Der Moving Day der British Open 2023 steht in den Büchern. Auf dem Royal Liverpool GC kann Brian Harmann seine Position an der Spitze nach anfänglichen Problemen souverän ins Clubhaus bringen und steht in Pole Position für den Claret Jug. Dahinter konnte insbesondere Jon Rahm mit einem Rekord ein Ausrufezeichen setzen. Der Spanier spielte sich unter teils regnerischen Bedingungen mit acht Birdies in den Fokus. Sepp Straka kann Tag 3 erneut im oberen Bereich des Tableaus beenden, während Marcel Siem einen Rückschlag erlebt.
Brian Harman ist der Gejagte am Sonntag
Wieder spielt Harman einen souveränen Tag in Hoylake. Mit zwölf unter Par und ganzen fünf Schlägen Vorsprung geht der Amerikaner in den Sonntag. Dabei konnte der Linkshänder besonders auf der bogeyfreien Back Nine seine Klasse zeigen und machte zwei Bogeys zu Beginn vergessen. Mit einer 69er Runde beendete er den Samstag und geht nun als klarer Favorit in den entscheidenden Tag.
"He's found his groove again."
Brian Harman moves five strokes in front. pic.twitter.com/RC49k9khul
— The Open (@TheOpen) July 22, 2023
Auch wenn der Vorsprung groß ist, warten hinter dem 36-Jährigen einige prominente Spieler auf ihre Chance. Cam Young, der Zweite aus dem letzten Jahr, ist der nächste Verfolger mit -7. Der Amerikaner spielte nur ein Bogey und kam auf eine 66er Runde. Dahinter warten unter anderem Jon Rahm mit -6 sowie Jason Day, Tommy Fleetwood und Viktor Hovland mit 5 unter Par auf dem geteilten vierten Rang. Derweil konnte Rory McIlroy die Wünsche einiger Fans nicht erfüllen und verpasste Birdies auf dem Green mehrmals knapp. Roars spielte zwar mit einer 69 seine bisher beste Runde des Turnier, dennoch wäre beim Sieger der Scottish Open 2023 wohl heute mehr drin gewesen. Er steht mit -3 auf T11.
Sepp Straka mit gemischtem Fazit
Wie Hovland und Co. zählt auch Straka mit -5 und Platz 4 zu den Verfolgern. Der Österreicher kam zwar nicht an die 67er Runde vom Freitag ran, spielte aber eine gute Back Nine mit drei Birdies, wobei das Bogey an der 18 ein Wermutstropfen bleibt. Der 29-Jährige war zwar allgemein zufrieden mit seiner Leistung und seiner Position für den entscheidenden Tag der British Open, dennoch haderte er auch: "Es war auf jeden Fall mehr möglich. Ich habe den Ball nicht gut vom Tee getroffen, was diesen Platz wirklich schwierig macht." Dennoch sieht sich der beste deutschsprachige Spieler im Turnier für den Sonntag gerüstet: "Das ist definitiv die beste Ausgangsposition, die ich je bei einem Major am Sonntag hatte."
Auch zum führenden Brian Harman und dessen Schlägen hat Straka eine klare Meinung: "So kurz schlägt er den Ball nicht. Ich weiß nicht, warum das immer alle sagen. Er schlägt ihn ein bisschen kürzer als ich, aber weniger als zehn Yards kürzer. Er streift ihn einfach ab. Das ist alles, was er macht. Er schlägt seinen Driver wirklich gut. Er trifft seine Eisen wirklich gut. Er puttet wirklich gut. Er ist ein großartiger Spieler. Er ist eine Zeit lang unter dem Radar geflogen, aber er ist wirklich, wirklich gut."
Hurly Long zieht eine positive Bilanz
Hurly Long zeigt sich nach seiner Runde am Moving Day durchaus zufrieden. Er spielte Even Par, fand sein Spiel "in Ordnung" und hatte "sehr viel Spaß". Long zeigte auf einer fehlerfreien Front Nine mit einem Schlaggewinn eine solide Leistung. Auf der Par-4-14 kassierte er ein Bogey, antwortete jedoch mit zwei Birdies auf den folgenden beiden Bahnen. Sein Rundenabschluss lief mit zwei Bogeys nicht ganz wie erhofft.
"Ich hatte mich eigentlich auf einen Horrortag eingestellt vom Wetter her. Aber wir hatten kaum Regen. Deswegen war es ein bisschen anders als das, auf was ich mich eingestellt hatte. Das war eine angenehme Überraschung. Ich habe okay gespielt, nicht überragend, ein paar schöne Schüsse und gut geputtet. Allgemein war ich mit dem Score sehr zufrieden. Zwei Bogeys am Ende sind schade, aber morgen ist noch ein ganzer Tag", resümiert der 28-Jährige. "Ich habe an der 17 einfach einen Fehler gemacht und der linken Seite zu viel Respekt gegeben", erinnert sich Long an sein Finish. Am letzten Loch verfehlte er mit all seinen Schlägen das Fairway und hatte damit kein leichtes Spiel: "An der 18 habe ich einfach dreimal richtig schlechte Lagen gehabt. Das war dann einfach schwierig. Wenn man einen aggressiveren Abschlag macht mit etwas mehr Mut, kann man den Zweiten dann einfach drauf hauen. Das habe ich mir selbst zuzuschreiben. Das behalte ich für morgen im Hinterkopf."
British Open 2023: Marcel Siem lässt nach
Für den zweiten Deutschen im Feld, der den Cut meisterte, lief es am Moving Day nicht ganz so zufriedenstellend. Siem notierte eine 74 am Moving Day und spielte damit drei Schläge über Par. Nach einem Birdie-Start warf ihn eine Serie von drei Bogeys zurück bevor er einen zweiten Schlaggewinn auf der 5 verzeichnete. Auf der 7 glich Siem seine Schlagverluste mit einem weiteren Birdie aus. Auf der Back Nine fand der 43-Jährige seinen guten Rhythmus der letzten Tage jedoch nicht wieder. Mit vier Bogeys bei nur einem Birdie fiel er zurück. Nach seiner Runde wollte Marcel Siem kein Interview geben.