Vor allem die Größen des deutschen Golfs sprachen im Vorfeld viel davon, wie sehr sie sich jedes Jahr auf das Heim-Event freuen. Martin Kaymer und Marcel Siem als Vorreiter der deutschen Golf-Gilde hatten sich vorgenommen, dem heimischen Publikum ein tolles Turnier zu bieten. Nach der ersten Runde zeichnet sich allerdings ein anderes Bild ab, denn die deutsche Speerspitze bilden weder Kaymer noch Siem, sondern Florian Fritsch, Marcel Schneidert und Anton Kirstein. An der Spitze des Feldes liegt ein Trio, aus einem Engländer, Spanier und Däne bei -7.
Für Martin Kaymer und Marcel Siem, die in der ersten Runde früh in die Vormittags-Session starteten, verliefen die Runden fast gegensätzlich, obwohl am Ende das nahezu gleiche Ergebnis dabei raussprang. Beide starteten auf Loch 10, und während Marcel Siem nach sieben Löchern bereits drei über Par lag, beendete Kaymer seine ersten Neun bei -2 in der Top Ten. Auf der Front Nine drehte der Wind, mit fünf Birdies schob sich Siem bis auf -1 vor, Kaymer dagegen verlor Schläge und beendete die Runde bei Even Par. Unter dem Strich konnten die beiden nicht die Leistung abrufen, die die zahlreichen Fans in Eichenried gerne gesehen hätten.
Die Außenseiter sorgen für die Highlights
Für Florian Fritsch lief es dagegen deutlich besser, auch wenn er nach der Runde vor allem mit dem Auftakt seiner Runde nicht wirklich zufrieden war. Fritsch und Schneider gehen als beste Deutsche von T10 aus in die zweite Runde der BMW International Open.
Hinter ihnen folgen Anton Kirstein bei -2 auf dem geteilten T38 Rang. Der Pro vom Frankfurter GC konnte seinen mäßigen Start mit zwei Bogeys auf den ersten drei Löchern mit eindrucksvollen vier Birdies hintereinander zum Ende der Front Nine ausbügeln, und diesen Score nach Doppelbogey und zwei Birdies auf der Back Nine ins Clubhaus bringen. Nach der Runde blickt er selbstbewusst nach Vorne und freut sich über die tolle Stimmung.
Geburtstagkind Kieffer startet holprig, Schneider mischt mit
Maximilian Kieffer, der zum Auftakt der BMW International Open seinen Geburtstag feierte, zeigte eine Even-Parrunde. Mit drei Bogeys und drei Birdies rettete er nach einem verpatzten Schlussloch noch die 72. Damit lässt er sich noch einiges an Luft übrig, mit dem er morgen kontern will. Der 25-jährige rangiert nach Tag eins auf dem gleichen Platz wie Martin Kaymer.
Marcel Schneider beendete seine erste Runde in München Eichenried mit 68 Schlägen. Drei Birdies in Folge brachten ihn schnell auf Zwei unter Par nach der Front Nine. Auf der zweiten Hälfte hatte er mit den Nerven zu kämpfen und zeigte trotz dreier Bogeys noch eine Vier-unter-Parrunde und liegt damit nur drei Schläge hinter der Spitze. Im Interview gab er an: "Ich bin mit meiner Runde sehr zufrieden, auch wenn er immernoch Reserven habe."
Jäger bei Heimspiel noch nicht im Tritt auch Mejow kämpft
Stephan Jäger startete bei der BMW International Open auf seinem Heimatplatz München Eichenried verhalten. Mit frühen Bogeys, kam der Deutsche nur schwer in Tritt. Mit einer 75er Runde liegt er auf T124. Morgen will er sicherlich mehr zeigen, um auch den Zuschauern ein gute Show bieten zu können.
Für Philipp Mejow, den 27-Jährigen Berliner, lief am ersten Tag der BMW International Open nicht viel zusammen. Ein Birdie stand am Ende der Runde sechs Bogeys gegenüber, bei +5 dürfte der Zug ins Wochenende wohl bereits abgefahren sein.
Amateure Max Rottluff und Yannik Paul haben's schwer
Für die beiden deutschen Amateure im Feld war am ersten Tag der BMW International Open nicht viel zu holen. Max Rottluff konnte es zwar vermeiden, ein Bogey zu spielen, stattdessen standen aber leider ein Doppel- und ein Triplebogey auf der Score-Karte, die nach zwei Birdies einen Gesamt-Score von +3 zur Folge hatten. Ansonsten spielte er absolut solide, verschenkte ein besseres Ergebnis nur durch die Fehler an Loch 6 und 7. Für den Cut braucht es wahrscheinlich eine absolute Sahne-Runde am Freitag.
Auch Yannik Paul kam in München schwer ins Turnier. Mit nur einem Birdie zeigte er noch nicht sein großes Potential. Nach Tag eins liegt er bei +4. Damit muss er sich am Freitag gehörig steigern um den Sprung ins Wochenende noch zu schaffen.
Bernd Wiesberger nach US-Open-Cut wieder in Form
Österreichs Nummer eins Bernd Wiesberger zeigte nach dem verpatzten Auftritt in Chambers Bay, in München wieder was ihn ihm steckt. Nach einer durchwaschenen 71er Runde schien er wieder besser in Form zu sein, als noch in der vergangenen Woche. Trotzdem muss er sich noch um einiges steigern, wenn er ganz vorne mitmischen will.
Hier geht es zu den Ergebnissen der anderen Deutschen, die bereits am Vormittag gespielt haben.