Südafrikanische Souveränität im schottischen Regen: Mit einer 60er Auftaktrunde hat Branden Grace den Platzrekord von Lee Westwood auf dem Kingsbarns-Platz um zwei Schläge eingestellt. Grace setzte sich mit zehn Birdies und einem Eagle an die Spitze des Leaderboards. Auch für den deutschen Spitzengolfer Martin Kaymer begann das Turnier auf dem schwersten der drei Turnierplätze, dem Championship Course von Carnoustie, vielversprechend: Er spielte eine 70er-Zwei-unter-Par-Runde und belegt damit den geteilten 58. Platz. Alex Cejka spielte auf demselben Kurs einen Schlag besser, er liegt bei drei unter Par. Marcel Siem erwischte dagegen einen schwachen Tag: Der Ratinger kam mit dem Platz in Carnoustie nicht zurecht und steht nach dem ersten Turniertag auf fünf über Par. Siem muss an den nächsten beiden Turniertagen sehr gute Runden spielen, um den Cut nach dem dritten Tag noch zu erreichen.
Kalt und windig - typisch schottisch
Bei Temperaturen um die 10 bis 12 Grad Celsius waren viele Spieler und Amateure mit Mützen und wetterfesten Jacken auf den drei Plätzen der Dunhill Championship unterwegs. Auf den Plätzen von St.Andrews und von Kingsbarns fielen deutlich niedrigere Scores, als auf dem schwereren Platz von Carnoustie. Der Engländer Oliver Wilson spielte in Carnoustie mit einer 67 die beste Runde, auf dem Old Course von St. Andrews spielte der Franzose Victor Dubuisson eine 62 (-10) und Branden Grace stellte mit seiner 60 alle anderen in den Schatten.
Grace überragt, Kaymer solide
Gaynor Rupert, die Spielpartnerin von Branden Grace, hatte den besten Zuschauerplatz bei der Rekordrunde von Grace. Sieben Birdies auf den ersten Neun fielen für Grace, auf den zweiten Neun gelangen dem Südafrikaner drei weitere Birdies sowie ein Eagle. Damit schreibt Grace Geschichte: Er ist erst der 14. Spieler, dem eine 60 auf der European Tour gelingt. Wie anderen Profis vor ihm ging Grace der ein oder andere Schlag durch den Kopf, denn: "Es hätte eine 59 werden können."
Eine 59 hat Martin Kaymer schon gespielt, allerdings auf der Challenge Tour - seit einiger Zeit ziert genau diese Ziffer seine Golfbälle. Auf dem schwierigeren Platz in Carnoustie spielte Kaymer am ersten Turniertag der Alfred Dunhill Links Championship beinahe ohne Fehler. Nur auf der 18 gelang es Kaymer nicht aus dem Bunker in zwei Schlägen das Par zu retten. Insgesamt machte Kaymer, dessen Manager Johan Elliott sein Spielpartner war, einen lockeren und gelösten Eindruck. Kein Wunder mit dem Ryder Cup-Sieg im Rücken und der Gewissheit, dass die Saison bereits gerettet ist, spielt es sich deutlich leichter.
Cejka schwach - Siem mit Tag zum Vergessen
Nicht so leicht und locker lief es hingegen für Marcel Siem. Der Gewinner der Alstom Open de France kam überhaupt nicht mit dem Platz in Carnoustie zurecht. Mit einer 77 muss sich Siem ganz schön strecken, um sich am Sonntag für die Finalrunde zu qualifizieren. Cejka hatte dagegen weniger Probleme: Er unterschrieb eine 69 auf demselben Platz auf dem auch Siem und Kaymer spielten. Cejka wird am Freitag, dem zweiten Turniertag, die Runde mit drei unter Par vom 42. Platz aus betreten.