Meditative Ruhe, höchste Konzentration und das einzigem was man hört, ist das Geräusch des Schwungs. Dass Golf zu den ruhigeren und langsameren Sportarten gehört, ist keine Neuheit, doch verändern sich die Spieler und damit auch das Spiel an sich. Musik auf dem Golfplatz war früher noch undenkbar und ist bis heute während Turnieren nicht erlaubt, "um Lärm und andere Ablenkungen zu vermeiden". Doch für immer mehr Golfprofis wird Musik zu einem unverzichtbaren Teil ihrer Aufwärm- und Trainingsrunden.
Die Meinungen über das Musikhören während des Spiels gehen dabei weit auseinander. Einige Sportpsychologen und Trainer sind der Meinung, man sollte in einer Atmosphäre und einem Umfeld trainieren, welches dem eines Turniers möglichst nahe kommt. Doch scheint dieses Argument auf einige Golfprofis nicht sehr überzeugend zu wirken und auch ihre Leistungen sprechen eine andere Sprache.
Blick in die Musik-Playlists der Golfprofis
Einige der weltbesten Golfer haben auch während ihrer Aufwärmrunde vor großen Turnieren noch die Kopfhörer im Ohr und die Musik wird zu einem wichtigen Teil ihrer Vorbereitung. Die einen nutzen ihre Lieblingslieder um zu entspannen und die nötige Konzentration zu finden, andere versuchen mit bestimmen Liedern den richtigen Rhythmus für ihren Schwung zu finden.
Prominentestes Beispiel der "Musikliebhaber" ist der Weltranglistenerste Rory McIlroy. Auch er nutzt die Kopfhörer und schottet sich kurzzeitig von seiner Aussenwelt ab. Zu seiner Auswahl an Liedern gehören aktuell unter anderem:
- "Wake Me Up" von Avicii und Aloe Blacc,
- "Can't Hold Us" von Macklemore und Ryan Lewis sowie
- "Sweet Nothing" von Calvin Harris.
Der Geschmack des Nordiren offenbart damit den Hang zu sehr rhythmischen und eher elektronisch unterstützten Songs.
Musikalischer Vijay Singh summte sich zum Sieg
Bei seinem FedExCup-Sieg im Jahr 2008 benutzte Vijay Singh zwar keine Kopfhörer während seines Aufwärmens, doch vertraute auch er auf Musik. Der Golfprofi aus Fiji habe nach eigener Aussage bestimmte Musikstücke, die er während seiner Turnierrunden summt. Er fände damit den nötigen Rhythmus und sein Schwung sei dadurch beständiger. "Ich merke mir eine Melodie und dann summe ich sie auf dem Golfkurs", sagt Vijay Singh in Bezug auf die Bedeutung von Musik während seines Spiels.
Auch Rickie Fowler nutzt die Musik als Quelle der Konzentration. Betrachtet man seinen Erfolg in der vergangenen Saison, sollte man nicht zwingend die Musik als entscheidenden Faktor ausmachen, doch negative Auswirkungen scheint sie nicht zu haben. Zu der Playlist des US-Amerikaners gehören unter anderem
- "Imagine Dragons" von Radioactive,
- "Animals" von Martin Garixx und
- "Mockingbird" von Eminem
- eine von den Stilrichtungen her betrachtet sehr vielseitige Auswahl.
Verschiedenste Genres - Von Klassik bis Modern
Die Musikgeschmäcker der Golfprofis decken die verschiedensten Genres ab und sind, wie man sehen kann, teilweise grundverschieden. Martin Kaymer verriet im letzten Jahr, dass er sehr gerne klassische Musik höre und sich für langsame Kompositionen begeistere.
Die LPGA-Proette Michelle Wie hingegen begeistert sich überwiegend für Rap und Reggaemusik. Ein Ausschnitt aus Wies Playlist lautet dann vor einem Turnier wie folgt:
- "The Illest" von Far East Movement,
- "The Language" von Drake oder
- "Love and Affection" von The Green.