Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel weitere Lockerungen der Maßnahmen des Coronavirus beschlossen hat, durften nahezu alle Golfplätze in der Bundesrepublik wieder öffnen. Aber eben nur nahezu alle. In Brandenburg im Landkreis Barnim musste der Golfclub Prenden den Golfplatz schon wieder schließen. Grund dafür sind laut dem "Tagesspiegel Golf" behördliche Auflagen, die den Spielbetrieb in diesem Landkreis bis auf weiteres untersagen. Schon am 30. April wurde der Spielbetrieb verboten und an eine Ausnahmegenehmigung gebunden.
Coronavirus: Ordnungsamt schließt Golfclub wieder
„Nach Bekanntgabe der Pressekonferenz der Länder und Frau Merkel am 6. Mai sind wir fälschlicherweise davon ausgegangen, dass wir wieder öffnen dürfen. Die Beamten verlangten eine sofortige Schließung der Golfanlage Prenden unter Drohung einer Strafe ("Straftat"). Dem kommen wir natürlich nach“, äußert sich Geschäftsführer Martin Thater schriftlich auf der Internetseite des Clubs. Dabei ist es ihm nicht gelungen, auch nach mehreren Anträgen eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. „Eine erwartete Gewährung einer Ausnahmegenehmigung wird durch das Ordnungsamt Eberswalde und Landrat Herrn Kurth weiterhin verwehrt“, heißt es weiter.
Nachdem sich Thater in anderen Clubs des Bundeslandes umgehört hat, wurde ihm klar: „Von uns werden völlig andere überzogene Kriterien verlangt, was eine extreme Ungleichbehandlung und Schlechterstellung darstellt.“ Auszüge aus dem E-Mail-Verkehr des Geschäftsführers mit dem Landrat und ein Statement diesbezüglich sind auf der Internetseite des Golfclubs ersichtlich.
Geschäftsführer wendet sich in Brief an Landrat
Martin Thater, Geschäftsführer des Golfclubs prenden, schildert in einem Brief an Barnims Landrat Daniel Kurth (SPD) erneut die Problematik und fordert eine unverzügliche Ausnahmegenehmigung. In dem schriftlich verfassten schreiben, dass der Golf Post offiziell vorliegt, äußert sich Thater wie folgt:
Sehr geehrter Herr Landrat Kurth,
bitte beachten Sie den folgenden Hinweis: mit dem morgigen Tag sind wir der letzte Golfplatz in Deutschland, also 1er von 840 dem die Öffnung untersagt ist!
Ich erwarte eine Ausnahmegenehmigung mit dem morgigen Datum. Schadensersatzansprüche werden wir in jedem Fall für jeden weiteren Tag nach morgen geltend machen. In der Verordnung ist geschrieben, dass das Gesundheitsamt die Ausnahmegenehmigung erteilt. Warum verwehren Sie oder Frau Zerche-Roch uns diese? Sind Sie spezialisiert genug im Infektionsschutz um dies zu beurteilen und uns auf Dauer zu verwehren?
Nach Aussage von Frau Zeche-Roch hat Sie von Ihnen persönlich eine Anweisung erhalten, den Golfclub nicht zu öffnen. Ich kann diese Entscheidung nur in einer persönlichen Abneigung gegen den Golfclub Prenden oder dem Golfsport erklären. Möglicherweise sollten Sie durch diese Voreingenommenheit nicht die Entscheidungsmacht in dieser Angelegenheit haben?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Thater
Da weht wohl noch der Geist der SED-Diktatur durch Eberswalde und das Gehirn des Landrats. Ein letzter Versuch den Imperialismus in Form von kapitalistischen Golfern zu besiegen oder zumindest zu verärgern. Aus infektiologischer und epidemiologischer Sicht ist diese Entscheidung jedenfalls nicht zu begründen.
Wir leben leider in einer schlimmen Neidgesellschaft und das sind die Folge
Diese Situation ist vollkommen normal denn Politiker allgemein haben vom Golfsport soviel Ahnung wie eine Kuh vom Palmsonntag.
Ohne vertiefende Kenntnisse des Vorgangs bin ich verwundert, dass der Golfclub Prenden nicht die behördlichen Maßnahmen durchführt, um den Golfplatz zu öffnen. Mich wundert auch der Ton des Schreibens. Selbst, wenn ich nicht mit den Vorgaben einverstanden bin, sollte es doch möglich sein, eine sachliche Verhandlungsebene zu finden. Mit diesem Brief schlägt man m. E. die Tür zu durch die man eigentlich treten muss.
Bin voll auf der Seite des Golfclubs. Hier wiehert beim Landkreis der Amtsschimmel. Im Osten ist es doch wohl anders. Der „elitäre“ Golfsport hat dort wohl noch keine Lobby. Das Deutschland lacht sich kaputt.
Die letzten Sätze von Herrn Lukas Matern in der Mail vom 9.5.20 über das Zusammenspiel zwischen Fr.Zeche-Roch und Hr. Daniel Kurth sind im Golfsport ein “ Hole in One „. Selbstdarstellung und Machtgehabe geht auch fairer.