Rory McIlroy hat das Geld, Brooks Koepka hatte zuvor die Schlagzeilen: Auch wenn der Weltranglistenerste im Finale von Atlanta das Nachsehen hatte („Ich kann ja nicht immer gewinnen“), so bestimmte der zweifache US-Open und PGA-Champion unter der Woche doch den Golf-Boulevard – und zwar mit nackten Tatsachen. Wie längst die Spatzen von den Dächern pfiffen, präsentiert sich Koepka in der Anfang September erscheinenden „Body Issue“ des ESPN-Magazins als Adonis; vor ihm hatten sich dort schon Gary Player, Suzann Pettersen und Camilo Villegas ausgezogen. Dafür hatte der 29-Jährige elf Kilo abgenommen, was Lästermaul Brandel Chamblee, der TV-Golfexperte im „Golf Channel, als rücksichtslose Selbstzerstörung bezeichnet hatte. Koepka sagt dazu nur: „Alle, die das kritisieren, haben selbst nicht den Mumm, es zu machen.“
Die Reaktionen auf Koepkas „Outing“ fielen naturgemäß unterschiedlich und im Kollegenkreis nicht ganz ohne Ironie aus. Dustin Johnson beispielsweise hängte eins der Fotos über das Parkplatz-Reservierungsschild seines Kumpels im East Lake Golf Club zu Atlanta. In den sozialen Medien wiederum gab es Stimmen, die darauf hinwiesen, dass Arnold Palmer oder Jack Nicklaus so was nie getan hätten … Selbst Freundin Jena Sims konnte sich eine süffisante Bemerkung nicht verkneifen und postet auf Pinterest: „Trotz dieser Fehlfunktion in Sachen Garderobe ist bei uns alles ok.“
McIlroy: „Es geht nicht ums Geld“
Einordnung: Der Ausgang der PGA-Tour-Spielzeit 2018/2019 ist bekannt, Rory McIlroy hat die Tour Championship gewonnen und verließ Atlanta als neuer Weltranglistenzweiter sowie mit einer Schubkarre voll Dollars in Richtung Omega European Masters in Crans-Montana, Schweiz. Angesichts dessen ist es durchaus interessant, was der Nordire vor dem Saisonfinale zum Thema Moneten gesagt hat, hier ein paar Auszüge aus seiner Pressekonferenz:
„Es geht nicht ums Geld. Wenn der FedEx Cup sich eine Bedeutung von Bestand schaffen will, dann sollte die nicht bloß auf Geld, sondern auf dem Prestige basieren, ein sehr besonderes Event gewonnen zu haben.“
„Das Preisgeld ist natürlich nicht zu verachten, auch weil es uns Golfer auf Augenhöhe mit anderen Sportstars bringt.“
„Ich will das Preisgeld nicht abwerten, aber für mich und meinen Wettbewerbsgeist gibt es eine Menge anderer Gründe, dieses Turnier gewinnen zu wollen. Natürlich wäre es nett, am Sonntag so viel Geld einzusacken, aber mir würde es viel mehr bedeuten, gut zu spielen und das Turnier überhaupt zu gewinnen.“
„Das Wichtigste an dem ganzen Geld ist, dass man damit auch anderen helfen kann, dass man nicht mehr nur auf sich bedacht sein muss. Und das ist nicht nur auf die Möglichkeit bezogen, sich in punkto Wohltätigkeit zu engagieren. Was nützt das ganze Geld, wenn man es nicht teilen und geliebten Menschen im persönlichen Umfeld das Leben erleichtern kann.“
Mit dem neuerlichen Sieg in Atlanta (nach 2016) sind „Rors“ und Tiger Woods (2007, 2009) die einzigen Spieler, die den FedEx Cup zwei Mal gewonnen haben. Und die Herausforderung kam prompt:
"Tiger, the race is on to see who can get to three first."
cc: @TigerWoods pic.twitter.com/YU3zbQi5Zu
— PGA TOUR (@PGATOUR) 26. August 2019
Rose und das verflixte achte Loch
Hacker wie wir: Auch Profi-Golfer und Golf-Weltstars sind vor üblen Fehlschlägen nicht gefeit. Das jüngste Beispiel lieferte Justin Rose in der Finalrunde der Tour Championship, als der Engländer auf Bahn 8 seine Annäherung ins Wasser schlug und den Ball im Rough am Grün droppte. Doch damit fing das Ungemach erst an. Der Olympiasieger chippte den ersten Versuch zu kurz, die Kugel kam zurück und wurde nur vom roten Pfosten daran gehindert, im Tümpel zu verschwinden. Der nächste Chip war wieder zu kurz und kam zurück, mit dem dritten schaffte Rose es dann aufs Grün, leistete sich allerdings drei Putts zur endlichen „Schneemann“, der 8 auf dem Par 4. Und das nach drei Birdies in Serie …
Golf is hard.
Every golfer can relate. pic.twitter.com/NBzSCFafHn
— PGA TOUR (@PGATOUR) 25. August 2019
Gefiederter Golffreund
Tierisch, die Erste: „Irgendwann“, so heißt es in einem Joghurt-Werbespot, „kriegen wir euch alle.“ Das gilt hoffentlich auch für Golf, und es bezieht sich offenkundig nicht nur auf menschliche Flightpartner. Dieser gefiederte Zweibeiner jedenfalls hat seinen helle Freude an den heftig springenden Golfbällen – und würde er seitlich werfen, käme vermutlich auch noch ein veritabler Golfschwung heraus:
Annäherung mit Alligator
Tierisch, die Zweite: Im ChampionGate Country Club in Orlando/Florida spielt dieser Sportkamerad unbeirrt weiter, obwohl gerade ein über zwei Meter langer Alligator vor ihm die Spiellinie quert. „Golf in Florida ist halt ein bisschen anders“, überschrieb Steel Lafferty anschließend sein Video von dem Zusammentreffen auf Twitter. Er sei nur ein bisschen besorgt gewesen, sagte Lafferty: „Als professioneller Wakeboarder bin ich ständig im Wasser und Krokodile gewöhnt. Dieser Bursche schien überdies nicht sonderlich an mir interessiert und wollte bloß in den See am Grün.“
Golfing in Florida is different pic.twitter.com/hHeNxPl3Wr
— Golfviral (@golfviral) 22. August 2019
Olesen plädiert auf unschuldig
War da was? Thorbjörn Olesen hat nach seiner Verhaftung am 29. Juli auf dem Flughafen London-Heathrow am vergangenen Mittwoch erstmals vor einem englischen Gericht ausgesagt. Der Däne machte die üblichen Aussagen zur Person und plädiert überdies darauf, unschuldig zu sein. Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, auf einem Erste-Klasse-Flug eine Frau sexuell belästigt und zudem auf den Boden des Kabinengans uriniert zu haben. Olesen ist auf Kaution frei, von der European Tour allerdings vorläufig gesperrt; seine endgültige Gerichtsverhandlung vor dem Isleworth Crown Court in London ist für den 18. September terminiert.
Wohin mit der Bunkerharke
Weggesteckt: Wohin mit der Bunkerharke, ganz in den Sand; halb im Bunker, halb draußen; immer in Spielrichtung gelegt; auf eine Halterung platziert? Es ist eine der großen Fragen des Golfspiels, fernab von Sockets, Shanks oder Slices. Wie immer gehen die Meinungen auseinander, im Bighorn Country Club in Kalifornien indes gehen sie allen Diskussionen einfach aus dem Weg und versenken die Harken schlichtweg – kann man so machen …
Bighorn Country Club living in 2030 while everyone else is still putting rakes on the ground ? pic.twitter.com/ZV9GGqF0A0
— Hannah Gregg (@hannahbggg) 16. August 2019
Lebenslang für Mörder von College-Golferin
Weggesperrt: Der Mörder der spanischen College-Golferin Celia Barquin Arozamena wird nie mehr ein freier Mann sein. Ein Gericht in Iowa verurteilte Collin Richards (22) am vergangenen Freitag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe ohne Chance auf Begnadigung. Der Obdachlose hatte die 22-Jährige von der Iowa State University am 17. September 2018 während einer morgendlichen Übungsrunde auf den Coldwater Golf Links in Ames/Iowa umgebracht und ihren Leichnam in einem Teich geworfen.
Mit Golfschwung zum Minigolf-Erfolg
Zum Schluss: Das passt irgendwie zum Ende der Saison auf der PGA Tour, wenn einer mit wildem Schwung und chaotischem Ballflug am Ende doch das Loch trifft. Oder anders: Minigolf-Putter sind selten Präzisionswerkzeuge und für Golfer meist eher ein Übel, aber ein guter Swing hilft dann offenbar doch:
Mini Golf...easy game pic.twitter.com/pvDvY8dmAn
— Golfviral (@golfviral) 19. August 2019