Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und seine beiden Stellvertreter, Finanzministerin Monika Heinold und Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg präsentierten am 26.1.2021 einen Perspektivenplan für die schrittweise Öffnung, den sie der Bundesregierung vorschlagen wollen. Im ersten Schritt soll hier auch die Öffnung der Golfplätze wieder erlaubt sein.
Corona: Vorschlag zur Öffnung nach dem Lockdown
Doch noch sollten Golfer in Schleswig-Holstein nicht in den Startlöchern stehen: Es handelt sich hierbei nur um einen Vorschlag, der Diskussionsgrundlage für die Besprechung der Länder sein soll, betonte Günther. Schleswig-Holstein wolle keinen Sonderweg gehen. Es gehe auch nicht darum, feste Termine für Öffnungsschritte zu nennen. Stattdessen sollen sich diese Schritte an jeweils landesweiten 7-Tage-Inzidenzwert orientieren.
Dem Vorschlag zufolge ist ein landesweiter Inzidenzwert von unter 100 Bedingung für die ersten Öffnungsschritte. Erst dann sollen die ersten Lockerungen stattfinden.
Öffnung der Golfanlagen ab einem Inzidenzwert von unter 100
Für einen stabilen Inzidenzwert von unter 100 schlägt der Plan unter anderem vor: "Sportanlagen für den Individualsport im Außenbereich werden nach 21 Tagen stabiler Inzidenz unter 100 wieder in den Betrieb gehen. Zu diesem Zeitpunkt dürfen auch Zoos und Wildparks ihre Tore wieder öffnen." Das würde grünes Licht für die Golfanlagen bedeuten, die in Schleswig-Holstein sowie in vier anderen Bundesländern derzeit geschlossen sind.
Außerdem soll es daraufhin auch erlaubt sein, sich wieder mit bis zu fünf Personen aus zwei Hausständen zu treffen. Es ist trotzdem davon auszugehen, dass es für diesen Fall trotzdem noch zusätzliche Einschränkungen für den Betrieb der Golfanlagen geben wird, beispielsweise eine Beschränkung auf Zweierflights oder vergleichbare Maßnahmen.
Ab einem stabilen Inzidenzwert von unter 50 über eine Dauer von 21 Tagen sollen auch "Sportanlagen für Individualsport im Innenbereich" öffnen können, was besonders positiv für Indoor-Driving-Ranges wäre. Nach nur sieben Tagen mit einem Inzidenzwert unter 50 soll auch die Gastronomie wieder öffnen dürfen. Dann wäre der Weg frei für die Golfplatz-Gastronomie.
Ich frage mich, auf welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen dieser Vorschlag beruht. Es würde ja bedeuten, dass offene Golfplätze einen größeren Einfluss auf den Inzidenzwert haben als der Regelbetrieb in Kitas und Schulen. Und glauben diese Leute ernsthaft, das Ansteckungsrisiko beim Golfspielen ist höher als beim Friseur? Sorry, aber der Verbot von Individualsport in Aussenanlagen ist in meinen Augen eine reine Alibi-Maßnahme und hat so gut wir gar keinen Einfluss auf die Entwicklung der Pandemie.