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Masters

Augusta National: Fortschritt statt Stillstand

13. Apr. 2013 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Tiger Woods gilt auf dem umgebauten Augusta National als einer der großen Siegkandidaten. (Foto: Getty)

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Eines direkt vorweg: Augusta National ist mit Sicherheit der am meisten veränderte Platz unter den ganz großen Golfkursen der Welt. Rund 100 Umbau-Maßnahmen sind vermerkt; insgesamt 15 Architekten waren seit der Eröffnung 1933 auf dem einstigen Plantagen-Gelände am Werk.

Wie schon erwähnt ist vom Design des Schotten Dr. Alister MacKenzie kaum mehr übrig geblieben als sein Routing – und selbst das wurde flugs neu arrangiert. Nach der Masters-Premiere am 22. März 1934 tauschte der Club die Halbschleifen, um das oft von morgendlichem Frost behaftete Amen Corner auf der Runde weiter nach hinten zu rücken und ihm Zeit zum „Auftauen“ zu geben. Heutzutage sorgen sensorgesteuerte Heizungs-, Lüftungs- und Bewässerungssysteme für prima Klima unter Augustas Grüns.

Bent-Gras für rasante Grüns

Eine weitere bedeutende Änderung ist die Einsaat der Putting-Flächen mit Bent-Gras vor dem Masters 1981. Gegenüber dem ursprünglichen Bermuda-Gras lässt sich „Bent“ sehr kurz schneiden: Das ermöglicht die enorm glatten, so schwer zu puttenden Beläge. Danach wurden die vielfach starken Konturen eingeebnet, um die Grüns nicht vollends unspielbar werden zu lassen und mehr Fahnenpositionen zu ermöglichen.

Die originären Baumeister hatten mit ihrem Meisterstück allerdings anderes im Sinn. Inspiriert vom Old Course in St. Andrews wollten Bobby Jones und MacKenzie in Augusta das „Ground Play“ und die Kurs-Strategie fördern. Sie schufen weite Fairways, auf denen die richtige Ball-Lage gefunden werden musste, um mit einem günstigen Winkel zum Grün belohnt zu werden.

Es wurde jedoch viel flacher gespielt, die Annäherungen von damals hätten auf den heutigen Grüns keine Chance. So war das strategische „Ground Play“ spätestens mit den neuen Oberflächen überholt; dafür schlug die Entwicklung bei Schlägern und Bällen voll durch. Im Eifer, den Platz gegen die Longhitter zu schützen, wurde auch in Augusta das Ausgangskonzept gehörig umgedeutet. „Saving Par“ [Bewahrung des Platz-Standards] lautet gern die Begründung, die Traditionalisten bei Basteleien an golferischen „Erbstücken“ regelmäßig in Rage bringt.

„Schlüsselstellen sind noch dieselben“

Länger und enger sind stets die simpelsten Mittel, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen: Augusta National ist seit 1990 um fast 500 Meter „gewachsen“, misst jetzt durch die neuen Masters-Tees 6.800 Meter fürs Turnier. Allein die Schlussbahn (425 Meter) wurde 2001 von Designer Tom Fazio um 55 Meter nach hinten verlängert. Und die Elf ist seit 2011 ein Par vier von 462 Metern.

Seit den späten 1990er-Jahren hat man zudem Hunderte von Bäumen und Sträuchern eingesetzt, um die Fairways zu schmälern und den Spielern „höchste Genauigkeit vom Tee abzufordern,“ wie es Club-Chef Hootie Johnson 2003 erklärte. Besonders wirksam ist das an Loch 17, wo Pinien auf alle Bälle lauern, die zwecks Vermeidung des „Eisenhower Tree“ zu weit nach rechts fliegen.

Letztlich erhielt Augusta auch vom Großmeister die Absolution: 2001 hatte Jack Nicklaus noch gewettert, die Änderungen ruinierten das Turnier. Heute sagt der sechsfache Masters-Champion: „Die Schlüsselstellen für gute Schläge sind dieselben wie bei meinem ersten Sieg 1963. Sie haben einen guten Job gemacht.“

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