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Martin Kaymer

Kommentar: Die Leiden des jungen Martin Kaymer

10. Mrz. 2014 von Malte van Oven in Köln, Deutschland

An seiner Leistung scheiden sich die Geister: Martin Kaymer. (Foto: Getty)

An seiner Leistung scheiden sich die Geister: Martin Kaymer. (Foto: Getty)

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Wieder eine Woche mit einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis: Martin Kaymers geteilter 58. Platz bei der WGC Cadillac Championship hinterlässt bei Fans und Journalisten weiterhin mehr Fragen als Antworten.

Häme: Wenigstens den nichtvorhandenen Cut geschafft

Ungläubig reiben sich Golfjournalisten die Augen, wenn Sie den noch zu Saisonbeginn vor Selbstvertrauen so strotzenden 29-Jährigen gesehen haben. So viele Doppelbogeys bei Kaymer? Ist das wirklich der ehemalige Weltranglistenerste? Als Spötter oder Zyniker gelten jene, die nach dem zweiten Tag Kaymer gratulierten, den nichtvorhandenen Cut in Florida überstanden zu haben. Der vorläufige Schlusspunkt hinter einem eher misslungenen Saisonauftakt.

Leistung überhaupt objektiv zu bewerten?

Doch wie ist Kaymers Leistung überhaupt objektiv zu bewerten? Ist das einem Journalisten oder Fan überhaupt noch möglich? Einige Medien schwanken zwischen der verbalen Keule - die auch gerne in anderen Sportarten bei schlechter Leistung angewandt wird - oder extremer Schönfärberei. Die Lösung liegt wie so oft: Irgendwo in der Mitte. Versuchen wir uns mal an den Fakten zu orientieren: Objektiv betrachtet musste eine derartige Abwärtsspirale in den vergangenen sechs Jahren nur ein ehemaliger Weltranglistenerste verkraften: Tiger Woods wurde nach dem Masters 2011 auf Weltranglistenposition fünf geführt, um am 23. Oktober des gleichen Jahres auf Position 55 zu landen. Dazwischen hatte der Amerikaner nur drei Turniere gespielt und sich ansonsten mit der Aufarbeitung seiner gescheiterten Ehe, einer Sexaffäre sowie diversen Verletzungen beschäftigt.

Über Limit gespielt? Gehässiger Ansatz

Bei Kaymer ist der Absturz auf Rang 55 der Weltrangliste mit keinem dieser Gründe zu erklären, wie Petra Himmel in ihrer Welt-Kolumne durchaus richtig analysiert. Defacto ist der Absturz also ein richtiges hartes Brett. Hat der Deutsche in den vergangenen Jahren etwa gar schlichtweg über seinem Limit gespielt? Das wäre allerdings ein sehr gehässiger Ansatz. Dabei scheint es doch - subjektiv betrachtet - im Spiel des 29-Jährigen nur an Kleinigkeiten zu hapern. Der Schwung scheint zu stimmen, die Vorbereitung ebenso und auch mediale Verpflichtungen wurden stark zugunsten des Sports zurückgefahren. Objektiv auffällig - im Vergleich zum vergangenen Jahr - sind jedoch die Häufungen von Doppelbogeys und Bogeys in Kaymers Spiel. Auf dem Niveau, auf dem sich der Deutsche bewegen will, ein Himmelfahrtskommando.

Hohe Erwartungshaltung vs. Geduldsprobe

Nachdenklich stimmt derweil die hohe, vielleicht zu hohe Erwartungshaltung von Kaymer-Fans und Sympathisanten. Vielleicht sprechen wir hier über ein rein deutsches Phänomen? Ein ehemaliger Weltranglistenerster (der wohlgemerkt nicht aus einer Golf-Nation stammt) muss doch zu alter Stärke finden!? So erreichten uns auch am Wochenende wieder eine extrem hohe Anzahl kritischer Leserkommentare:"Kaymer soll wieder an die alte Zeit anknüpfen. Er darf nicht so viele Änderungen durchziehen. Soll sich mal an Langer orientieren." oder etwa: "Ist der Kaymer besoffen?"Auch ewige Mahner zur Ruhe scharren mittlerweile ungeduldig mit den Hufen und hoffen auf den Knalleffekt. Aber ist die Bewertung einer Leistung im Golf so einfach? Jeder, der einmal Golf gespielt hat, wird nachvollziehen, dass Kritik auf diesem Niveau schnell unfair werden kann. Erst recht, wenn diese von einem Hobbygolfer stammt.

Ryder Cup 2014 - der Wunsch aller

Mein persönlicher Lösungsansatz klingt banal. Um es mit den Worten von Jörg Schmadtke, dem Sportdirektor des 1. FC Kölns zu sagen: RUHIG BLEIBEN liebe Fans. Im Endeffekt wünschen wir uns doch alle, dass Kaymer beim Ryder Cup 2014 in Gleneagles partizipiert. Also rein subjektiv gesprochen, oder etwa nicht?

Wie ist Eure Meinung zum Saisonstart von Martin Kaymer?

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