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Back Nine

Der „Tiger-Zocker“: 100.000 Dollar auf Woods und den Grand Slam 2019

13. Mai. 2019 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

James Adducci gewann dank Tiger Woods mehr als eine Millin Dollar, nun "investiert" er weiter in den Erfolg des Superstars. (Foto: Getty)

James Adducci gewann dank Tiger Woods mehr als eine Millin Dollar, nun "investiert" er weiter in den Erfolg des Superstars. (Foto: Getty)

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Da hat einer Blut geleckt: James Adducci, der mit seiner Masters-Wette auf Tiger Woods für Furore sorgte, hat einen Teil seines Wettgewinns von 1,19 Millionen Dollar „reinvestiert“ und zock erneut auf den nunmehr 15-fachen Majorsieger. Geht es nach Adducci, dann hat Woods im Juli den Rekord von Jack Nicklaus geknackt, denn der 39-Jährige aus Wisconsin setzt auf nicht mehr als den Grand-Slam-Gewinn des Tigers in diese Jahr. Adduci hat 100.000 Dollar platziert – wieder beim Wettbüro Willian Hill in Las Vegas –; ginge sein Hazardspiel auf, würde der Mann, der laut „USA Today“ etliche Vorstrafen unter anderem wegen häuslicher Gewalt hat, zehn Millionen Dollar einstreichen.

Da man nun nicht so einfach 100.000 „Bucks“ am Schalter der Wettbude um die Ecke einzahlen kann, flog Adducci am vergangenen Mittwoch extra nach Las Vegas, handelt dort die Einzelheiten des Deals mit der Quote 100:1 aus, bekam im SLS Casino seinen Wettschein und fiebert nun dem Beginn der PGA Championship entgegen, für die Woods mit 8:1 als Top-Favorit rangiert. „Bei William Hill haben sie gesagt, so eine Wette hätte es bei ihnen noch nie gegeben“, erzählte er dem Magazin „Golf Digest“. Eine Zehn-Millionen-Dollar-Auszahlung wäre der höchste Gewinn der Sportgeschichte. „Tiger hat auf Bethpage Black eine Erfolgsgeschichte und in Pebble Beach schon eine US Open mit Rekordvorsprung gewonnen“, zeigt sich Adducci zuversichtlich. Eins macht der „Tiger Zocker“, der steif und fest behauptet, er habe beim Masters zum ersten Mal in seinem Leben eine offizielle Wette abgeschlossen, auf jeden Fall richtig. Eine alte Weisheit für Hobby-Spieler besagt, dass man – wenn man einmal gewonnen hat – alle weiteren Einsätze aus der Schatulle mit dem eingenommenen Geld nehmen und nicht mehr ans eigene Portemonnaie gehen soll…

Tommy Fleetwood: Sieger der Herzen

Perfekter Gastgeber: Er hat nicht gewonnen, war aber trotzdem der Sieger der Herzen. Tommy Fleetwood hat seine Premiere als Gastgeber des British Masters mit Bravour bestanden. „Ich hätte gern etwas besser gespielt“, sagte der Engländer. „Aber das wichtigste war, diese Turnier hier in meine Heimatregion zu bringen, die Menschen zu begeistern – seien es Zuschauer oder die vielen freiwilligen Helfer. Es war eine sehr besondere Erfahrung für mich, die all meine Erwartung übertroffen hat.“ Fleetwood ließ es sich sogar nicht nehmen, mit der Greenkeeping-Crew vor dem Beginn des Turniertags die Fairways abzulaufen und Divots einzusammeln bzw. auszubessern. Ganz nebenbei eröffnete er noch eine Akademie unter seinem Namen, die Kinder und Jugendliche zum Golf bringen soll.

Ein besonderes Erlebnis der anderen Art hatten Kollegen wie Tyrrell Hatton oder Alex Noren, die am vergangenen Dienstag die geographische Gelegenheit nutzten, zum Fußball an die benachbarte Anfield Road fuhren und das sensationelle 4:0 von Jürgen Klopps FC Liverpool über den CF „Messi“ Barcelona live miterlebten.

Ausnahme: Daly im Cart über Bethpage Black

Handikap: John Daly wird bei der anstehenden PGA Championship nicht allein durch seine garantiert wieder schreiend bunten Hosen auffallen. „The Wild Thing“ darf als einziger des 156-köpfigen Felds das zweite Major der Saison im Cart bestreiten. Daly wird im rechten Knie von Arthrose geplagt, berief sich auf die einschlägigen Behinderten-Gesetze und bekam wegen des hügeligen Geländes von Bethpage Black eine Ausnahmegenehmigung. „Ich hoffe, dass mir dies nicht allzu viel Unmut bei den Fans einhandelt“, sagte er. „Ich habe halt Schrauben im Knie, der Meniskus wurde entfernt, dazu die Arthrose. Rauf geht‘s, aber ich kann keinen Hügel runterlaufen.“

Gleichwohl gab‘s bereits kritische Worte. Die kanadische Vancouver Sun beispielsweise kommentierte sehr bissig und böse: „Daly verwandelt die PGA Championship in eine schräge Nummer … Ja, die Hüter des Spiels ,pampern‘ einen 53-Jährigen, der in weiten Teilen seines Lebens nicht sonderlich gut auf sich Acht gegeben hat und keinerlei Siegeschancen hat. … Mittlerweile ist er eine von Softdrinks aufgeblähte, Zigaretten rauchende Karikatur verschwendeten Potenzials … Wenn sein arthritisches Knie so einem anspruchsvollen Platz nicht gewachsen ist, dann sollte Daly nicht antreten – ein Nachrücker würde sich freuen – und Golf den wahren Spielern überlassen.“ 2018 hatte Daly auf einen Start bei der US Senior Open verzichtet, weil die USGA seinen Antrag auf Nutzung eines Carts abgelehnt hatte.

Koepka im verbalen Kleinkrieg mit Chamblee

Wortgefecht die Erste: In den USA tobt gerade ein verbaler Kleinkrieg zwischen TV-Analyst Brandel Chamblee und Brooks Koepka, der diese Woche bei der PGA Championship und im Juni bei der US Open jeweils als Titelverteidiger antritt. Schon vor dem Masters hatte Chamblee die Diät und den Gewichtsverlust Koepka als Selbstdemontage bezeichnet, Vor kurzem dann sprach der notorisch lästerfreudige „Golf-Channel“-Experte dem dreifachen Majorsieger pauschal das Potenzial eines ernsthaften Herausforderers von Tiger Woods um den Nimbus des besten Golfers der Welt ab. Ein paar Tage später legte Chamblee detaillierter nach. Nur Dustin Johnson und Rory McIlroy seien ernsthafte Konkurrenten des 15-fachen Majorsiegers, „weil sie den Ball weiter schlagen, die Eisen präziser spielen und auch rund ums Grün besser sind als Koepka“, ließ sich Chamblee über sein neueste Lieblings-Kritikziel aus: „Brooks ist ein großartiger Spieler, aber hat einfach nicht die Klasse von Tiger, ,D. J. und Rory.“

Koepka freilich findet genau die richtige Antwort. Er hatte schon nach Chamblees ersten Auslassungen auf Twitter ein Foto des Fernsehmanns mit einer knallroten Clownsnase veröffentlicht.

Anschließen wurde auch er präziser: „Chamblee hat zu allem irgendwas zu sagen. Eigentlich ist es mir egal. Aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, wo man reagieren muss. Ich habe das Foto gewählt: Ein Bild sagt ja sehr oft mehr als tausend Worte.

Mickelsons abgesegneter Seitenhieb

Verbales Geplänkel die Zweite: Phil Mickelson twittert, und mancher Kollege „zittert“. Denn der fünffache Majorsieger verteilt via des neu entdeckten Kurznachrichtendiensts gern Seitenhiebe ins Umfeld – ein bevorzugter Adressat ist Bubba Watson. Vor kurzem ging‘s mal wieder um „Leftys“ Waden-Workout – mit den Bollen an den Unterschenkeln hat er ja für mächtig Furore gesorgt – und um den Sinn der Übungen. Also schrieb Mickelson: „Es wird heftig darüber diskutiert, was man braucht, um Granaten vom Abschlag zu produzieren. Gute Arme? Waden? Nichts von beidem! Bubba Watson schlägt auch Mega-Drives.“ Bääm, der saß. Doch was nach außen so frech wirkte, war vorher abgesprochen. Es war quasi ein Fake-Scharmützel. So gern Mickelson sich auf Kosten Watsons amüsiert, so sehr fürchtet er die Retourkutschen des Twitter-Veteranen, „der sich mit dieser Plattform viel besser auskennt als ich“. Also ließ sich der dreifache Masters-Champion den Tweet vor Veröffentlichung vom zweifachen Masters-Sieger absegnen.

Ramsay lässt Entenfamilie „durchspielen“

Mütter mit Kindern zuerst: Während die Konkurrenz auf der Par-5-Zwei des Hillside Golf Clubs um Birdies wetteiferte, hatte es der Schotte Richie Ramsay bei seiner British-Masters-Finalrunde gleich mit mehreren Vögeln zu tun. Allerdings nicht auf seiner Scorekarte, sondern als Passanten seines Doppelbogey-Auftritts auf besagtem Loch 2. Als der 35-Jährige sich gerade auf seinen dritten Schlag vorbereitete, kam eine Entenfamilie des Wasserwegs, was offenbar etwas störend war. So entschied Ramsay sich, die gefiederten Zufallsbekanntschaften „durchspielen“ zu lassen. Ein feiner Zug …

 

Ein Football-Superstar fängt klein an

Hilfeersuchen: Auch Superhelden in anderen Sportarten fangen beim Golf ganz klein an. Jüngstes Beispiel ist Football-Star Odell Beckham Jr., als Wide Receiver gerade zur neuen NFL-Saison von den New York Giants zu den Cleveland Browns und einer der spektakulärsten Spieler der Liga, der die Football-„Eier“ auch gern mal nur mit einer Hand aus der Luft pflückt. Am Golfschläger freilich backt „OBJ“ noch sehr kleine Brötchen, der 26-Jährige hat während der aktuell laufenden Sommerpause erst mit dem Spiel begonnen und sendete dieser Tage ein deutliches SOS via Twitter. Zum Beispiel: „Ich brauche einen Rat zu meinem Golfschwung“, „ich bin hier ein echter Rookie“, „für mein fünftes oder sechstes Mal bin ich doch gar nicht schlecht?“, „welche Schläger soll ich mir als Anfänger kaufen?“. Merke: Bälle fangen ist schon schwer, kleine Bälle schlagen aber mindestens ebenso so sehr …

 

US-Pro Duncan trifft Ehefrau und notiert Bogey

Hit and Hope: Ein einsames Bogey spielte US-Pro Tyler Duncan bei seiner feinen 66 in Runde zwei des AT&T Byron Nelson, und ausgerechnet das brockte ihm die Gattin ein. Nein, Duncan hatte es sich selbst eingebrockt, als ihm nämlich auf Loch 13 der Annäherungsschlag über 185 Meter misslang und der Ball als Querschläger ausgerechnet seine Frau Maria traf, die rechts vom Grün des Par 4 stand. Die Kugel kam gute 30 Meter von der Fahne entfernt zum Liegen, der 29-Jährige schaffte das „Up & down“ nicht, notierte den Schlagverlust und sagte anschließend: „Ich hatte etwas Matsch am Ball.“ Dass er seine Frau getroffen hat, bekam Duncan erst nach der Runde mit und war froh, „sie nicht verletzt zu haben“.

Die „Unterschlagung“ des Jahres

Zum Schluss: Das Netz diskutiert ein Video. Bryce Stanley hat es auf „Reddit“ eingestellt, ein auf dem Gummi-Tee des Driving-Range-Abschlags ruhender Ball wird von einem Holz sauber unterschlagen. So sauber, dass der Ball sich keinen Millimeter rührt, während der Schlägerkopf die Gummisäule wegfegt, und anschließend nur leicht zittert wieder auf dem Tee zur Ruhe kommt. Oder ist es bloß ein Fake, eine gut gemacht Montage. Wie gesagt, das Netz diskutiert. Diskutieren Sie mit!

 


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Ein Beitrag geteilt von Sports Illustrated (@sportsillustrated) am

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