Das Masters 2013 hat seinen Sieger in Adam Scott gefunden. Der Australier ging am Ende des Tages als Sieger einer hart umkämpften 77. Auflage des Turniers vom Platz. Aufgrund der Leistungsdichte an der Spitze des Leaderboards blieb es bis zur 18. Bahn spannend und erst ein Stechen zwischen Angel Cabrera und Adam Scott brachte am zweiten Extraloch die Entscheidung.
Adam Scott trifft die Grüns, Tiger Woods nicht
Der Schlüssel für den Major-Sieg lag in der Konstanz und Stabilität seines Spiels. Adam Scott hatte sein Spiel sehr gut unter Kontrolle und musste deshalb keine Ausreißer-Scores notieren. Insgesamt spielte er kein schlechteres Ergebnis als Bogey und selbst davon nur sechs im gesamten Turnier. Der 32-jährige aus Down Under bestach vor allem mit einem exzellenten langen Spiel: Trotz der tückisch angelegten und welligen Drivezonen konnte er 75,14 Prozent (32 von 56) aller möglichen Fairways treffen und liegt damit gute 15 Prozent über dem Durchschnitt.
Zusätzlich brachte Scott von dort mehr Bälle als die Konkurrenz auf den harten und hügeligen Grüns zum Halten. Dies gelang ihm in 76,39 Prozent der Fälle. Sein Caddie Steve Williams spielte am zweiten und entscheidenden Extraloch eine ausschlaggebende Rolle. Adam Scott war sich beim Lesen der Puttlinie nicht sehr sicher und vertraute dann der Erfahrung seines Partners, der ihm riet etwas weiter rechts zu zielen.
Tiger Woods fehlt es an Akuratesse mit dem Driver
Der Weltranglistenerste, Tiger Woods, hat nur etwa die Hälfte (55,36 Prozent) aller Fairways getroffen und musste sich deshalb oft aus den Hindernissen links und rechts des Fairways befreien. Bedingt dadurch konnte er nur 65,28 Prozent Grüns treffen und büßt damit ein paar Birdiechancen mehr ein.
Der rüstige Argentinier Angel Cabrera beeindruckt trotz seines fortgeschrittenen Alters mit einer imponierenden Schlaglänge. Sein längster Schlag in den vergangenen vier Tagen kam erst nach 311 Metern zur Ruhe und hat damit sogar Muskelpaket Tiger Woods hinter sich gelassen. Trotz seiner leicht unterdurchschnittlichen Fairwaytreffer (64,29 Prozent) traf der Argentinier, der seinen Sohn als Caddie im Gepäck hatte, 72,22 Prozent der Grüns. Zum Ende hin wurden die Schwünge bei ihm teilweise unruhiger und wirkten nicht mehr ausbalanciert. Trotzdem bewies er am letzten Loch Stärke, als er stark gegen Scotts Birdie konterte.
Bernhard Langer stark vom Tee
Bernhard Langer hat trotz seines Einbruchs auf den zweiten Neun des vierten Tages ein starkes Turnier gespielt. Niemand hatte im Vorhinein des Masters damit gerechnet, dass Langer bis zur zweiten Hälfte der letzten Runde Chancen auf einen dritten Sieg in Augusta haben könnte. Grund dafür waren seine, wenn auch nicht sehr langen, aber dafür umso präziseren Abschläge. Im Ganzen erspielte er sich auf 82,14 Prozent der Spielbahnen eine günstige Ausgangsposition auf den Fairways. Angesichts seiner Längendefizite musste er für die Schläge zum Grün oft ein kleines Holz in die Hand nehmen, was es deutlich schwerer macht genügend Spin und Kontrolle auf den Ball zu bekommen. Trotzdem traf er 44 von 72 Grüns "in regulation" und hat mit 1,56 Putts pro Loch im Mittel eine solide Leistung abgeliefert.
Martin Kaymer mit Problemen auf den Grüns
Der Mettmanner hat zwar seine bisher beste Platzierung (T35) beim Masters erreicht, aber er hat noch nicht seinen Rhythmus für den Platz gefunden. Vom Abschlag fehlt ihm noch immer ein Hauch mehr Genauigkeit (58,93 Prozent Fairwaytreffer) und wie er selbst sagt hat er "einfach keinen Putt rein bekommen". Wie auch Tiger Woods hatte Kaymer Probleme die etwas längeren Putts zu lochen, die ab und an fallen müssen, um am Ende ganz oben zu stehen. Zudem konnte Martin aus seinen sieben "Strandbesuchen" nur zweimal das "Sandy-Par" retten.
Langsamere Grüns durch Regen
Vor allem im Laufe der vierten Turnierrunde ließen die Pros, aufgrund von einsetzendem Dauernieselregen, viele ihrer Putts zu kurz. Die Mischung aus mehr Feuchtigkeit und anhaltendem Respekt vor den sonst so blitzschnellen Grüns nahm so manchem Ball die Möglichkeit seinen Weg in das Loch zu finden. Vor allem die Fans von Tiger Woods wurden an den Rand der Verzweiflung gebracht, da sich dieser zwar eine Handvoll aussichtsreiche Birdiechancen erspielte, diese aber nicht nutzen konnte, weil seine Putts häufig verhungerten oder unter dem Break am Loch vorbei liefen.