Die Niederlage gegen die "Grande Nation" tat weh - der Imageschaden groß: Auch 2018 findet das größte Golfergeignis nicht in dem Land statt, dem von außen immer wieder die besten Vorraussetzungen dafür bescheinigt werden: Der Ryder Cup 2018 steigt bekanntlich im Golf Club National in Versailles vor den Toren Paris und nicht in Deutschland. Im Interview mit der WELT erneuerte nun Verbandsvize Norbert Löhlein das Bestreben nach einer erneuten Bewerbung für 2022: "Die Fehler vom letzten Mal wollen wir nicht mehr machen", sagte der Vizepräsident des Deutschen Golfverbandes.
Vernetzung der Golfszene in deutsche Politik ungenügend?
Was genau Löhlein damit meint, erläutert die WELT-Journalistin ausführlich: "Die Vernetzung der Golfszene in die deutsche Politik war ungenügend, die finanziellen Zusagen der Landesregierungen blieben aus und auch das Engagement deutscher Spitzengolfer hielt sich in Grenzen."
Schon im Februar diesen Jahres hatte sich der Präsident des Deutschen Golf Verbandes, Hans Joachim Nothelfer zu einer möglichen neuen Ryder-Cup-Bewerbung Deutschlands geäußert: “Wir würden uns erneut um den Ryder Cup bewerben, falls er wieder auf den Kontinent gegeben wird”, sagte Nothelfer damals laut dpa und Südddeutsche Zeitung in einer Sitzung des Sportausschusses in Berlin.
Bietprozess erwartet - Türkei als Konkurrent?
Das Verfahren "Ryder Cup-Bewerbung" lässt sich im Wesentlichen mit der Vergabe der Olympischen Spiele oder einer Fußballweltmeisterschaft vergleichen. In der Regel hält der finanzstärkste Bieter den Zuschlag. So auch in den langen Bieterprozessen 2014 in Gleneagles und 2018 in Frankreich. Dem Unternehmen Ryder Cup Limited, das von London aus die Austragung des Ryder Cups in Europa alle zwei Jahre organisiert, bescheinigt Deutschland immer wieder ein "schlafender Riese" zu sein. Dafür müssten sich allerdings Unternehmen wie BMW, Mercedes, Allianz, Hugo Boss und Deutsche Bank, die sich sehr stark im Golf engagieren, noch stärker in Deutschland selbst einbringen," wie Mark Lichtenhein, einer der Direktoren der European Tour, betont. Die finanzstarke Konkurrenz aus Asien fällt für Deutschland bekanntlich weg, doch auch Konkurrenten ohne größere Golfgeschichte wie die Türkei könnten sich als Stolperstein für den DGV erweisen.
Nicht nur die Politik war Schuld an dem Bewerbungsdisaster – die ganze Aufmachung der Bewerbung war so bieder, das es schon weh tat. Wenn man jetzt noch die beiden Bewerbungsvideos Deutschland – Frankreich gegenüberstellt, merkt man sofort was gemeint ist.
So lange sich Golf in Deutschland nicht weiter öffnet und die Zugangsvoraussetzungen beseitigt (Platzreife und Zwangsmitgliedschaft) und daran hat der DGV die Hauptaktien, wird sich nicht Grundlegend etwas ändern.
Übrigens, zum Golfen braucht man keinen Verband!
Gruß rebel
Solange der DGV an dem menschenverachtenden und diskriminierenden Hologramm festhält,werden die politisch Verantwortlichen nicht bereit sein Steuergelder in einen derartig rückwärtsgewandten Verband zu stecken. Moderne demokratisch ausgerichtete Verbände haben da eher die Möglichkeit einer staatlichen Unterstützung.Diese Voraussetzung fehlt jedoch dem DGV!