Alt und rostig oder gewollte Patina? Tiger Woods fällt bei der Open Championship 2024 auch durch seine Wedges auf. Die TaylorMade Milled Grind 4 (MG4) Wedges des Top-Stars zeigen eine auffällige Rostschicht, die so garnicht zum üblichen "sauber-metallischen" Look der Eisen- und Wedge-Modelle passen will. Doch was steckt hinter der Patina?
Mehr Rost für mehr Spin? Darauf setzt Tiger Woods bei der British Open 2024
Der Spin eines Golfballes wird durch viele Faktoren beeinflusst. Einer davon ist auch der Reibungswiderstand des Balles durch eine rauere Schlagfläche. Zwar soll Rost diese nur minimal beeinflussen, aber in Profi-Regionen können kleinste Unterschiede eine große Wirkung haben.
Doch nicht nur der Spin ist ein Argument für den Rost. Auch die Optik, oder eher die Reflektion des Materials spielt eine Rolle. Im Normalfall werden die Wedges nach der Fertigung mit einer Chromschicht ummantelt und so am rosten gehindert. Diese Schicht reflektiert jedoch deutlich mehr und gefällt daher einigen Pros nicht.
Und zu guter Letzt eines der Wohl wichtigsten Argumente für den Rost. Die Pros wollen häufig bestimmte Schliffe und Anpassungen an ihren Wedges haben. Dafür wird im Tour-Truck geschliffen und gefräst. Dieses Fein-Tuning hinterlässt jedoch Macken in der Chrom-Schutzschicht und würde demnach dazu führen, dass der Schläger nur an manchen Stellen rostet und sonst geschützt währe. Optisch natürlich kein schöner Anblick und entsprechend unbeliebt auf den Touren.
Das TaylorMade MG4 Wedge von Tiger Woods bei der British Open 2024. (Foto: Getty)
Die TaylorMade Milled Grind 4 Wedges von Tiger Woods sind also genau auf ihn zugeschnitten. Luftdicht verpackt werden die Wedges an die Pros geliefert und fangen bei Lustkontakt schnell an zu rosten. Wie schnell das geht beweisen die aktuellen Wedges Tigers, denn auf dem Hosel im abgebildeten Foto lässt sich bei genauem hinschauen erkennen, dass diese Wedges erst im Mai diesen Jahres für Tiger hergestellt wurden.
Welche Wedges hat Tiger Woods in seinem Open Championship Golfbag?
Bisher spielt er mit einem Sandwedge und 56 Grad Loft und 12 Grad Bounce sowie einem True Temper Dynamic Gold Tour Issue S400 Schaft und dem Lobwedge mit 60 Grad Loft und 11 Grad Bounce. Doch dank den besonderen Bedingungen im Royal Troon probiert Woods ein paar andere Varianten des Lobwedges aus. Im Interview erklärt er wieso: "Ich habe ein paar 60er, mit denen ich gerade experimentiere, einen mit etwas weniger Bounce für die Chipping-Bereiche. Außerdem mag ich es, wie mein älteres 60er durch die Bunkersand geht und dann wieder herauskommt. Es gräbt nicht. Da muss ich also eine Entscheidung treffen."
