Ihm konnte am Finalsonntag der China Open niemand das Wasser reichen: Der Lokalmatador Li Haotong spielte sich in der vierten Runde des Turniers in einen Rausch und feuerte eine bogeyfreie 64er Runde ab. Da staunte selbst Felipe Aguilar, der vor dem Finale in Peking noch auf Rang eins lag und ebenfalls Siegchancen hatte. Der Chilene bugiserte seinen Tee-Shot auf der 16 jedoch ins Wasser, so dass Haotong an ihm vorbeizog. Da auch Lucas Bjerregaard, der zuvor ebenfalls auf T1 lag, dem grandiosen Spiel des 20-Jährigen nichts entgegenzusetzen hatte, hält nun der Chinese in seiner Heimat seinen ersten European-Tour-Sieg in den Händen.
The secondconsecutiveChinese winnerofthe#VolvoChinaOpen. pic.twitter.com/UB9rGesHg0
— The European Tour (@EuropeanTour) 1. Mai 2016
Li Haotongs Herz raste vor Aufregung, als er an der Konkurrenz vorbeizog. Der junge Chinese blieb jedoch nervenstark und belohnt sich mit seinem Sieg für ein bislang eher schwaches Golfjahr, in welchem er unter anderem den Cut bei der Shenzhen International in der letzten Woche verpasste. "Der Beginn dieses Jahres hat mir wirklich harte Zeiten beschert", so Haotong. "Obwohl ich hart arbeitete, spielte ich schlecht vor allem in der letzten Woche. da habe ich auch hart gearbeite, konnte den Ball aber nicht kontrollieren." Dies ist ihm nun grandios gelungen: Mit einem Gesamtscore von -22 gewinnt Li haotong mit drei Schlägen Vorsprung.
Massive. @haotong_li birdies 17. Now leads by 3 shots.#VolvoChinaOpen https://t.co/11pCRKGZnw
— The European Tour (@EuropeanTour) 1. Mai 2016
Marcel Siem mit tollem Finish
Die Open des Espana 2016 schloss Marcel Siem noch mit einem Gesamtscore von +19 auf dem geteilten 61. Platz ab. Damals wusste der Pro laut eigener Aussage selber nicht, wie er den Cut geschafft hatte. Bei der China Open wendete sich das Blatt nahezu komplett: Ganze 37 Schläge besser lag Siem nach vier Runden, so dass er nun mit einem Score von -18 das beste Ergebnis seit vielen Wochen feiern darf. Mit einer starken - und vor allem fehlerfreien - 66er Abschlussrunde kämpfte sich Marcel Siem dank hervorragendem Putting auf den geteilten dritten Platz. So weit nach vorne ging's seit seinem Sieg beim BMW Masters - ebenfalls in China - im Jahre 2014 nicht mehr.
Mit gestärkten Schultern kann Marcel Siem das Land des Lächelns nun gen Nordafrika verlassen und bei der Trophée Hassan II in Marokko versuchen, seinen Sieg von 2013 zu wiederholen.
Even-Par-Runde für Max Kieffer
Nichts mehr entgegenzusetzen hatte Max Kieffer, der die China Open auf dem geteilten 48. Platz abschließt. Der deutsche Pro puttete durchaus solide, wenn er mit wenigen Schlägen auf's Grün gelangte. Dies geschah jedoch nur zwölf von 18 mal, so dass das Zusammenspiel von Eisenschlägen und Putts nicht ausreichte, um einen Schlaggewinn zu erzielen. Auch Kieffers Driving-Genauigkeit nahm im Verlaufe des Turniers weiter ab. Über einen Gesamtscore von -7 ging es damit nicht hinaus.
Bernd Wiesberger "Von allem etwas"
Den geteilten 28. Platz erreichte Bernd Wiesberger, der sein Spiel nüchtern als nichts Halbes und nichts ganzes betrachtete: "Ein bisschen von allem in dieser Woche. Ein bisschen gutes und ein bisschen sehr schlechtes Golf." Objektiv gesehen überwiegt jedoch das gute Spiel, denn außer am dritten Turniertag blieb der Österreicher stets unter Par und auch der Gesamtscore von -11 kann sich sehen lassen. Am letzten Turniertag der China Open puttete Wiesberger darüber hinaus wieder besser, obschon seine Eisen nicht hundertprozentig heiß liefen. Nun freut sich der 30-Jährige erstmal auf ein paar Tage in der Heimat, bevor es dann zur PLAYERS Championship geht.