Es ist fast eine Cinderella-Story: Vor ein paar Wochen noch fehlten Graeme Storm 100 Euro zum Erhalt seiner Tourkarte für den europäischen Circuit, der Engländer war 112. des Race to Dubai und damit für die „erste Liga“ bereits aussortiert. Dann stellte sich heraus, dass der amerikanische Tour-„Gast“ Patrick Reed mangels ausreichender Anzahl von Pflichtturnieren seine reguläre Mitgliedschaft abgeben musste, Storm rückte einen Platz vor und ergatterte damit die 111. und letzte Tourkarte. „Ich bekam meine Chance und ergriff sie mit beiden Händen“, sagte der 38-Jährige nach dem Play-Off-Sieg über Rory McIlroy bei der South African Open im Glendower Golf Club zu Johannesburg.
Es war Storms zweiter Tour-Titel nach dem Gewinn der French Open 2007 – „nach einer surrealen Woche!“. Das Duell mit dem „wohl besten Spieler der Welt“ sei die „Erfüllung eines Traums“ gewesen. Ähnliches wird auch Storms lokaler Caddie Thama Jeffrey Nkonyane empfunden haben. Seit 32 Jahren arbeitet er als „Bagman“ auf der südafrikanischen Sunshine Tour, und sofern ein prozentualer Anteil am Siegerpreisgeld von 164.409 Euro vereinbart war, dürfte der Aushilfsjob auf der European Tour zum größten Zahltag seines Lebens geworden sein.
Thami Nkonyane has been a caddie for 32 years and after many years of trying, he's finally won the #BMWSAOpen with @stormygraeme pic.twitter.com/jozKhkYXqX
— OG Molefe (@OG_Molefe) January 15, 2017
Aus McIlroy wird wohl nie ein Olympionike
Erneute Absage: Rory McIlroy und Olympia werden keine Freunde. Nachdem der Nordire unlängst seinen Nationenzwiespalt offenbart hatte, legte er jetzt während der SA Open nach: „Die Spiele sind großartig, und es ist toll, dass Golf olympisch ist, aber es ist wenig wahrscheinlich, dass ich 2020 teilnehmen werde.“ McIlroy, der sich wegen seiner Rückenbeschwerden heute einer MRT unterzieht – nicht, dass auch er dem Golfschwung Tribut zollen muss –, bat um Respekt für seine persönliche Entscheidung, er wolle mit Olympia nichts zu tun haben. Gehörigen Respekt zeigte der „Celtic Tiger“ selbst, als er am Rande des Turniers bei einem Ausflug ins Londolozi-Reservat einem leibhaftigen Löwen sehr nahe kam:
We've had a trip of a lifetime to @londolozi over the last few days. This big guy came to say hello last night!! pic.twitter.com/VrjsTGjEum — Rory McIlroy (@McIlroyRory) January 9, 2017
Austin spielt 59 und merkt‘s nicht, Daly „klopft“ wieder
Perfekte Auftritte: Einen Tag nach Justin Thomas‘ 59 auf Hawaii fiel die magische 60er-Grenze auch bei den PGA Tour Champions. Woody Austin spielte zum Auftakt des Diamond Resorts Invitational, einem Stableford-Turnier mit LPGA-Proetten und prominenten Amateuren auf dem Disney-Gelände in Florida, zehn Birdies und ein Eagle, war sich der 59 aber gar nicht bewusst: „Mir war nicht klar, dass es ein Par-71-Kurs ist, ich glaubte daher an eine 60.“
Seine Reaktion, als das Missverständnis aufgeklärt wurde: „Ah, cool!“ Derweil hat John Daly mal wieder gesungen. Am Turniersamstag gaben „Big John“ und Country-Music-Star Jake Owen, Handicap-3-Spieler übrigens, bei der Turnierparty „Knockin' on Heaven's Door“ zum Besten:
Absolutely in love with this moment between @PGA_JohnDaly & @jakeowen #DRIGolf pic.twitter.com/MwKy9HFom6 — LPGA (@LPGA) January 15, 2017
Stenson beherrscht auch das Racket
Talent am Schläger: Mit seinem exzellenten Ball-Striking hat Henrik Stenson 2016 die Open Championship und das Race to Dubai gewonnen, aber der Schwede ist auch in anderen Schlägersportarten ziemlich gut, z. B. mit dem Tennis-Racket. Das bewies der „Iceman“ dieser Tage, als er beim Powershares Champions Showdown in Orlando, einer Turnierserie für Tennislegenden, zum Ballwechsel mit dem einstigen Hitzkopf John McEnroe antrat:
Pro-israelischer Club will Obama nicht
Von wegen Präsidenten-Bonus: 333-mal war Barack Obama, bis zum kommenden Freitag noch US-Präsident, während seiner achtjährigen Amtszeit auf dem Golfplatz, jetzt organisiert der 55-Jährige den anstehenden Ruhestand, will sich mit seiner Familie im Großraum Washington niederlassen und bemüht sich um die eine und andere Golfclub-Mitgliedschaft. Auf die Fairways des exklusiven Woodmont Country Club in Maryland wird er es indes wohl nicht schaffen. Denn etliche Mitglieder des Clubs mit starken jüdischen Wurzeln sind sauer auf Obama, weil die USA das jüngste Anti-Israel-Votum der UN nicht blockiert haben und sich Außenminister John Kerry kritisch zur israelischen Politik geäußert hat. Sie wollen daher Obamas Mitgliedsantrag ablehnen.
Spieth und Kaufman gehen baden
Gekentert: Während Justin Thomas mit seiner donnerstäglichen 59 den Grundstein für den zweiten Sieg auf Hawaii legte, gingen seine Kumpels Jordan Spieth und Smylie Kaufman nach der ersten Runde der Sony Open fischen – und dabei kräftig baden:
And there they go ... Off into the sunset pic.twitter.com/nPiKjZs4OC — PGA TOUR (@PGATOUR) January 13, 2017
The inevitable finally happened. Hope those cell phones were in plastic bags, guys. pic.twitter.com/xjmJH5dIY7 — PGA TOUR (@PGATOUR) January 13, 2017
Langer wieder Spieler des Jahres
Wer auch sonst: Nach vier Saisonsiegen, davon zwei Majors, 18 Top-Ten-Platzierungen bei 21 Turnieren und dem erneuten Gewinn der Geldrangliste ist Bernhard Langer (59) von seinen Kollegen zum insgesamt sechsten Mal als Spieler des Jahres der PGA Tour Champions gewählt worden.
Golfer von „Dixie“ ausgeknockt
Bizarrer Unfall: Auf den Fox Run Golf Links nahe Chicago ist Golfer Brian Berg von einem Toilettenhäuschen gerammt und derart am Kopf getroffen worden, dass er ohnmächtig wurde. Nach Bergs Darstellung seien die „Dixies“ von einem Clubangestellten mit einem Gabelstapler abtransportiert worden. Zu dem Unfall kam es, weil die Häuschen dem Fahrer die Sicht versperrten, der am Fairway-Rand stehende Berg wurde umgestoßen und dann ausgeknockt, er will den Club jetzt verklagen.
Golf trifft Billard
Das Letzte: Es beginnt mit einem Golfball und es endet mit einer Art Putt, dazwischen geht‘s fast im Wortsinn über Stock und Stein. Nicht überliefert ist, wie lange dieser Versuchsaufbau in der Allstar Sports Bar im englischen Bristol gedauert hat: