Das neue Golf-Konsolenspiel von EA Sports verspricht eine realitätsgetreue Golfsimulation. Durch die neueste Technologie, der sogenannten Frostbite 3, ist es Electronic Arts gelungen die Umgebung und die Landschaft noch natürlicher zu machen. Außerdem bietet das Spiel auch Minigames, in Form einer Night Challenge oder das Spielen auf einem Fantasy-Platz an. Ein Praxistest zeigt die Vor- und Nachteile des Spiels auf.
Was ist neu im Vergleich zum Vorjahr?
Im Gegensatz zum Vorjahr hat EA Sports 2015 die Spieler, Plätze und Landschaften überarbeitet. Alles ist etwas schärfer und präziser dargestellt. Außerdem ist die Bedienung des Menüs reduzierter und übersichtlicher geworden.
Das liegt auch an der leistungsstarken Frostbite 3-Engine: Durch sie können Details bis ins kleinste dargestellt werden und schaffen so realitätsnahe Spielumgebungen. Von Pinienzapfen bis zur Tierwelt ist EA Sports Rory McIlroy PGA Tour detailreicher als alle vorherigen "PGA-Tour"-Spiele. Ein weiterer Vorteil der Technologie ist die Verkürzung der Ladezeit. Jetzt ist es möglich innerhalb von rund 25 Minuten eine 18-Loch-Runde zu spielen.
Auch das Auswahlmenü hat sich grundlegend verändert. Zwar ist es übersichtlicher, allerdings wurde im Vergleich zu den restlichen Ausgaben an den Spielmodi deutlich gespart. Im aktuellen 2015er Spiel kann lediglich zwischen Zählspiel und Lochspiel ausgewählt werden.
Dafür bietet das Hauptmenüfeld noch Minispiele, individuelles Training, ein Online-Wettspiel, ein Wettspiel an einer Konsole sowie das Spielen einer normalen Runde an.
Minigames mit Battlefield Charakter
Selbst bei den Minispielen spielt Frostbite 3 eine tragende Rolle. Von Battlefield inspiriert wurde der erste Fantasy-Kurs des Spiels ins Leben gerufen und auch eine Night-Challenge lockt zum Zocken. Für den abgespaceten Teil sorgt deweil das Battlefield-Design, hier schlägt man von Flugzeugträgern, Schiffen oder auch von brennenden Wrackteilen ab.
Gleiche Steuerung - natürlichere Entscheidungen
An der Steuerung hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nichts Grundlegendes verändert. Nur die Schwung- und Schlaganzeige wurde im Design grafisch optimiert. Um den Rück- und Durchschwung zu simulieren, muss der Spieler den linken Joystick gerade nach hinten und vorne ziehen. Für die Auswahl der Schläger werden die beiden Auswahltasten R2 und L2 benutzt, für den Zoom wird die Dreiecktaste benötigt. Für den richtigen Schlag aus jeder Lage ist die Quadrattaste von Vorteil.
Aber auch das Spielerverhalten ist verbessert worden. Die Spieler zeigen mehr Emotionen; sie freuen sich zum Beispiel bei einem geretteten Par oder ärgern sich über einen verschobenen Putt - dies wirkt realitätsgetreuer als in den Ausgaben, bei denen Tiger Woods noch Schirmherr war. Bemerkenswert ist, dass sogar die Körpersprache der Protagonisten im Spiel ihren realen Vorbildern sehr nahe kommt.
Rückschritt oder Fortschritt? Ist es wirklich anders als zuvor?
Anders ist das Spiel auf jeden Fall. Die neue Grafik-Technologie zeigt, wie präzise Detailanimationen in die Golfsimulation eingebaut werden und welche Möglichkeiten die Technologie auch für andere Spiele bietet. Die Auswahl der Spielercharaktere ist aber im Gegensatz zu den vergangenen Spielen stetig gefallen. Lediglich zwölf Profispieler sollen für die angeheizte Atmosphäre sorgen.
Die 2014 gebaute Damenplattform ist bereits im Nachfolger verschwunden, nur eine ältere Dame vertritt die Damenriege in dem männerdominanten Konsolenkracher.
Nicht nur die knappe Auswahl der Spitzensportler ist ein Minuspunkt, sondern auch die wenigen Plätze sind zu bemängeln. Mit nur 13 Kursen hat das Spiel zwar Chambers Bay und St. Andrews, nicht aber den Platz von Augasta im petto. Auch beim Equipment muss der Fan von EA Sports Abstriche machen: Callaway und Nike sind dabei, Titleist aber nicht, weshalb Jordan Spieth nicht wie im realen Leben mit einem Titleist-Driver spielt sondern mit einem Callaway-Driver.
Wie schneidet das Spiel im Praxistest ab?
Insgesamt hat das erste Spiel mit dem neuen Coverstar Rory McIlroy in Sachen Grafik noch einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dank der neuen Frostbite 3 Technologie gehört EA Sports Rory McIlroy PGA Tour in Sachen Grafik zu den besten Konsolenspielen auf dem Markt. Die naturgetreue und viel schärfere Auflösung lässt wahrscheinlich bei jedem Golffan das Herz höher schlagen. Auch die Ladezeit zwischen den einzelnen Schlägen wurde deutlich minimiert.
Leider sind so manche Schwächen der vergangenen Ausgaben noch immer vorhanden: Es ist auch auf dem schwierigsten Level zu leicht, außerdem ist die Möglichkeit Spielercharaktere weiterzuentwickeln auch in der neuen Version zu kurz gekommen. Zudem ist die Auswahl der zur Verfügung stehenden Profispieler und Plätze deutlich reduziert worden. Recht auffällige Kleinigkeit: Manche Charaktere, vor allem Martin Kaymer und Rory McIlroy, haben nur wenig Ähnlichkeit mit ihren realen Vorbildern.
Fazit: Es macht Spaß das Spiel zu zocken, man sollte sich jedoch gut überlegen, 69,99 Euro dafür ausgeben zu wollen.