Ein Sonntag, der einem Krimi glich: Vor allem für deutsche Golffans war es ein Finaltag wie aus dem Bilderbuch. Bernhard Langer, der mit 67 Jahren noch nicht an ein Ende im aktiven Golfsport denkt, und sein Sohn Jason spielten sich in Runde 1 an die Spitze des Leaderboards und damit in den finalen Flight am Sonntag. Damit hatten sie die besten Voraussetzungen für eine Titelverteidigung, mit Tiger und Charlie Woods standen ihre größten Konkurrenten jedoch direkt an ihrer Seite. Team Woods spielte ebenfalls eine 59 am Samstag und vervollständigte den finalen Flight am Sonntag.
Beide Teams lieferten sich einen erbitterten Konkurrenzkampf, steigerten ihre Leistungen vom Vortag von 13 Schlägen unter Par auf 15 Schläge unter Par, stellten damit neue Platzrekorde auf und verlängerten nach 36 Löchern auf ein Playoff. Hier machten Langer und Langer den Sack zu, als Vater Bernhard aus etwa viereinhalb Metern zum Eagle lochte. Sieg Nummer 6 für Bernhard Langer bei dem traditionellen Eltern-Kind-Turnier - der vierte, den er gemeinsam mit seinem Sohn Jason holte. So häufig wie Bernhard Langer hat noch nie ein Spieler bei der PNC Championship gewonnen. Ein weiterer Rekord für Langer auf einer langen Liste mit zahlreichen Bestmarken. Tiger und Charlie finden nach der Runde keine Worte für seine Leistung.
Bernhard Langer is INCREDIBLE!
The 67-year-old walks it off in playoff @PNCChampionship 🏆 pic.twitter.com/JIAfMrSuaW
— PGA TOUR Champions (@ChampionsTour) December 22, 2024
Team Duval, Team Harrington und Team Singh erreichten mit fünf Schlägen Rückstand den geteilten dritten Platz im Ritz-Carlton GC in Florida.
Tiger Woods: "Hut ab vor den Langers"
Die 18 Löcher glichen einem wahren Kampf der Giganten. Fehler hat es nicht gegeben. Neben zahlreichen Birdies punktete Team Langer mit einem Eagle auf der Par-5-5 und Charlie Woods feierte das erste Hole-in-One seines Lebens auf der Par-3-4: "Es war großartig. Keiner hat heute einen Fehler gemacht, das war mit der größte Spaß, den ich je hatte. Und dann habe ich auch noch ein Ass geschlagen. Ich glaube nicht, dass ich das toppen kann. Es war fantastisch." Der heute 15-Jährige stand als Sohn von Tiger Woods zum vierten Mal am Start bei der PNC Championship.
Auch sein Vater Tiger, der erst vor etwa drei Monaten eine Rückenoperation hatte, zeigte sich nach dem Spiel trotz des zweiten Platzes mehr als zufrieden: "Ich weiß, dass wir nicht gewonnen haben, aber es war die Tatsache, dass wir gekämpft haben. (...) Wir mussten es uns verdienen, und das ist es, was man sich wünscht. Hut ab vor den Langers. Sie haben großartig gespielt." Im Interview nach der Runde zeigte sich das Woods-Duo begeistert von Bernhard Langers Leistung. Schon während der Runde haben sie kaum glauben können, was der 67-Jährige ablieferte:
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Bernhard Langer: "Es liegt in unserer DNA"
Team Langer ging mit einem Schlag Rückstand in den Turn, holte diesen jedoch auf der Back Nine auf. Nur ein einziges Par erlaubten sie sich an der 17, alle anderen Bahnen beendeten sie mit einem Schlaggewinn. Im Playoff folgte dann das zweite Eagle des Tages für die Langers. Bernhard Langer puttete auf dem 18. Grün zum Eagle: "Für mich persönlich bedeutete das, dass ich mich noch mehr fokussieren muss. Ich scheine die Herausforderung zu genießen, der Außenseiter zu sein oder unter schwierigen Bedingungen zu spielen. Das hilft mir, mich noch mehr zu konzentrieren."
Vorbereitet wurde der Eagle-Putt durch den zweiten Schlag von Sohnemann Jason, der mit 24 Jahren nicht im Profilager golft: "Das Publikum war mit Sicherheit das Beste, vor dem ich je gespielt habe“, sagte er. „Heutzutage bin ich nicht mehr so wettbewerbsorientiert. Ich spiele ein paar Amateur-Turniere im Jahr. Aber das heute war definitiv etwas, das ich nicht gewohnt bin."
Bernhard Langer fasst zusammen: „Es liegt in unserer DNA. Tiger spielt, um zu gewinnen, und sie stacheln sich gegenseitig an, er und sein Sohn, und sein Sohn spielt, um zu gewinnen, und wir eben auch. Dafür sind wir doch hier draußen, oder?“