Mit Caroline Masson und Sophia Popov kehren zwei frisch gebackene Mamas zurück in den Turniersport der Damen. In dieser Woche starten die beiden deutschen Spielerinnen erstmals wieder auf der LPGA Tour. Im Rahmen einer Pressekonferenz der Fir Hills Seri Pak Championship 2024 berichten sie über ihre Pausen und die Bedeutung der Rückkehr auf den Golfplatz.
Beim dieswöchigen Turnier sind Masson und Popov zwei der insgesamt sieben deutschen Spielerinnen im Palos Verdes Golf Club in Kalifornien. Caroline Masson liegt nach der ersten Runde bei vier Schlägen über Par und Sophia Popov notierte mit einer 73 eine Runde 2-über-Par.
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Die Rückkehr auf den Golfplatz sei dennoch eine große Herausforderung für sie gewesen. Nachdem sie fast ein Jahr lang keinen Golfschläger in die Hand genommen habe, habe sie das Gefühl gehabt, sie starte bei Null: "Ich meine, ganz sicher, ich hatte schon immer so viel Respekt vor allen Müttern auf der Tour. In den letzten paar Monaten hat sich das verdoppelt oder verdreifacht. Man gewöhnt sich nicht nur daran, ein Baby zu haben und das Leben mit einem Baby zu meistern, sondern auch daran, wieder auf die Tour zu kommen und all die Arbeit zu verrichten."
Dennoch war die Babypause für Masson von besonderer Bedeutung: "Wie ich bereits erwähnt habe, ist es fast schon erfrischend, nachdem ich 13 Jahre lang gespielt habe, eine kleine Pause einzulegen und eine neue Perspektive zu bekommen, eine neue Wertschätzung für das, was wir tun."
Darüber, überhaupt wieder in den professionellen Golfsport zurück zu kehren, war sich Masson zu Beginn der Schwangerschaft nicht im Klaren: "Als ich schwanger wurde, dachte ich: Okay, ich würde gerne wieder professionell Golf spielen. Es besteht aber auch eine gute Chance, dass es nicht dazu kommen wird. Und damit war ich zufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass ich in meiner Karriere schon viel erreicht habe. Ich meine, man denkt immer, man hätte es besser machen können. Ich hatte wirklich nicht das Gefühl, dass ich noch viel zu beweisen hatte. Also wäre ich so oder so zufrieden gewesen."
Sophia Popov: "Es ist hart, es ist wirklich hart"
Um sich in ihrer neuen Rolle als Mutter und Profigolferin zurecht zu finden, hat es Caroline Masson geholfen, Gleichgesinnte an ihrer Seite zu haben. Neben Sophie Popov, die am 6. August 2023 ihre Tochter Maya zur Welt brachte, holt sich Masson Tipps und Unterstützung auch von anderen Müttern der Tour. "Ich glaube, dieses Szenario versteht man nur, wenn man ein Baby hat", erzählt Popov von der Situation, den Schlafrhythmus eines Kindes und den Spielplan unter einen Hut zu bringen. Masson schwärmt mit dem Blick auf die Zukunft: "Die Kinder sollen sich in der Zukunft zusammen tun und sich gegenseitig unterstützen. Ja, das ist jetzt ein neuer Teil unseres Lebens. Ich glaube, wir freuen uns beide sehr darauf, damit zu starten, und es mit dem Golfspielen hier auf der LPGA Tour mit den besten Spielerinnen der Welt zu verbinden, ist wirklich, wirklich cool."
Sophia Popov betont dennoch den Umfang der Herausforderung die das Muttersein als Profisportlerin mit sich bringt: "Es ist hart. Es ist wirklich hart, aber es macht auch Spaß. Ich glaube, manche entscheiden sich einfach dafür, es nach ihrer Karriere zu tun, andere entscheiden sich dafür, es während ihrer Karriere zu tun. Manchmal ist es einfach das Timing. Es passiert einfach. Man kann diese Dinge nicht vollständig planen. Gerade als weibliche Athletin ist das immer schwierig. Es wird so unterschätzt und es wird nicht viel darüber gesprochen. Wenn man beides will, wie kann man es dann schaffen? Kann man spielen und seinen Sport ausüben, während man ein Kind bekommt? All diese Dinge. Ich weiß es also nicht. Für uns hat es einfach gut funktioniert."