Für Rowan McCarthy ist es immer noch nicht ganz real. Der Handicap-20-Golfer aus Irland begann seine Runde unspektakulär, mit zehn-über-Par auf den Front Nine. Doch was dann folgte hat keiner erwartet. Auf dem Wembley Golf Course in Perth gelang ihm etwas, woran selbst Tiger Woods und Phil Mickelson bisher gescheitert sind.
"Manche sagen die Chancen dafür stehen 72 Milliarden zu eins"
"Ich versuche immer noch, es zu begreifen", lacht er heute Morgen in Perth, in einem Interview mit dem Irish Examiner. "Statistisch gesehen stehen die Chancen für ein Hole-in-One 12.000 zu eins und für einen Albatros 6 Millionen zu eins. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass beides in einer Runde vorkommt ... wer weiß? Manche sagen, sie steht 72 Milliarden zu eins."
Das kleine Wunder begann auf der zwölften Bahn, einem 169 Meter langen Par 3, sein Werkzeug: das siebener Eisen. "Wegen der Sonne konnten wir nicht sehen, was genau passiert ist. Einer der Jungs aus unserer Gruppe sagte: 'Ich glaube, er hat die Fahne berührt. Wir sprangen in die Carts und fuhren zum Grün. Einer der anderen Jungs war vor uns auf dem Grün und rief: 'Er ist im Loch, er ist im Loch'. Ich habe ihm das nicht abgekauft. Ich dachte, er wollte mich nur aufziehen und mich überrumpeln. Also ging ich hin, um selbst nachzusehen, und da lag mein Ball auf dem Boden des Lochs. Wir fingen an, herumzuspringen und wie verrückt zu schreien. Eine andere Gruppe schlug neben uns ab und feierte mit uns. Anscheinend konnte man uns auch auf der anderen Seite des Golfplatzes hören."
Das Wunder geht weiter
Die nächsten zwei Löcher lief nichts für McCarthy, keine Überraschung nach dem Adrenalin-Kick eines Hole-in-Ones. Doch bereits an der 15. Bahn schaffte McCarthy eine weitere Meisterleistung. Das ungefähr 440 Meter lange Par 5 begann er mit einem guten Drive über 250 Meter, der allerdings seinen Weg im Fairway-Bunker beendete. "Ich war noch etwa 185 Meter entfernt, im Sand, also schlug ich ein Eisen fünf ein. Der Ball kam in einem Winkel auf dem Grün an. Wieder konnten wir den Ball nicht sehen, obwohl wir wussten, dass er auf dem Grün war. Als wir merkten, dass er drin war, fingen wir an zu springen, zu schreien und uns die Hände zu reichen. Es war einfach verrückt."
Damit ist er, nach einer Liste der Website doubleeagle.org nun einer von nur 22 Golferinnen und Golfern, denen dieses Kunststück bisher gelang. Zusätzlich reichte sein Ergebnis von 84 Schlägen auch für den Gewinn das Turniers.
Unerwarteter Medien-Rummel
McCarthy erzählte außerdem, "Die Tradition bei einem Hole-in-One ist es, jedem einen Drink zu spendieren, aber dies ist einer der größten öffentlichen Golfplätze in Perth und es waren Hunderte von Leuten da, also habe ich für jeden, der an dem Wettbewerb teilnahm, einen Drink spendiert." So etwas muss gefeiert werden und da ist es keine Überraschung, das McCarthy und seine Freunde dies ausgiebig taten, "die Feierlichkeiten dauerten noch Tage danach an. Seitdem bekomme ich Anrufe, SMS und Interviewanfragen. Es ist erstaunlich, wie weit die Geschichte gediehen ist." Berichtet er über seinen unerwarteten Ruhm. "Ich habe eine Tante in den USA, die einen Freund zum Abendessen besuchte. Der Freund erwähnte die Geschichte beiläufig, ohne den Zusammenhang zu kennen. Meine Tante sagte: "Das war mein Neffe!"
