Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz, die aufgrund der Corona-Pandemie abermals nur digital stattfand, Zahlen zur Entwicklung des Golfsports im Jahr 2021 vorgelegt. Demnach wuchs die Zahl der Golferinnen und Golfer um 3,5 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass nun 22.566 Menschen mehr Mitglieder auf deutschen Golfanlagen sind als 2020. Bereits im ersten Jahr der weltweiten Pandemie hatte der Verband bzw. seine Mitglieder einen Zuwachs von 14.465 neuen Mitgliedern (+2,4 Prozent gegenüber 2019) verbucht.
„Dieser erfreuliche Zuwachs hatte sich ja schon angedeutet – übrigens der größte seit dem Jahr 2009, damals mit einem Plus von 4,2 Prozent. Der Golfsport bietet einfach die perfekten Voraussetzungen für eine weitgehend Corona-sichere Sportausübung“, sagte Achim Battermann, Stellvertretender Präsident des DGV, im Rahmen der Pressekonferenz.
Große Wachstumsrate bei Kindern und Jugendlichen, doch Golf bleibt alt
Weit mehr als die Hälfte der Golferinnen und Golfer, die eine Mitgliedschaft in einem Golfclub pflegen, ist älter als 55 Jahre, 42 Prozent sind gar älter als 61 Jahre. Golf in Deutschland ist und bleibt ein Sport der alten Leute. Daran ändert auch die positive Entwicklung im Bereich der unter 18-Jährigen nichts. Mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent bei Kindern und Jugendlichen (+9 Prozent seit 2019) fällt das Plus deutlicher aus als der Gesamtdurchschnitt. In absoluten Zahlen sind dies aber nur 2.706 zusätzliche U18-Golferinnen und -Golfer. Auf die ca. 700 Golfclubs in Deutschland umgerechnet ergibt das rund fünf Kinder mehr pro Anlage. Zum Vergleich: Die Generation 60+ wuchs absolut in derselben Zeit um rund das Vierfache.
Achim Batterman freut das Wachstum bei Kindern und Jugendlichen trotzdem "ganz besonders". "Insgesamt haben wir den Eindruck, dass der Golfsport jünger wird, denn auch im Bereich der 21- bis 26-Jährigen verzeichneten wir ein Plus von 14 Prozent", so der stellvertretende Präsident weiter. Im europäischen Vergleich liege Deutschland bei U18-Mitgliedern auf Rang 3, berichtete Michael Tannhäuser, Geschäftsführer des Europäischen Golfverbandes EGA. Spitzenreiter ist hier Schweden mit mehr als 65.000 juvenilen Golferinnen und Golfern.
Einsame Spitze im europäischen Vergleich ist der Deutsche Golfverband in Sachen weibliche Mitglieder. Mit 36 Prozent (242.165 weibliche Mitglieder in Deutschland) liegt man weit vor Schweden, wo 27 Prozent der Golfenden weiblich sind. Die Gesamtzahl der Golferinnen und Golfer ist nur in England höher, knapp 20.000 Menschen mehr greifen im Königreich zu Schläger und Ball. Die Pandemie hat der Freude am Golfsport in Europa keinen Abbruch getan - im Gegenteil! Erstmals gab es 2021 auf unserem Kontinent mehr als zehn Millionen Golferinnen und Golfer.