Die WGC - Cadillac Championship wird nicht mehr in Donald Trumps Golfclub Doral in Florida stattfinden. Tim Finchem, Comissioner der PGA Tour, bestätigte den Umzug des Events nach Mexiko. Der Grund sei nicht politisch, betonte Finchem. Die PGA habe Probleme, einen neuen Sponsor für den Platz in Florida zu finden. Cadillac hatte den auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Die Grupo Salinas, ein Medien- und Handelskonglomerat von Ricardo Salinas, wird als Sponsor für das Turnier in Mexiko fungieren. "Einige Reaktionen drehen sich um das Gefühl, die Entscheidung sei politisch motiviert, aber das ist sie in keinster Weise. Es ist ein Sponsorenproblem. Wir legen Wert auf das Geld für unsere Spieler. Wir treffen die Entscheidungen im besten Interesse unserer Spieler."
Es sei schwer, einen Sponsor zu finden, weil Trump zu berühmt sei, sagte Finchem. "Donald Trump ist eine Marke, eine große Marke, und wenn man Firmen darum bittet, Millionen von Dollar zu investieren, um als Warenzeichen für ein Turnier herzuhalten und sie diese Aufmerksamkeit mit dem Gastgeber teilen müssen, ist das eine schwierige Unterhaltung."
Tim Finchem ist Donald Trump dankbar
Trotzdem sei Finchem dankbar für alles, was Donald Trump für das Turnier getan habe. "Donald war ein großzügiger Gastgeber, seit er das Grundstück 2013 übernommen hat. Seine Hingabe, den Kurs und die Anlage zu renovieren wurde von der Tour und ihren Mitgliedern besonders geschätzt." Deshalb wolle die PGA Tour auch mit einem anderen Turnier nach Doral zurückzukehren, möglicherweise mit einem regulären PGA Tour Event.
Der Standort Doral war in die Kritik geraten, nachdem sich Trump rassistisch über mexikanische Einwanderer äußerte. Nach der diesjährigen Austragung der WGC - Cadillac Championship verkündete die PGA Tour, dass sie "alle Möglichkeiten" für das Turnier auslote. Aufgrund von Trumps Hasskommentaren hatte die PGA Tour bereits the Grand Slam of Golf abgesagt.
"Das ist der Grund, weshalb ich als Präsident kandidiere"
Donald Trump vergleicht den Umzug der WGC nach Mexiko mit anderen großen Firmen, die ihre Produktion ins Ausland verlegen und so zum Verlust von Arbeitsplätzen in den USA führen. "Die PGA Tour ist verantwortlich für den Verlust von tausenden amerikanischer Arbeitsplätze, Millionen Dollar Umsatz der örtlichen Kommunen und wohltätigen Organisationen und der Freude von hunderttausend Fans, die das Turnier zu einer alljährlichen Tradition machten. Die Entscheidung ist ein weiterer Grund, weshalb ich als Präsident der Vereinigten Staaten kandidiere."
Er hatte sich im Rahmen seines Wahlkampfes in einem Fernsehinterview mit Fox News negativ über die Entscheidung der PGA geäußert. "Ich hoffe, sie haben eine Versicherung gegen Kidnapping." Tim Finchem antwortete darauf, dass ihm mitgeteilt worden sei, die PGA Tour habe tatsächlich seine solche Versicherung.
Hier gibt es das Interview mit Trump zum Ansehen. Auf die Entscheidung der PGA geht er zwischen Minute 6:30 und 7:00 ein.
Rory McIlroy: "Wir springen einfach über die Mauer"
Die Spieler der PGA Tour äußerten sich positiv über die Entscheidung. "Die Tour leistet gute Arbeit, wenn es um das Ersetzen von Sponsoren geht", lobt Davis Love III. "Wir hatten in den letzten zehn Jahren viel Erfolg in Mexiko." Phil Mickelson freut sich über die wachsende Globalität der World Golf Championship: "Es eröffnet die Möglichkeit, die World Golf Championship in andere Teile der Welt zu bringen, außerhalb der USA, und Weltklassegolf in Mexico City zu spielen."
Auch Rory McIlroy freut sich darüber, dass die World Golf Championship ihrem Namen endlich gerecht wird. Der Umzug ausgerechnet nach Mexiko ist nicht ganz ohne Ironie, wenn man bedenkt, dass Trump zu Beginn seiner Präsidentschaftskandidatur verkündete, er wolle eine Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko bauen. "Wir spingen einfach über die Mauer", scherzte McIlroy.