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US Open

USGA blamiert sich in Regelfrage – „DJ“ behält Nerven

20. Jun. 2016 von Tobias Hennig in Oakmont

Die USGA machte Dustin Johnson seine Finalrunde schwieriger, als sie ohnehin schon war. (Foto: Getty)

Die USGA machte Dustin Johnson seine Finalrunde schwieriger, als sie ohnehin schon war. (Foto: Getty)

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Spätestens als Sky-Moderator Carlo Knauss die Stimme erhob war klar, da stimmt etwas nicht. Wer den Golfmoderator des Bezahlsenders kennt, weiß, dass dieser eher leise Töne sprechen lässt. Doch was die United States Golf Association (USGA), der Ausrichter der US Open, mit Dustin Johnson veranstaltete, brachte nicht nur Knauss auf die Palme. Das Internet explodierte förmlich und Golfprofis sprangen "DJ" schnell zur Seite. Doch worum ging es eigentlich?

Auf Bahn 5 ging Johnson seine Puttroutine durch, machte einige Probeschwünge und wollte gerade den Ball ansprechen, als sich dieser bewegte. Der 31-Jährige zog den Schläger, den er noch nicht aufgesetzt hatte, sofort zurück und bat umgehend einen Offiziellen herbei. Sein Flightpartner Lee Westwood rief ihm, über die Fernsehmikrofone gut hörbar, zu: "Du hast ihn nicht angesprochen."

Video: Die umstrittene Szene von Dustin Johnson

USGA Manager: "Wir dachten, es wäre fair Dustin zu informieren"

Johnson selbst informierte den Regelhüter, er habe den Putter nicht aufgesetzt. Dieser akzeptierte es, Johnson lochte zum Par, alles schien geklärt. Doch am zwölften Tee setzte ein weiterer Rules Official den Weltranglistensechsten in Kenntnis, dass erst nach Rundenende entschieden werde, ob er eine Strafe erhält. Und genau daran erzürnten sich die Gemüter.

Jeff Hall, verantwortlicher Manager für Regeln und Wettbewerb der USGA, beschrieb das Vorgehen des Verbandes gegenüber Fox Sports wie folgt: "Wir haben ihn (Dustin Johnson) informiert. Basierend auf dem, was wir gesehen haben, könnte es einen Strafschlag nach sich ziehen. Wir dachten, es wäre das einzige, das wir tun können. Wir dachten, es wäre fair, Dustin zu informieren und ihm die Möglichkeit zu geben, sich nach der Runde anzuschauen, was wir gesehen haben."

Heftige Reaktion auf Twitter nach Info an "DJ"

Mehr blieb die USGA zunächst schuldig. Musste man "DJ" mitten auf der Finalrunde eines Majorturniers mit dieser Nachricht behelligen? Warum waren die Verantwortlichen nicht in der Lage, schnell eine Entscheidung herbeizuführen? Was hatte der Referee auf dem Platz geurteilt? Das fragten sich auch Johnsons Kollegen. Ihre Reaktionen auf Twitter gaben dann die Antwort. Rory McIloy nannte das Vorgehen der USGA "lächerlich" und schrieb später, wäre er von diesem "Schei..." betroffen gewesen, hätte er so lange nicht weitergespielt, bis die "Farce" aufgeklärt gewesen wäre.

USGA zieht's durch - Strafschlag für Dustin Johnson

Luke Donald erinnerte die USGA in einem Tweet an den "gesunden Menschenverstand" und nannte die Grüns "steiler als den Mount Everest." Auch Jordan Spieth verstand die Welt nicht mehr und fragte, ob das Vorgehen der Verantwortlichen "ein Witz" sei. Humorvoller als die USGA war die von Justin Thomas retweetete Drohung, sollte "DJ" eine Strafe aufgebrummt bekommen, würde er "für den Rest seines Lebens mit einem Belly Putter spielen."

Am Ende war das Kasperletheater der USGA egal, denn Johnson siegte mit vier Schlägen (offiziell mit drei) Vorsprung, da machte der Strafschlag, den ihm die USGA tatsächlich noch für das Herbeiführen einer Ballbewegeung in der Ansprechposition "reindrückte", auch nichts mehr aus. Doch das war vorallem "DJ" zu verdanken, der sich nur kurz aus der Fassung bringen ließ (Bogey an Bahn 14) und endlich einmal zupackte, als sich die Chance auf einen ganz großen Titel bot. Im Grunde wertet die Episode seinen Sieg sogar noch auf. Die USGA hingegen hat sich bis auf die Knochen blamiert.

Einige Reaktion der Pros auf das Vorgehen der USGA

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