Das amerikanische Magazin 'Golfweek' interviewte US-Boy Brooks Koepka vor seiner erneuten Mission Titelverteidigung bei der PGA Championship - Koepka würde bei einem Sieg zum dritten Mal hintereinander die Wanamaker Trophy in die Höhe halten. Gewohnt polarisierend antwortete der 30-Jährige auf die Fragen von Eamon Lynch.
Brooks Koepka über seine Stärken und Schwächen
Der Spitzname Iceman ist eigentlich schon an Henrik Stenson vergeben. Passen würde er aber auch zu Brooks Koepka. Seine abgeklärte - Kritiker sagen lustlose - Art ist der Schlüssel zu seiner Stärke bei großen Turnieren. Für ihn aber noch nicht genug; auf die Frage, was seine Schwäche ist, antwortet er: "Ich bin noch nicht vollkommen entspannt bei Majorturnieren. Nur in normalen PGA Tour-Turnieren klappt es. Dort ist es einfach weniger wichtig und eine gewisse Gleichgültigkeit tritt ein." Und seine größte Stärke? "Ich bin richtig gut, wenn es schwierig wird, wenn die Dinge gegen mich laufen." An Selbstbewusstsein mangelt es Koepka also nicht.
Freunde? Braucht Koepka nicht
Dass der Modellathlet Koepka - zumindest auf der Tour - eher ein Einzelgänger ist, ist nichts Neues. Auf die Frage, wer sein bester Kumpel auf der Tour ist, antwortet er: "Ich bin mit keinem der Jungs wirklich eng. Wir sind Freunde, aber gleichzeitig habe ich auch genug Freunde. Ich sehe die Jungs 22 Wochen im Jahr und muss sie deswegen nicht noch weitere 30 Wochen zu Hause sehen, verstehst Du?"
Seine Freundschaft mit Dustin Johnson ist also gar keine? Koepka meint dazu: "Das wurde etwas aufgebauscht, weil wir im gleichen Fitnessstudio trainiert haben. Das haben wir im letzten Jahr gar nicht mehr gemacht. Ich habe alle meine alten Freunde um mich herum, die ich brauche. Die sind nicht sonderlich in der Golfszene drin - das genieße ich. Und auf Übungsrunden mit den Kollegen der Tour verzichte ich. Ich will nicht sagen, dass ich nur auf mich schaue, aber ich will den anderen Jungs auch nicht helfen. Ich hab das Gefühl, man gibt dann zu viel seiner Strategie auf dem Golfplatz preis."
Wegen solcher Aussagen wundert es einen nicht, dass Koepka nicht die Beliebtheitsskala sprengt.
Rivalitäten im Golf
Brooks Koepka polarisierte schon einmal mit der Aussage, dass Rory McIlroy und er keine Rivalen sind. Damals stellte er die Leistungen bei den vergangenen Großevents gegenüber. Er mag das Wort Rivalität im Golfsport sowieso nicht: "Rivalitäten entstehen einfach. Schau Dir Football, Basketball oder Fußball an - da spielen Teams jahrelang in Finalserien gegeneinander oder sind aus der gleichen Stadt. Golf ist da einfach anders." Weiter sagt der US-Amerikaner: "Ich würde sogar sagen, Tiger und Phil waren keine Rivalen: Wenn es einseitig ist, wo ist da die Rivalität?"
Puh, Koepka hat wieder für viel Gesprächsstoff gesorgt. Wir sind gespannt, ob er diese Woche auch für sportliche Schlagzeilen sorgen kann.