Ein Eagle, 11 Birdies, 6 Pars. So liest sich die Scorekarte von Monica Vaughn, nachdem sie im Eugene Country Club eine 58er Runde unterschrieb und einen neuen Platzrekord aufstellte.
"Ich glaube, ich muss jetzt weinen"
Die 25-jährige Vaughn ist Assistenztrainerin der Oregon University Damengolfmannschaft und spielte aus Spaß bei einem kleinen Spendenturnier mit. 18 Löcher später kommen ihr die Tränen. "Ich dachte: Ich glaube, ich muss jetzt weinen", so die ehemalige College-Spielerin gegenüber Golfweek. Auf dem Par-71-Kurs wurde von den vorderen Tees gespielt und Vaughn lag bereits acht unter nach der Front Nine. "Meine Wedges liefen heiß", gab sie als eine der Gründe für ihr fast perfektes Spiel an.
Auf den letzten Bahnen kam sie ins Straucheln, hookte einen Drive weg, schlug einen Ball in die Bäume - aber gab nicht auf - und schloss mit einem Birdie zur 58 (-13) ab. Zum Vergleich: Auf der LPGA Tour ist die bis dato niedrigste Runde eine 59 von Annika Sörenstam aus dem Jahr 2001.
"Ich glaube nicht, dass ich seit dem Gewinn der nationalen Meisterschaft jemals so nervös war", machte Vaughn deutlich, die 2017 den Einzeltitel im amerikanischen College Golf gewann und der Arizona State University zum Mannschaftstitel verhalf.
Profilager war nie ihr Ziel
Die exzellente College-Spielerin ging nicht den üblichen Weg vieler Top-Golfer und Top-Golferinnen. Eine Profikarriere war nie ihr vorrangiges Ziel. Noch bevor sie es bei der LPGA Q-School versuchte, zog sie ihre Teilnahme zurück und nahm einen Job als Kellnerin an. Und das, obwohl sie extrem talentiert sei, gab ihre ehemalige Trainer Missy Farr-Kaye zu.
In diesem Jahr versuchte sie es dann doch noch einmal und wollte sich für die U.S. Women’s Open und die U.S. Women’s Amateur qualifizieren, doch die Corona-Pause machte einen Strich durch die Rechnung. Vaughn ließ sich reamateurisieren und spielte einige Monate später eine 58.
