Die schottischen Linkskurse scheinen dem Amerikaner zu liegen: Nachdem Brian Harman im vergangenen Jahr bei der British Open geteilter Sechster wurde, darf er sich in diesem Jahr Sieger nennen. Mit sechs Schlägen Vorsprung sichert sich Harman den ersten Major-Titel seiner Karriere.
Über den zweiten Rang freut sich Sepp Straka. Der Österreicher schreibt mit dieser Leistung wieder einmal österreichische Geschichte, denn nie zuvor war ein Golfer aus dem kleinen Nachbarland Deutschlands so erfolgreich wie er. Teilen muss er sich den zweiten Rang mit Jason Day, Jon Rahm und Tom Kim. Alle schließen das Major mit sieben Schlägen unter Par ab.
Die beiden deutschen Spieler, die es ins Wochenende geschafft haben, schließen die British Open 2023 auf dem geteilten 41. Rang ab und zeigen sich im Interview nach der Finalrunde nicht unzufrieden mit ihrer Leistung.
Brian Harman: Verdienter Sieger der British Open 2023
Mit fünf Schlägen Vorsprung ging Brian Harman am Sonntag auf den ersten Abschlag. Dennoch ruhte sich der 36-Jährige nicht auf diesem Polster aus, sondern lieferte weiterhin eine konstante Leistung, mit welcher er seinen Vorsprung sogar auf sechs Schläge erweiterte. Zwei Bogeys zu Beginn seiner Runde warfen Harman nicht aus dem Konzept, er behielt den Fokus und kämpfte sich auf der Front Nine auf einen Score von Even Par zurück. Auch ein Schlagverlust auf Bahn 13 tat seiner Leistung keinen Abbruch. Es folgten zwei Birdies als Kirsche auf der Sahnetorte. Mit einer 70 zum Abschluss des Turniers hält Harman am Ende der vier Spieltage verdient den Claret Jug in den Händen.
Mastery of the elements.
Brian Harman claims a supreme six stroke victory at Hoylake.
A magnificent performance. pic.twitter.com/Ic3HRsF5my
— The Open (@TheOpen) July 23, 2023
Mit einem strahlenden Lächeln nimmt Harman die Trophäe entgegen: "An alle Fans, an all die netten Worte und an alle Menschen zu Hause, die mich so sehr angefeuert haben: Ich weiß das zu schätzen. Vielen Dank, vielen Dank, vielen Dank!" Seine Frau und seine zwei Kinder sind diesem besonderen Tag nicht bei ihm: "Ich vermisse sie sehr und kann es kaum erwarten, morgen wieder bei ihnen zu sein." Bevor er zurück zu ihnen reisen wird, werde er aber zunächst "ein paar Bierchen" aus dem Claret Jug trinken und seinen Sieg feiern.
Es ist der wohl größte Erfolg seiner bisherigen Karriere: Brian Harman erspielt sich bei der British Open 2023 seinen ersten Major-Titel.
Dichtes Verfolgerfeld: Vier Spieler auf dem geteilten zweiten Rang
Zwar stand Brian Harman am Sonntag unangefochten an der Spitze des Leaderboards, spannend blieb es jedoch auf den übrigen Rängen der Top 10. Sepp Straka, Rory McIlroy, Jon Rahm und Co. lieferten sich ein fortwährendes Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um die besten Platzierungen.
Aus deutschsprachiger Sicht ist Sepp Straka die große, positive Überraschung der British Open 2023: Mit einer konstant guten Leistung über alle Turniertage sicherte er sich den geteilten zweiten Rang. Dank seiner guten Form erzielte er am Sonntag einige Schlaggewinne, mit denen er sich zunächst den alleinigen zweiten Rang zu sichern schien. Ein ärgerliches Bogey am 72. Loch warf ihn zurück auf den geteilten zweiten Rang neben Jason Day, Jon Rahm und Tom Kim.
Rory McIlroy verpasste mit der British Open 2023 auch die letzte Chance des Jahres, nach neun Jahren seinen fünften Major-Titel zu erspielen. Er schließt das Turnier mit einer 68 auf dem geteilten sechsten Rang ab.
Die Silbermedaille geht an Christo Lamprecht
Als einziger Amateur, der es ins Wochenende geschafft hat, war Christo Lamprecht die Silbermedaille, die dem besten Amateur zusteht, schon früh sicher. Am Donnerstag war der Südafrikaner die große Überraschung: Mit einer 66 setzte er sich an die Spitze des Leaderboards. Es folgte eine 79 am Freitag, aber dennoch der Sprung ins Wochenende. Samstag verbesserte er sich um drei Schläge und schloss die British Open 2023 am Sonntag mit einer versöhnlichen 74 auf dem geteilten 74. Rang ab. "Ich glaube, ich habe meinem Caddie gestern gesagt, dass es eine Woche war, in der ich alle Emotionen gespürt habe, ich kam von einem Hoch am Donnerstag und hatte es die letzten drei Tage einfach nicht", resümiert Lamprecht. "Ich hatte das Gefühl, dass ich den Golfball nicht annähernd so gut unter Kontrolle hatte, wie ich es wollte oder wie ich weiß, dass ich es kann. Es war ein bisschen enttäuschend, aber hier als letzter Amateur zu stehen und heute Nachmittag die Silbermedaille zu gewinnen, zaubert mir wieder ein Lächeln ins Gesicht."
Ein nasser Finaltag bei der British Open 2023. Die feuchtfröhlichen Bilder aus dem Royal Liverpool.