Es war erneut ein spannender Tag im sonnigen Bayern, wo der Südafrikaner Ernie Els im Golfclub München Eichenried seine Führung vom Vortag verteidigen konnte, während sich Martin Kaymer und Marcel Siem im Gleichschritt Richtung Finaltage putteten. Bernd Ritthammer gehörte auf den ersten 36 gespielten Bahnen definitiv zu den positiven Überraschungen aus deutscher Sicht, andere nationale Hoffnungsträger werden hingegen am Wochenende leider nur noch als Zuschauer auf der Anlage zu sehen sein.
Birdie auf der 18 für alleinige Führung
Der Südafrikaner profitierte am zweiten Tag von seinem famosen Auftritt am Donnerstag. Mit neun unter Par in den Durchgang gestartet, musste auch Ernie Els schnell feststellen, dass der Platz dieses Mal nicht so leicht zu bespielen war, wie noch beim Auftakt ins Turnier. Am siebten Loch misslangen ihm die Putts sogar derart, dass er ein Doppelbogey verbuchte. Auf der Back Nine steigerte sich Els, so dass es bis zum Clubhaus zu einer 69er Runde (-3) reichte. Musste er sich auf der letzten Bahn die Führung noch mit dem Franzosen Alexander Levy und Matthew Baldwin aus England teilen (jeweils -11), sicherte ihm ein abschließendes Birdie die alleinige Spitzenposition vor dem Moving Day.
Marcel Siem "fliegt" knapp an Führung vorbei
Erneut einen beeindruckenden Auftritt zeigte Marcel Siem. In der Nachmittagssession erst relativ spät gestartet, verstand er es, die Bälle in regelmäßiger Folge zu Schlaggewinnen einzulochen. Auf der 18 bot sich dann sogar aus aussichtsreicher Position die Chance auf ein Eagle und einen großen finalen "Flug" nach vorne im Leaderboard. Aus dem großen wurde jedoch leider nur ein kleiner "Flug". Der Ball verpasste das Loch nur um wenige Zentimeter. Immerhin gelang Siem hier sein siebtes Birdie des Tages - genausoviele wie in der Vorrunde. Einziger Wermutstropfen an einem sonst sehr gelungenen Durchgang waren die Bogeys, drei an der Zahl. Hätte er hier etwas konstanter und vielleicht auch etws konzenrierter geputtet, wäre sein Zwischenergebnis noch besser ausgefallen.
Nichtsdetsotrotz, mit neun unter Par und auf dem geteilten sechsten Platz bietet sich dem 32-Jährigen eine hervorragende Ausgangslage, um am Wochenende um den Sieg bei Heimturnier mitspielen zu können.
Auch Martin Kaymer weiter in Schlagdistanz zum Führenden
Der zweite deutsche Golfstar startete bereits früh am Morgen vom zehnten Loch auf seine zweite Runde und landete mit dem identischen Ergebnis genauso wie sein Landsmann Siem oder der Spanier Miguel Angel Jiménez auf dem geteilten sechsten Platz. Hatte er am Vortag auf den zweiten neun Bahnen noch mit sechs Birdies brilliert, waren es an diesem Tag in erster Linie Parspiele, die den Beginn seines Durchgangs prägten. Im weiteren Verlauf der Runde hatte der 28-Jährige dann vor allem viel Pech. An der 14 landete sein Ball auf einem Stock im Rough, welcher von einem übereifrigen Volunteer voreilig weggezogen wurde. Der Ball musste gedroppt werden, verschwand noch tiefer im Rough - das Loch war für Kaymer gelaufen.
Auf den zwei letzten Bahnen waren die jeweiligen Puttversuch zum Birdie dann schon fast versenkt, der Ball kullerte jedoch von der Lochkante abgelenkt knapp vorbei. Grundsätzlich war Martin Kaymer aber zufrieden und er freue sich auf das Wochenende. "Es ist schön, wenn man hier vor eigenem Publikum spielt, die pushen einen und es gibt ein bisschen mehr Unterstützung als normalerweise."
Richtig durchatmen konnte am Ende seiner Runde der junge Maximilian Kieffer. Nach einem Triplebogey sah es früh so aus, als müsse er alle Hoffnungen auf das Erreichen des Cuts begraben. Der Gemütszustand verbesserte sich auch in der Folge erstmal nicht wirklich. Ein Birdie ließ ihn wieder hoffen, das nächste Bogey warf ihn wieder zurück. Erst mit dem letzten Schlag der Runde an der 18 sicherte er sich den alles entscheiden Schlaggewinn, ballte die Faust und schrie sein Glück hinaus. Die Scorekarte verzeichnete am Ende 141 Schläge und drei unter Par, was für den geteilten 62. Platz sowie den Cut reichte. Kieffer war deshalb mit dem Tag nicht zufrieden, blickte aber zuversichtlich nach vorne. "Heute hätte es nicht schlechter laufen können. In den beiden letzten Runden werde ich versuchen mich noch weiter nach vorne zu arbeiten, um am Ende eine anständige Final-Platzierung abliefern zu können."
Positive Überraschungen und unglückliche Ergebnisse
Die absolut positive Überraschung der ersten beiden Tage der BMW International Open aus deutscher Sicht war das Abschneiden von Bernd Ritthammer (-6/T30). Nach der 68er Runde vom Vortag ließ er neuerlich mehr Birdies als Bogeys folgen und verbesserte sich um zwei Schläge auf sechs unter Par. Zu keinem Zeitpunkt seines Spiels geriet damit der Cut in Gefahr. Im Gegenteil: Auf den zwei letzten Bahnen der Runde leistete sich Ritthammer jeweils einen Schlagverlust. Ohne die hätte sein Ergebnis vor dem Moving Day noch viel besser ausgesehen.
Denkbar unglücklich und vor allen Dingen knapp verpassten zwei andere Deutsche den Cut. Alex Cejka und Christoph Günther lagen im Clubhaus jeweils bei zwei unter Par. Ihnen fehlte also nur ein Schlag und sie hätten sich noch weiter vor heimischem Publikum präsentiren dürfen.
Hier sind die Ergebnisse der restlichen deutschen Starter in München-Eichenried bei der BMW International Open:
T120 Dennis Küpper +2, T126 Moritz Lampert +3, T138 Maximilian Röhrig +5, T140 Florian Fritsch +6, T148 Dominic Foos +8, 153 Sebastian Heisele +12, 154 Nicolas Meitinger +13 und 155 Constantin Schwierz +25.