Schrauben hier, Schrauben da - Schrauben sind überall- Bei modernen Drivern, Hölzern und Hybriden sind Anpassungsmöglichkeiten kaum noch wegzudenken. Wir bringen Licht ins Dunkle und klären darüber auf, wie Sie das Optimum für sich rausholen können.
Individuelle Anpassbarkeit - Neuerung seit 2008
Im Jahr 2008 haben sich die obersten Regelhüter dazu entschieden, anpassbare Schläger zu erlauben. Das Wettrennen der Equipment-Produzenten entfachte neu, die Leistungen der Driver stieg und die Justierbarkeit ist mittlerweile branchenüblicher Standard. In der Regel kann an zwei Stellschrauben gedreht werden: am Hosel sowie an Gewichten, die in der Sohle platziert sind.
Verstellbare Gewichte in der Sohle ermöglichen es, den Schwerpunkt des Drivers zu verändern. Der Schwerpunkt hat eine gewaltige Auswirkung, wie sich der Driver letztlich spielen lässt. Die Schrauben bringen selbstverständlich Gewicht mit sich, weswegen eine Verschiebung immer mit einem wechselnden Schwerpunkt einhergeht. Zwei Arten haben sich in den vergangen Jahren durchgesetzt. Zum einen über ein Schienen-System und zum anderen über ein Schraub-System mit fixen Einkerbungen.
Egal auf welche Art und Weise die Gewichte nun verschoben oder ausgetauscht werden, es geht um den Schwerpunkt. Wird das Gewicht und somit der Schwerpunkt nach vorne oder hinten verschoben, hat dies Einfluss auf die Flughöhe sowie den Spin. Eine Gewichtung, die näher an der Schlagfläche ist, ermöglicht zum Beispiel niedrigere Werte in Sachen Höhe und Drall. Gegenläufig verhält es sich, wenn man sich mehr Höhe und Spin wünscht. Dann lautet die Devise: Gewicht nach hinten!
Neben der Achse Vorne-Hinten sind Gewichstverschiebungen auch auf der Achse Ferse-Spitze möglich. Daraus resultieren dann Verzerrungen zum Draw oder zum Fade. Mehr Gewicht zur Ferse ermöglicht es, den Driver schneller zu schließen, sodass die Bälle tendenziell mehr Drall nach links (Rechtshänder) annehmen. Dadurch können Schläger mit Draw-Bias (Draw-Verzerrung) den Slice effektiv bekämpfen. Wer Probleme mit zu stark ausgeprägten Hooks hat, kann dies durch eine Verschiebung des Schwerpunktes zur Spitze korrigieren.
Anpassbare Hosel
Bekannt und weit verbreitet, ist die Justierbarkeit am Hosel. Hosel ist der Name für das Verbindungsstück zwischen dem Schlägerkopf und dem Schaft. Driver, Hölzer sowie Hybride und sogar teilweise Utility Eisen besitzen ein anpassbares Hosel. Hier lassen sich der Loft- und Lie-Winkel einstellen. Je nachdem, welches System die Hersteller verwenden, können diese Vorkehrungen unabhängig voneinander getätigt werden.
Teilweise gehen jedoch Änderungen am Loft automatisch mit Änderungen des Lie-Winkels einher, sodass eine Erhöhung des Winkels gleichzeitig eine leichte Schließung der Schlagfläche bedingt. Die Schlagfläche wird leicht geöffnet, wenn Sie den Loft verringern. Außerdem haben diese Einstellungen Einfluss auf den Spin, denn bei einer Erhöhung des Lofts steigt zum Beispiel der Spin und vice versa.
Gewicht, Gewicht, Gewicht
Hersteller sind immer auf der Suche, wo sich Gewicht sinnvoll einsetzen lässt und wo Gewichtseinsparungen vorgenommen werden können. Ein anpassbares Hosel verlagert Gewicht nach oben, was wiederum durch mehr Gewicht in der Sohle ausgeglichen werden muss. Der Kopf des Schlägers wird schwerer und nimmt ein höheres Gesamtgewicht an, was zum Beispiel bei leichtgewichtigen Bauweisen kontraproduktiv wäre.
Aufgrund dessen verzichten diverse Hersteller mittlerweile bei manchen Modellen auf diese Art von Hoseln, um den Schwerpunkt niedriger zu halten und um Gewicht zu sparen. Hier kommt es für gewöhnlich auf die Zielgruppe an, ob die mögliche Verstellbarkeit die Vorteile des niedrigeren Schwerpunkts überwiegt.