Golf ist ein Geduldsspiel, dass weiß jeder, der es einmal versucht hat. Dass die Geduld Grenzen hat, ist eine weitere Binsenweisheit. Auch Tour-Profis kommen irgendwann einmal an den Rand des Erträglichen, wenn denn so gar nichts ins Loch fallen will. So erging es Marcel Schneider am zweiten Tag des Challenge Tour Grand Final im Al Hamra Golf Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mehr als eine 73er Runde war für den 28-Jährigen, der wie am ersten Tag zwei Schläge verlor, bevor er das erste Birdie auf die Karte brachte, nicht drin.
"Es ist sehr frustrierend, wenn du den ganzen Tag kämpfst und kämpfst und dir Chance um Chance erspielst, doch die Kugel will einfach nicht ins Loch", zeigte sich Schneider im Anschluss genervt. Eine Lösung für seine Probleme auf dem Grün hat er noch nicht gefunden: "Was soll ich tun? Seit fünf Wochen habe ich mein langes Spiel auf einem sehr hohen Niveau. Wenn der Putter normal läuft, kann ich vorne mitspielen. Aber wenn kein Putt reingeht, ist es ja nur logisch, dass es dich nach vier, fünf Stunden zermürbt." Immerhin hat Schneider seinen Humor noch nicht verloren. Nach den heutigen Bedingungen gefragt, antwortete er: "Es war auf jeden Fall deutlich windiger, aber daran lag es beim Putten definitiv nicht."
"Kampftag" für Philipp Mejow auf der Challenge Tour
Für Philipp Mejow war es hingegen "ein Kampftag, der super losging." Das Ergebnis war am Ende aber dennoch dasselbe. Auch er brachte eine 73 (+1) ins Clubhaus und fiel damit im Leaderboard deutlich zurück. Das lag nicht zuletzt daran, dass der 30-Jährige seine zwei Bogeys auf den Löchern 3 und 4 auf Bahn 5 mit einem Doppelbogey gleich wieder einbüßte. "An diesem kurzen Par-4 habe ich mich gegen den Driver entschieden und für das Eisen 2. Das habe ich dann unkonzentriert ins Aus gehauen - eine dumme Entscheidung und ein teurer Fehler." Weitere Schlagverluste zum Ende der Back Nine machten den guten Start gänzlich zunichte. Immerhin holte sich Mejow noch einen Schlag zurück, doch seine Müdigkeit zum Ende des Golfjahres hin konnte er nicht verbergen. "Ich werde mich heute noch entspannen und regenerieren. Die Saison war lang, ich bin körperlich platt. Daher heißt es jetzt Kräfte zu sammeln."
Platzrekord für Sean Crocker
Unterdessen schob sich Sean Crocker mit einer 64er Runde (-8) in die geteilte Führung. Der Amerikaner stellte mit seinen sieben Birdies und einem Eagle (bei einem Bogey) den Platzrekord ein. Mit ihm in geteilter Führung liegt Adra Arnaus. Der Spanier zeigte nach seiner 66 am ersten Tag des Challenge Tour Grand Final am Donnerstag eine 69 und liegt bei neun unter Par weiterhin an der Spitze des Feldes.
How to finish a round, by @seancrocker11
A walk-off eagle and a 64 gives him the #RAKGrandFinal clubhouse lead
Scores: https://t.co/ykLJRb6yJC pic.twitter.com/lT3hxFyWEs
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) 1. November 2018