Wer sich in letzter Zeit mit dem Thema Golfequipment beschäftigt hat, kam wohl nicht umher, über die sogenannten L.A.B. Putter zu stolpern. Mit ihrer außergewöhnlichen Optik und Technologie stellen sie eine der außergewöhnlichsten Neuentwicklungen auf dem Golfmarkt dar. Doch was genau steckt hinter diesen mysteriösen L.A.B. Puttern? Im Folgenden werfen die Experten von HIO Fitting einen genaueren Blick auf das Konzept L.A.B. Putter und lüften so das Geheimnis um die Lie Angle Balancing Technologie.
Die Geschichte der L.A.B. Putter
Hinter den sagenumwobenen Puttern steckt das amerikanische Unternehmen L.A.B. Golf mit einer faszinierenden Geschichte, die einen kurzen Ausflug wert ist:
Der ehemalige Musikproduzent und Golffanatiker Sam Hahn kämpfte während seiner gesamten Golflaufbahn mit schlechten Ergebnissen auf dem Grün. Auch ständige Putter-Wechsel und Trainerstunden brachten nicht den erwünschten Erfolg. Das änderte sich jedoch schlagartig, als er zufällig einen Putter, der mithilfe der Lie Balancing Technologie entwickelt wurde, austestete. Innerhalb weniger Wochen verbesserte Hahn sein Handicap um mehrere Schläge und trat in Kontakt mit dem Erfinder des Lie Balancing, Bill Presse. Gemeinsam beschlossen die beiden, diese neuartige Technologie noch weiter auszubauen und den Golfmarkt zu revolutionieren. Mit diesem Ziel gründeten die beiden Amerikaner 2018 L.A.B. Golf.
Doch was genau ist diese Lie-Angle-Balancing Technologie?
Das 10k Driver-M.O.I.-Versprechen zahlreicher Golfunternehmen stellte in diesem Jahr die Thematik der Perimeter-Gewichtung stark in den Vordergrund. Doch nicht nur bei Drivern, sondern auch bei Puttern hat die Gewichtsverteilung einen erheblichen Einfluss. Je weiter das Gewicht im Putterkopf nach außen und hinten verteilt ist, desto stabiler ist der Schläger auch bei nicht zentral getroffenen Putts. So kommt es zu weniger Streuung und konstanteren Putts. Die Lie Angle Balancing-Technologie sorgt nun dafür, dass der Putter sich auch während des Rückschwungs und des Durchschwungs nicht verdreht. Hierfür ist der Schlägerkopf so konstruiert, dass er sich automatisch im rechten Winkel zu dem individuell angepassten Lie-Winkel eines Spielers ausrichtet und so auf der Schwungebene stabil bleibt.
Zusammengefasst: der Lie-Winkel des Putters steuert die Schwungbahn. Über die besondere Gewichtung des Putterkopfs wird sichergestellt, dass die Schlagfläche sowohl in der Ruheposition als auch in der Bewegung genau im rechten Winkel zum Lie-Winkel in der Schwungbahn verbleibt und so jeder Putt stabilisiert wird.
Das Lie Angle Balancing sollte dabei nicht mit anderen Putter-Konfigurationen, wie Face-Balanced, Toe-Hand oder Straight-Back-Straight-Through verwechselt werden. Die L.A.B. Putter richten die Schlagfläche nicht durchgängig auf das Ziel aus, sondern bleiben neutral zum Arc der Puttbewegung, ohne dass der Spieler das aktiv steuern muss.
Die Modelle der L.A.B. Putter
Diese technischen Besonderheiten spiegeln sich auch im Design der Modelle von L.A.B. Golf. Der MEZZ.1 und der etwas größere MEZZ.1 MAX sind in der Ansprechposition recht groß und breit, vor allem sind die Schlagflächen außergewöhnlich lang. Die Form soll dabei eine maximale Fehlerverzeihung sicherstellen. Auffällig ist auch die silberne Alignment-Linie in der Mitte des Putterkopfes. Diese lenkt die Aufmerksamkeit stark auf die Mitte des Kopfes und lässt den Rest des Kopfes beinahe aus dem Sichtfeld “verschwinden“. Die MEZZ Modelle geben dem Spieler mit ihrem großen Kopf Vertrauen und Sicherheit in der Ansprechposition. Ein Wermutstropfen ist dennoch: das Ballaufheben mit der Rückseite ist leider nicht möglich…
Das Modell DF 2.1, das auch das L.A.B. Logo darstellt, und das DF3 Modell sind die Signature Produkte von L.A.B. Der DF3 ist dabei die Nachfolgerversion des DF 2.1 mit einigen kleinen Veränderungen und einer etwas kleineres sportlichen Kopfform, welche etwas mehr Gefühl beim Putten ermöglicht.
Zudem hat L.A.B. mit dem Link 1.0 auch eine Option für die Spieler im Programm, die eine Blade Putterform bevorzugen und keinen Mallet Putter spielen möchten,
Die L.A.B. Putter zeichnen sich grundsätzlich durch ein schlichtes Design aus, sind aber auch in Custom Varianten erhältlich. Wer es also doch etwas auffälliger will, kann bei L.A.B. Golf für seinen Putter aus zahlreichen Farben und Alignment Symbolen auswählen. Auch verschiedene Schaft-Optionen sind zur Genüge vorhanden.
Die L.A.B. Putter im Test bei HIO Fitting
Fraglich ist nun nur noch, ob die L.A.B. Putter auch wirklich performen. Um diese Frage zu beantworten, haben die Experten die Putter bei HIO Fitting intensiven Tests in unserem Indoor Putt-Labor unterzogen. Dabei verwenden sie zur Messung SAM PuttLab, das weltweit führende Analyse-Tool für Putting-Strokes.
Beim ersten Test-Putt fällt sofort auf, dass durch den Verzicht auf ein Insert auf der Schlagfläche das Feedback direkt an den Golfer oder die Golferin weitergegeben wird. Dies wird auch durch die gefräste Edelstahl-Oberfläche unterstützt. Ob dieses direkte Spielgefühl gut zu einem Spieler oder einer Spielerin passt, oder doch eher ein weiches Spielgefühl gewünscht ist, ist absolute Geschmackssache und lässt sich am besten bei einem Fitting feststellen, bei dem verschiedenste Materialien getestet werden.
Der zentral montierte Schaft ist nicht nur Center Shafted ist, sondern wirklich im Massezentrum verortet. Er ist dabei nicht senkrecht zum Putterkopf montiert, sondern steht in einem schrägen Winkel zur Schlagfläche. Das kann sich am Anfang ungewohnt anfühlen, insbesondere da die Optik etwas ganz Neues ist.
Wie wirkt sich nun das Lie Angle Balancing aus?
Der Putter fühlt sich wirklich außergewöhnlich stabil an und auch der besondere Press Grip unterstützt die Reduzierung der Rotation des Schlägerkopfs während der Schwungbewegung – vor allem beim DF 3 Modell. Dieses Gefühl spiegelt sich auch in den Messdaten wider: Sowohl die Rotation in der Ausholbewegung (3.6 Grad offen), als auch bis zum Ende der Durchschwungbewegung (5.6 Grad geschlossen) ist stark reduziert. Diese geringe Rotation bedeutet, dass die Puttbewegung weniger anfällig und einfacher zu wiederholen ist, wodurch häufiger eine gerade Schlagfläche im Treffmoment erreicht wird. Da die Schlagflächenstellung den wohl wichtigsten Faktor beim Putten darstellt, begründet sich hier auch, warum so viele Amateurspieler, aber auch Spieler auf der Tour auf die L.A.B. Putter schwören: Weniger Rotation bedeutet eine gerade Schlagfläche im Treffmoment, also mehr Putts die gerade aufs Loch gehen und als Konsequenz weniger Putts pro Runde.
Die Besonderheiten der L.A.B. Putter liegen demnach vor allem in der Technologie, die es jedem Golfer und jeder Golferin ermöglichen soll, einen konstanten, stabilen Putt zu erzielen. L.A.B. Golf kommt damit schon sehr nah an ihr Ziel heran, Golfer und Golferinnen für das Putten zu begeistern und sie dabei mit Technologie zu unterstützen. Die HIO Fitting Experten sind sich sicher, dass sich die L.A.B. Technologie in den nächsten Jahren noch deutlich weiterentwickeln wird und den Standard für alle Schlägerhersteller neu setzen wird. Es lohnt sich deshalb sicher, die L.A.B. Putter einmal auszuprobieren und sich selbst ein Bild von der revolutionären Technologie zu machen. Wenn auch du neugierig geworden bist, komm gerne zu einem HIO Fitting nach München und teste die L.A.B. Putter gemeinsam mit einem der HIO Experten aus.
Text: HIO Fitting