Am Samstag, dem 29. April 2017, findet in Frankfurt am Main der 98. ordentliche Verbandstag des Deutschen Golf Verbandes (DGV) statt. Bereits am Freitag zuvor treffen sich die Vertreter der deutschen Golfanlagen zum alljährlichen Hearing. Auf der Tagesordnung stehen einige zukunftsweisende Themen, über die zum Teil nur beraten werden wird, über andere soll auch abgestimmt werden.
So stehen am Freitag neben der allgemeinen Enwicklung des Golfsports in Deutschland, über die Alexander Klose, Vorstand Recht und Services des DGV, berichten wird, auch zukunftsorientierte Themen auf der Agenda. Eines ist das langjährige Projekt "Abschlag Schule", in dem Kinder und Jugendliche im Umfeld ihrer Bildungseinrichtung mit Golf in Berührung gebracht werden. Seit der Gründung von "Abschlag Schule" 1999 hat der DGV rund 150.000 Schüler in Kontakt mit dem Golfsport gebracht. Die Arbeit am Nachwuchs, so kündigte Sportvorstand Marcus Neumann bereits auf der Jahrespressekonferenz des DGV im Januar an, soll ausgebaut und intensiviert werden. In Frankfurt wird er nun über den neuesten Stand informieren.
Vortrag vor Abstimmung zu "Golf und Gesundheit"
Zwei weitere Projekte, die ebenfalls für eine nachhaltige Entwicklung des deutschen Golfsports sorgen sollen, sind die Themen "Golf und Gesundheit" und "Natur und Umwelt". Während der DGV im Januar noch sehr vage von einer Initiative bezüglich der gesundheitsfördernden Wirkung von Golf gesprochen hatte, wird am kommenden Wochenende in Frankfurt mit Dietrich Grönemeyer, Leiter des Grönemeyer Instituts für Mikrotherapie, ein Experte sprechen. Der 64-Jährige ist unter anderem Gelenk- und Wirbelsäulenspezialist. Für den eigentlichen Verbandstag liegt bereits ein Antrag vor, der über die Inauftraggebung einer wissenschaftlichen Studie zum Thema "Golf und Gesundheit" abstimmen lassen will.
Stimmverteilung wie versprochen auf dem Prüfstand
Ein weiterer Antrag befasst sich mit der Stimmmverteilung der Mitglieder des DGV. Unter Mitgliedern versteht man nicht etwa die Golfer selbst, sondern die Clubs, also „in Deutschland eingetragenen Golfvereine“ beziehungsweise „Träger und Betreiber von Golfplätzen“, wie es in der Verbandssatzung heißt. Von diesen hat jedes Mitglied – also jeder Golfclub – zwei Stimmen. Den zwölf Landesverbänden stehen jeweils zehn Stimmen zu, was ihnen bei Satzungsänderungsanträgen, die eine Mehrheit von 75 Prozent benötigen, faktisch eine Sperrminorität verschafft. DGV-Präsident Claus Kobold löst mit der Aufnahme auf die Tagesordnung ein Versprechen vom 97. Verbandstag ein. Dort war es zu einer hitzigen Debatte über die Neuordnung der Stimmverteilung gekommen. Kobold hatte im April 2016 zugesagt, mit Clubs und Landesverbänden zu sprechen.
Regionalkennzeichnung wieder auf der Agenda
Desweiteren steht auf dem DGV Verbandstag einmal mehr die Regionalkennzeichnung auf der Tagesordnung. Das "R" auf dem DGV-Ausweis trennt regionale Mitglieder von Golfern, die nicht im Umkreis von 70 Kilometern ihres Heimatclubs wohnen. Diese müssen unter Umständen höhere Greenfeepreise in Kauf nehmen, wenn sie als Gast auf anderen Anlagen spielen. Die Entscheidung war letztes Jahr getroffen worden, um die Golf Clubs zu stärken und auch die Solidarität unter ihnen zu befördern.