Viel zu berichten gibt es vom ersten Tag in San Francisco. Ein Tiger Woods, der wieder gutes Golf zu spielen scheint, ein Martin Kaymer, der sich eine gute Runde mit drei schlechten Schlägen verbaut hat und ein Michael Thompson, der mit einer grandiosen 66 ein großes Ausrufezeichen setzte.
Tiger bestätigt gute Form
Tiger Woods hat auf dem anspruchsvollen Golfkurs des Olympic Clubs in San Francisco, eine starke -1 gespielt und sich damit in eine gute Ausgangsposition für die nächsten Tage gebracht. Bei guten Bedingungen mit verhältnismäßig wenig Wind spielte er 3 Birdies und 2 Bogeys und kann sich mit seiner 69 auf dem geteilten zweiten Platz wieder finden. Nach seinem Turniersieg beim Memorial vor zwei Wochen, scheint er voller Selbstvertrauen und ist einer der Topfavoriten auf den Sieg bei den diesjährigen U.S. Open.
Ein Schlag für die Ewigkeit
Nick Watney gelang das Kunststück eines Double-Eagles ( auch Albatros genannt) auf der 17. Spielbahn des Platzes. Dieses Par 5, welches eine gute Möglichkeit für ein Birdie bietet, spielte Watney somit in 3 unter Par. Erst zwei andere Spieler schafften dies bei einer U.S. Open vor ihm. Nur ein langes Eisen benötigte er für den Traumschlag und brachte die Zuschauer derart zum jubeln, dass das Geschrei noch bis in den letzten Winkel des Golfplatzes zu hören war.
Kaymer und die Double-Bogeys
Martin Kaymer erwischte einen eher durchwachsenen ersten Tag und findet sich mit 4 über Par auf dem geteilten 52. Rang wieder. Seine Runde begann mit fünf soliden Pars und einem Birdie sehr gut. Doch es kam, wie es eigentlich nicht kommen sollte. Er machte Fehler und wurde prompt mit drei Double-Bogeys auf den folgenden sechs Löchern bestraft. Das Platzdesign lässt wenig Spielraum für Fehler und nach verzogenen Abschlägen wurde er auf +5 zurückgeworfen. Doch Kaymer ließ sich davon wenig beeindrucken und spielte die restlichen sechs Löcher in -1. Birdie spielte er auf seinem vorletzten Loch, der 7, (Kaymer startete auf Loch 9) welches man problemlos angreifen kann. Für Kaymer ist noch viel möglich bei diesen U.S. Open. Die Vermeidung von Double-Bogeys scheint jedoch zwingend notwendig, um zunächst einmal nicht am Cut zu scheitern.
Enttäuschung und Freude
Wie kaum ein anderes Turnier auf der Welt ragt die U.S. Open durch kollektives Favoritensterben und viele erfreuliche Überraschungen heraus. Phil Mickelson (+6), Luke Donald (+9), Bubba Watson (+8) und Rory McIlroy (+7) werden sich über diese Feststellung eher weniger freuen. Sie spielten in Runde 1 kein gutes Golf und außer Mickelson finden sich alle jenseits der Cut-Linie wieder. Vor allem für die Anhänger des europäischen Golfsports ist dies nicht sonderlich erfreulich. Die Nummer 1 und 2 der Welt (Donald und McIlroy) liegen derart schlecht, dass man ernsthaft um sie bangen muss. Doch es gab auch sehr erfreuliche Nachrichten. Michael Thompson, ein eher unbekannter Spieler, schoss sich mit einer phänomenalen 66 auf den ersten Rang und zeigte der Weltelite, wie dieser Kurs zu bezwingen ist. Mit 7 Birdies und 3 Bogeys liegt er mit 3 Schlägen in Führung. Ähnlich erfolgreich gestaltete der Amateur Beau Hossler seine Runde ( Even Par) und liegt damit auf einem geteilten 7. Platz.