Sonnenuntergang, ein kleiner Hinterhof in Hennef (Sieg) - hier begann die Geschichte von mir und meinem Cubert Putter. Kurt Schönwald, das Mastermind hinter dem Schläger, startete das ausführliche Fitting. Ich durfte schon einige Fittings in meinem Leben als Golfer durchmachen, aber solch eine Präzision, Engelsgeduld und Hingabe zu den kleinsten Details habe ich noch nie erlebt.
Der Rohling nimmt Formen an
Zu Beginn musste natürlich der IST-Stand abgefragt werden. Welchen Putter spiele ich zurzeit? Wieso genau diesen? Wo liegen meine Probleme beim Putten? Was wünsche ich mir von einem Putter? Im Anschluss wurde mein bisheriger Putter mit Kabeln an Sam's Puttlab angeschlossen. Die daraus gezogenen Daten lieferten dem Fitter wichtige Anhaltspunkte.
Die Dauer des Schwungs ist zu kurz, meine Schlagfläche ist immer leicht geöffnet und ich ziele zu weit links. Da habe ich wohl einen Knick in der Optik. Dies wurde mir anschließend sogar veranschaulicht mithilfe eines Lasers und fünf Golfbällen. Man muss es selbst erlebt haben, denn sämtliche Bälle lagen auf einer geraden Linie, der Laser beweist dies. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ein Ball aus der Reihe tanzt und dieser nicht auf der selben Linie liegt. Die Tricks und Kniffe, wie sich das Umgehen lässt, wurden mir im Fitting aufgezeigt.
Cubert Putter nur mit Fitting
Aus den Resultaten der Daten, dem Gespräch und einiger weiterer Tests ging es schließlich an den Bau des Putters. Jetzt musste ich Entscheidungen treffen. Welches Modell, welche Farbe, welche Schlagfläche? Der Cubert Putter nahm immer mehr seine endgültige Form an.
Da natürlich nicht nur die optischen Präferenzen notwendig sind, lief das Fitting jetzt erst so richtig heiß. Ich putte lieber in der Cross-Handed-Variante. Als Rechtshänder habe ich somit die linke Hand unten, die rechte oben. Dies wird natürlich beim Putterbau berücksichtigt, ebenso meine Körpergröße, der Abstand, die Art und Weise, wie ich stehe und und und. Die Resultate der kleinen Tests, die ich zu Beginn des Fittings gemacht hatte, halten jetzt Einzug beim Bau. Wirklich jedes kleinste Detail ist von Relevanz und trägt zum Endprodukt bei. Meine optimale Ansprechposition wurde gefunden und dient nun als Basis.
Ist diese endgültige Position einmal gefunden, geht es fix. Der Schaft wird gnadenlos abgesägt, die Funken stieben in der kleinen Werk-Ecke in alle Richtungen - das ist Handarbeit zum Anfassen. Weitere Parameter wie der Loft- und Lie-Winkel werden am Hosel eingestellt. Dazu wird immer wieder optimiert und erneut getestet. Kurt Schönwald war ständig auf Achse, während ich immer wieder Testbewegungen mit dem Cubert Putter ausgeübt habe. Der Griff, der am besten zu mir passte, wird aufgezogen, und es geht an das Fine-Tuning.
Gefühl, Daten und Technik kommen zusammen
In den Putterkopf lassen sich unterschiedliche Gewichte einsetzen. Jedes einzelne liefert ein komplett neues Spielgefühl, sodass auch hier individuelle Vorlieben berücksichtigt werden können. Fühlt man sich mit einem der Gewichtseinsätze wohl, ist der Putter fast zu Ende konfiguriert. Die letzten Anpassungen beziehen sich auf Counterbalancing, letzte Veränderungen der Winkel und der endgültigen Ziellinie. Alle Puzzle-Stücke zusammengesetzt, steht der Putter - mein Cubert Putter.
Mit ein paar Putt-Übungen, die meine Schlag-Bewegung nachhaltig schulen sollen, wurde ich glücklich entlassen. Auch während des Bauens vermittelte Kurt Schönwald immer wieder spannende Anekdoten zum Putten oder über das restliche Golfspiel. Ich bin nicht nur stolzer Besitzer eines perfekt auf mich abgestimmten Putters, sondern um einiges, und damit untertreibe ich maßlos, schlauer, was den (hoffentlich) finalen Schlag auf dem Grün betrifft.
Genau diese Übungen fruchteten. Meine größte Schwäche war die Dosierung der Putts über längere Distanzen. So habe ich mir immer wieder Drei-Putts gezogen, die aus einem guten Loch ein schlechtes gemacht haben. Doch damit war zum Glück schnell Schluss. Zum einen, da die extra für meinen Puttstil ausgelegten Trainingsmethoden mir mehr Selbstvertrauen geliefert haben und zum anderen, weil der Putter unterstützt.
Cubert Putter - Schläger macht einen besser
Durch das Counter-Balancing des "Flat-Sticks" wurde mein Schwung deutlich rhythmischer. Oft habe ich den Putter nach vorne gerissen, anstelle ihn sanft durch den Ball zu bewegen. Mit dem neuen Gefühl des Putters war dieser Fehler sofort ausgemerzt. Ausholen, nach vorne bewegen und durchschwingen - alles aus einem Guss. Dies ist sicherlich dem peniblem Fitting geschuldet, da der Putter eben genau auf meine Proportionen ausgelegt wurde.
Den nächsten klaren Vorteil habe ich in der Schlagfläche bzw. dem gesamten Putterkopf entdeckt. Fakt ist, dass niemand stets die Mitte des Putters erwischt. Selbst die allerbesten Virtuosen mit dem kürzesten Golfschläger treffen immer mal wieder leicht außerhalb der Mitte. Bei uns Amateuren fallen diese Fehler noch viel krasser aus. Deswegen sind Modelle wie der Cuber Putter, die eine hohe Trägheit aufweisen, besonders geeignet, um diese Fehler zu korrigieren.
Auf der gesamten Schlagfläche herrschen gleichmäßig hohe Kraftübertragungswerte, sodass auch Miss-Hits immer noch zum Loch rollen und dabei kaum an Richtung verlieren. Der Smash-Faktor ist konstant auf der kompletten Schlagfläche und das macht sich bemerkbar. Die ganzen Hilfestellungen haben dazu geführt, dass meine 3-Putt-Statistik enorm gesunken ist, weil die negativen Ausreißer, wenn man einfach mal einen schlechten Schwung macht, nicht mehr so schlimm ins Gewicht fallen.
Auch bei kurzen Putts wurde die Trefferquote besser. Anfangs hat die kleine Schlagfläche doch sehr gestört, es war einfach unbekannt und neu. Hätten alle Putter früher immer kleine gehabt, wäre ich von einer großen überrascht gewesen. Jetzt war es eben andersrum. Dieses "Problem" und die dazugehörige mentale Blockade löste sich nach den ersten Runden. Mit dem neu getankten Selbstbewusstsein lassen sich Tester zielsicher versenken, während die Bälle aus der Mitteldistanz, insbesondere durch die bessere Dosierung, häufiger noch ins Loch kippen.