Am Moving Day des Grand Final der Challenge Tour auf Mallorca zeigen alle drei deutschen Spieler ihre besten Runden im bisherigen Turnier. Sebastian Heisele schickt sich an, nicht nur als einer der 15 Besten der Saisonwertung auf die European Tour aufzusteigen, sondern auch um den Sieg beim Finalturnier mitzuspielen. Vor der Finalrunde liegt der 31-Jährige in geteilter Führung. Auch Marcel Schneider machte am Samstag viel Boden gut und geht zumindest mit Außenseiterchancen um den Titel auf die letzte Runde.
Heisele hingegen hat mehr als diese. Mit einer stetigen Verbesserung seines Spiels und seines Scores im Turnierverlauf ist er vielleicht sogar höher einzuschätzen als sein Co-Fürender, Francesco Laporta, der die guten Bedingungen der dritten Runde nicht so deutlich für sich nutzen konnte. Während der in Dubai aufgewachsene Heisele mit einer 67 (-4) erneut zwei Schläge unter dem Vortag blieb, notierte der Italiener bei fast windstillem Wetter eine 70 (-1) und verlor gegenüber dem Deutschen drei Schläge. Schlaggleich bei sechs unter Par wird das Duo am Sonntag auf die Runde gehen.
Von der erneut schlechten Wettervorhersage will sich Heisele nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Ich nehme es wie es kommt und mache das Beste daraus", blickte er voraus. "Ich werde versuchen, eine vernünftige Runde zu spielen und schaue dann, was das bringt. Ich war vor dem Turnier schon in einer guten Position und wusste, dass ich mit einem Sieg auch die Rangliste noch gewinnen kann."
Marcel Schneider mit Hole-Out-Eagle
Der Moving Day hielt auch für Marcel Schneider die bislang beste Runde bereit. Der Schwabe blieb auf dem anspruchsvollen Kurs des Golfclub Alcanada bogeyfrei und notierte neben zwei Birdies auch ein Eagle (siehe Video). "Das hat natürlich einen Boost gegeben", freute sich der 29-Jährige über den doppelten Schlaggewinn aus 113 Metern am fünften Loch. "Aber ich habe auch sonst deutlich besser gespielt und die Putts gelocht." Schneider wird als geteilter Siebter in den Sonntag gehen, hat aber bereits fünf Schläge Rückstand auf das Führungsduo.
Obwohl er mindestens einen alleinigen zweiten Platz für die Qualifikation zur kommenden European-Tour-Saison braucht, sei das "eine gute Ausgangsposition. Ich hoff, dass die Leader nicht zu weit weglaufen." Ein bisschen Schützenhilfe braucht Schneider noch, soll es mit der Tourkarte für die Top 15 der Saisonwertung noch klappen.
Casual from Marcel Schneider ?♂️#GrandFinal pic.twitter.com/12RFVrgHP4
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) 9. November 2019
Nicolai von Dellingshausen "mental deutlich besser"
Nicolai von Dellingshausen, der an den beiden vorangegangenen Tagen sehr mit sich und seinem Spiel haderte, war nach seiner Runde am Samstag deutlich besser gelaunt. Das lag zum einen an seinem deutlich verbesserten Score: Der 26-Jährige brachte eine Even-Par-Runde ins Clubhaus. Zum anderen aber auch an seiner geänderten Einstellung. "Wenn ich ungeduldig werde, versuche ich Dinge zu erzwingen. Je mehr ich das versuche, desto weniger wird gelingen." Dies sei er am Freitagabend noch einmal aktiv angegangen und habe sich zu mehr Geduld ermahnt und am Moving Day dann auch umgesetzt. "Ich kann nicht mehr als mein Bestes geben." Das reicht beim Grand Final der Challenge Tour derzeit bei insgesamt sieben über Par für den 39. Rang.