Spieth und Justin Thomas sind Rose dicht auf den Fersen. (Foto: Getty)

Die "Twins" Jordan Spieth und Justin Thomas sind Rose dicht auf den Fersen. (Foto: Getty)

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Die Vorzeichen sind eindeutig: Der Wetterbericht prophezeit einiges an Wind und ein Leaderboard mit 15 Spielern innerhalb von fünf Schlägen tut sein Übriges – der Moving Day beim 85. Masters dürfte in mehr als einer Hinsicht stürmisch werden. Aus der Spitzengruppe seien vier Spieler herausgegriffen, die heute Jagd auf Justin Rose (-7) machen, der gestern mühsam seine Führung verteidigt hat. Zum einen ist da Will Zalatoris (-6), der das Abenteuer PGA Tour einem sicheren Dasein auf der Korn Ferry Tour vorgezogen hat und sich nicht zuletzt dank Top-25-Plätzen beim Genesis Invitational und bei der Players sein Erstliga-Ticket bereits gesichert hat.


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Patrick Reed hat dem 24-Jährigen ob seiner „Liefer-Fähigkeit“ schon den Spitznamen „Showmaster“ verpasst; und beim Debüt im Augusta National Golf Club beweist sich Zalatoris wahrlich als echte „Rampensau“, den die große Bühne und das Scheinwerferlicht mitnichten anficht: „Ich wollte von jeher unbedingt hier sein. Und nachdem ich das geschafft habe, gibt es keinen Grund, mich jetzt von irgendwas einschüchtern zu lassen.“

Eine Art Gegenstück zum hochaufgeschossenen Zalatoris (1,88 Meter) ist Brian Harman (-6), sein Sozius auf dem geteilten zweiten Platz – nicht nur, weil der Lokalmatador aus Georgia gerade mal 1,70 Meter misst. Der 34-Jährige ist auch sonst keinesfalls zu unterschätzen. Nicht von ungefähr trägt Harman, seit 2009 Profi, seit gut zehn Jahren auf der PGA Tour und dort zweifacher Turniersieger, den martialischen Spitznamen „Killebrew“ – nach dem ebenfalls kindergesichtigen, 2011 verstorbenen Baseball-Star Harmon Killebrew Jr., den sie wahlweise „The Killer“ oder „Hammerin' Harmon“ nannten. Das Masters-Feld sei also gewarnt.

Und dann sind da noch die Kumpels schon aus Schulzeiten, Jordan Spieth (-5) und Justin Thomas (-4), der Einfachheit halber die „Jorstins“ getauft, damit es ins Bild passt. Sie lauern mit Marc Leishman (-5), Bernd Wiesberger und Tony Finau (beide -4) hinter dem Führungstrio und waren immerhin von vornherein Mitfavoriten aufs Green Jacket. Beide spielten gestern großartiges Golf, und von Jordan Spieth ist folgende Freitagsstrategie überliefert: „Ich habe geschaut, ob ,Rosie‘ [Justin Rose] davon zieht, und als ich sah, dass er es nicht tat, sagte ich mir: Ok, die Jagd ist eröffnet.“ Wie gesagt, es wird stürmisch heute.


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Regnerische Nacht spülte Lila-Stich von den Grüns

Anderer Tag, anderer Platz: Über Nacht hatte es leicht geregnet, und so präsentierte sich Augusta National gestern durchaus freundlicher als bei den brutalen Bedingungen am Donnerstag. Sichtbares Zeichen waren die Grüns, auf denen das kurzgeschorene Bent-Gras vor lauter Durst und „Rasur-Stress“ etwas lila angelaufen war, an Tag zwei aber wieder in sattem Grün leuchteten. Auch waren die Fahnen stellenweise einfacher gesteckt. Folglich lag der Durchschnittsscore des Felds mit 72,1 deutlich niedriger, zehn Spieler spielten 68 oder besser, Bernd Wiesberger und Tony Finau gar eine 66; am Vortag waren das nur Justin Rose und seiner 65 vorbehalten.

Rose spielte Matchplay gegen den Platz

Kurve gekriegt: Ausgerechnet der Spitzenreiter vermochte am zweiten Tag nicht von den günstigeren Platz-Bedingungen zu profitieren. Trotz einer relativ frühen Tee Time startete Justin Rose wie am Vortag eher schleppend und hatte nach der Front Nine bereits 39 Schläge auf dem Zettel. Doch dann schlug der amtierende Olympiasieger zurück – analog zum Donnerstag – und spielte drei Birdies, um wieder auf Even Par zurückzukehren und seine Führung ins Wochenende zu retten. „Ich war kurz davor, den inneren Panikknopf zu drücken, habe mich dann aber mental umgestellt und im Kopf eine Art Matchplay gegen den Platz gespielt“, ließ Rose anschließend wissen. „Dafür habe ich auf meiner Scorekarte eine Zwischenbilanz gezogen und mir gesagt: Du liegst ,3 unter‘, also los!“


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Allerdings war er der einzige in den Top-20, der keine Unter-Par-Runde zuwege brachte – das könnte sich am Ende bitter rächen. Anderseits hat der 40-Jährige schon zwei Mal bewiesen, dass er ein Mann der Back Nine ist. Jetzt muss Rose nur noch auf der ersten Hälfte sein Spiel zusammen halten, dann erfüllt er die Faustformel für Masters-Siege: Mach deine Fehler früh und deine Birdies oder Eagles spät.

DeChambeau und seine Hausaufgaben

Kurve gekriegt: Der „Hulk mit dem Holz“ schien schon auf dem Weg in ein freies Wochenende, aber nach der 76 zur Eröffnung hat Bryson DeChambeau gestern mit einer durchaus bunten 67er-Runde das Blatt noch gewendet. Auch, weil sich beim amtierenden US-Open-Champion endlich etwas Glück eingestellt hat, beispielsweise auf der 18, wo sein Abschlag weit rechts in den Bäumen landete und er dank einer günstigen Lücke zum Grün dennoch ein abschließenden Birdie draus machen konnte. Vor allem aber hat „BDC“ über Nacht offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht.

„Hier muss man verstehen, wie der Ball aus Hanglagen hoch aufs Grün und aus erhöhten Lagen aufs Grün runter fliegt“, hatte der „Mad Scientist“ am Donnerstag seine Probleme offenbart. „Es ist uns noch nicht gelungen, die Berechnungen entsprechend anzupassen. Zumal der Wind ziemlich ,tricky‘ sind und die Bälle auf den Grüns mächtig springen.“ Und vor allem „sind die Bedingungen auf dem Übungsgrün komplett anders als auf dem Platz. Das weiß ich zwar, aber ich hab mich dem nicht angepasst“. Gestern freilich waren auch die Grüns auf der Runde deutlich weicher – und schon lief‘s.

Die falsche Frage an Brooks Koepka

Schlaues Interview: Stellvertretend für die „Cut-Crew“ mit Titelverteidiger Dustin Johnson an der Spitze, die es nicht ins Wochenende geschafft hat, sei an dieser Stelle Brooks Koepka zitiert. Der vierfache Majorsieger (+5) wurde tatsächlich gefragt, ob er nun enttäuscht sei? „Was glaubst Du denn, verdammt noch mal, wie enttäuscht ich bin?“, blaffte Koepka zurück: „Ich hab‘ mir echt den A... aufgerissen, um überhaupt hier sein zu können.“ Und dann verpasste er erstmals seit 2013 bei einem Major den Cut – wenngleich sein Auftritt drei Wochen nach der Knie-OP eh viele überrascht hat.

Apropos: Rory McIlroy (+6) scheiterte bei diesem 85. Masters erstmals in seiner Profi-Karriere vorzeitig im Augusta National Golf Club und ist weiterhin auf der Suche nach seinem Spiel und „dem großen Bild“, wie er selbst sagt. Letzteres besteht nach dem verpassten Cut bei der Players und der schwachen Vorstellung beim WGC – Match Play weiterhin aus Fragmenten.

Poulters perfekter Tag in Augusta

Make My Day: Vor ein paar Monaten hat Ian Poulter mit seinem ältesten Sohn Luke, ebenfalls einem talentierten Golfer, eine entspannte Runde im Augusta National Golf Club gespielt und das sehr genossen. Dieser Tage erzählte der Engländer, der gestern zu Ehren des verstorbenen Queen-Gemahls Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, in grünkarierten Hosen antrat, wie er sich persönlich und fernab vom Turnierbetrieb einen perfekten Tag auf der exklusiven Anlage vorstellt – quasi, als sei er Mitglied:


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„Zuerst würde ich im Grill Room des Clubs frühstücken, denn sie machen ein unglaublich gutes Frühstück. Dann ginge es auf den Par-3-Kurs, denn diesen Spaß sollte man sich nicht entgehen lassen. Anschließend stünde ein leichter Lunch auf dem Programm, eine Suppe vielleicht oder ein Sandwich mit ein paar Pommes. Danach würde ich auf der Driving Range ein paar Bälle schlagen und 18 Loch auf dem Masters-Platz spielen. Das Filetsteak zum Dinner hätte ich mir damit wohl verdient – und dazu, lass‘ mal schauen, ja, eine Flasche Lafite Rothschild aus dem Weinkeller. Den Rest des Rotweins würde ich in einer der ,Cabins‘ genießen, die Füße hochlegen und wäre ein sehr glücklicher Mann.“ So „einfach“ kann‘s sein.

Rundgang durch Augustas Cabins

Einblick: Und weil Ian Poulter gerade davon gesprochen hat, nehmen wir das zum Anlass, mit „golfclubhouses“ auf Instagram mal in die Cabins zu spinxen, die von den Mitgliedern als Übernachtungsquartier genutzt werden. Insgesamt zehn der Häuschen gibt es auf dem Areal, die berühmtesten sind wohl das Quartier von US-Präsident Dwight D. „Ike“ Eisenhower, der sich in den 1950er- und 19160er-Jahren insgesamt 45 Mal im Augusta National Golf Club aufhielt, sowie die Butler Cabin, wo dem neuen Champion alljährlich im kleinen Kreis erstmals ins Green Jacket geholfen wird.


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Guerilla-Werbung: Kritik auch vom Bruder

Bruder-Zwist: Nachdem Gary Players Sohn Wayne schon via Social Media gehörig dafür abgewatscht wurde, dass er die Ceremonial Tee Shots und die damit verbundene Aufmerksamkeit für den eingeladenen Honorary Starter Lee Elder missbraucht hat, um hinter dem Rücken des 86-Jährigen Werbung für eine Golfballfirma zu machen (siehe Instagram-Foto), gab‘s jetzt auch harsche Kritik aus der eigenen Familie. Marc Player, der mit seinem Vater Gary sowieso im Zwist liegt, schrieb auf Twitter von „peinlichem und illegalem Marketing aus dem Hinterhalt“. Andere sprachen davon, dass der 58-jährige Wayne Player sich „was schämen“ sollte, der seit 2019 Markenbotschafter der Ballfirma ist, die sich wiederum von dem Vorfall distanziert hat.


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Petri Heil im Augusta National

Wussten Sie: …dass der Augusta National Golf Club durchaus ebenso ein Angler-Paradies sein könnte? Wenngleich es hier gleichermaßen keine konkreten Informationen von den Grünjacken gibt, soll es in den Teichen und in Rae‘s Creek – besonders vor dem 12. Grün – von Fischen nur so wimmeln. So erzählen es jedenfalls die Angler unter den Masters-Teilnehmern und einstige Club-Caddies. Auch die ehemaligen US-Präsidenten „Ike“ Eisenhower und George W. Bush sollen auf dem Areal an der Washington Road nicht nur nach Birdies gefischt haben. Spekulationen zufolge tummeln sich im nassen Element vor allem Forellenbarsche, die bis zu einem Meter lang werden können, wenn sie sich in Ruhe entwickeln können – was ja gegeben ist. Dazu andere Arten der Sonnenbarsche, bei Anglern sämtlichst als Beute sehr beliebt. Na dann, Petri Heil!

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