Der eine trägt stets zwei Handschuhe, der andere neuerdings seinen „Magnum“-Schnauzbart nicht mehr: Tommy „Two Gloves“ Gainey und Johnson Wagner sind die Spitzenreiter nach dem ersten Tag der Greenbrier Classic. Die beiden Amerikaner umrundeten den seit 2011 zur TPC-Riege zählenden Traditionskurs The Old White (Par 70) des legendären „The Greenbrier“-Hotels mit jeweils 62 Schlägen (-8). Damit führen sie vor Webb Simpson, dem US-Open-Sieger von 2012, sowie dem gebürtigen Südkoreaner, aber in den USA lebenden Jin Park, Nummer 741 der Welt, die beide eine 64 spielten.
Tommy Gainey mit neuem Driver
Gainey, der im Oktober 2012 mit der McGladrey Classic das erste Turnier auf der PGA Tour gewann, war ziemlich überrascht von seiner bogeyfreien Runde durch die Wälder West Virginias. „Der Kurs war nach dem Regen aber ziemlich aufgeweicht“, bekannte der 37-Jährige. „Da kann man durchaus niedrige Scores spielen.“ Die Akteure durften ihre Bälle auf dem Fairway aufnehmen und reinigen. Außerdem hatte Gainey einen neuen Driver im Bag und verfehlte damit nur einmal das Fairway: „Das hat mir natürlich ungemein geholfen! Zumal ich heute auch noch einen guten Putter hatte.“
Johnson Wagner nach Eagle in 59er-„Verdacht“
Noch besser, trotz gleicher Schlagzahl, erwischte Johnson Wagner die Vormittags-Session. Der 33-Jährige spielte sechs Birdies sowie ein Eagle an der Par-fünf-Zwölf. Alle Beobachter warteten schon auf die zweite 59er-Runde der Greenbrier Classic, nachdem der Australier Stuart Appleby hier 2010 im Finale die magische Marke geknackt und gewonnen hatte. Doch Wagner ließ dem doppelten Schlaggewinn sechs Pars folgen, war aber dennoch hochzufrieden. „Ich hatte in letzter Zeit nicht viel Spaß auf dem Golfplatz“, erinnerte der Texaner an seine aktuelle Serie von sechs verpassten Cuts in Folge. Da musste offenbar einfach mal der Bart ab. Zuvorderst allerdings, wie Wagner erzählte, als Überraschung für seine Frau anlässlich des siebten Hochzeitstags.
„Emeritus Pro“ Tom Watson mit 68er-Runde
Für eine nette Überraschung sorgte auch Tom Watson. Der 63-jährige US-Ryder-Cup-Kapitän ließ sich als einer von zwei „Ehren-Pros“ des legendären Thermal-Quellen-Resorts nicht lumpen und spielte am Nachmittag auf dem abgetrockneten Kurs eine respektable 68er-Runde (-2). Nichts Besseres lieferte auch der Linkshänder-Flight mit den hochgehandelten Phil Mickelson (74 Schläge inkl. Triple-Bogey-Acht an der 17) und Bubba Watson (68) sowie Titelverteidiger Ted Potter Jr. (69) ab.
Greenbriers anderer „Golf Pro Emeritus“ neben bzw. vor Tom Watson ist übrigens West Virginias größter Golfer: Sam „Slammin‘“ Snead (1912 bis 2002). Der siebenfache Major-Champion und PGA-Tour-Rekordsieger (82 Turnier-Erfolge) spielte 1959 bei der Greenbrier Open die erste offiziell notierte 59er-Turnierrunde.