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British Open

British Open 2022: Tiger Woods kämpft mit sich und dem Old Course

14. Jul. 2022 von David Wellenbrock in St. Andrews, Schottland

Tiger Woods in der ersten Runde der British Open 2022. (Foto: Getty)

Tiger Woods in der ersten Runde der British Open 2022. (Foto: Getty)

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Die erste Runde der 150. British Open ist gespielt und ein Newcomer grüßt von der Spitze. Nach überragender 64er Runde geht Cameron Young als Führender in die zweite Runde, gefolgt von Rory McIlroy, der einen "gewaltigen Start" hinlegte. Auf dem Par-72-Geläuf des Old Course kamen viele Spieler gut zurecht, doch der älteste Golfplatz der Welt hielt mit seinem tückischen Topfbunkern, dem festen Untergrund mit gigantischen Grüns und den immerwährenden Winden dagegen. Tiger Woods hatte bei seinem langersehnten Start in St. Andrews aus seinem "Lieblingsplatz" gehörig zu kämpfen und braucht in der zweiten Runde der British Open 2022 schon ein Woods-Wunder, um noch den Cut zu schaffen. Bernd Wiesberger kam mit Even Par zurück ins Clubhaus.

Tiger Woods mit unglücklichem Start

Es war der Tag, auf den Tiger Woods über ein Jahr lang hinarbeitete. Nach seinem tragischen Unfall wollte er sich das große Jubiläum des ältesten Majorturniers der Golfwelt nicht entgehen lassen. Doch der Start auf dem liebsten seiner Plätze hätte wohl nicht unglücklicher laufen können. Der Abschlag blieb mitten auf dem breiten Fairway der ersten Bahn in einem Divot liegen, der Pitch aufs Grün misslang völlig und landete im Swilcan Burn, dem Bach der das 1. und 18. Fairway durchläuft. Nach dem Drop deutete sich schon am ersten Grün an, was sich im Laufe der Runde anbahnte. Der kurze Putt aus gut einem Meter, um mit dem Bogey vom Grün zu gehen, verfehlte das Ziel.

Vom Tee arbeitete Tiger Woods sehr solide - er knallte die Kugel an der 14. Bahn sogar auf 412 Yards -, ins und auf dem Grün hatte der 15-fache Majorsieger immer wieder Schwierigkeiten. So handelte sich Woods an Loch 3 und 4 die nächsten Schlagverluste durch schwaches Putting ein. An der 7 war es dann ausnahmsweise ein Fehler vom Tee, der ihn in Bedrängnis brachte. Aus dem Fairwaybunker der benachbarten 12 musste sich der 46-Jährige zunächst befreien, und verfehlte in der Folge das Grün. Wieder notierte Tiger eine 6 auf dem Par-4.

British Open 2022: Tiger beweist Kampfgeist

Mit sechs-über nach sieben Löchern war es ein Start zum Vergessen. Doch Tiger bewies einmal mehr seinen Kampfgeist, rettete an der 8 stark das Par und bäumte sich auf. Mit back-to-back-Birdies keimte um den Turn herum Hoffnung bei Fans und Spieler auf. Dann aber schlichen sich wieder einige Fehler im Putting-Game des dreifachen British-Open-Siegers ein. Zweimal resultierte daraus ein Bogey (11 & 13), einmal verpasste er den so wichtigen Schlaggewinn (14).

An der Par-5-15 aber gelang es dem Hall-of-Famer vier solide Schläge auf den Old Course zu bringen und er holte sich wieder einen Schlag zurück. An den letzten Bahnen aber sollte ihm kein weiterer Schlaggewinn gelingen. Im Gegenteil, an der 16 landete sein Abschlag meterweit abseits des Fairways, den Kampf ums Par verlor er abermals. An der abschließenden 18 belohnte sich Tiger nicht mit einem Birdie, wurde aber nach der 78er Runde mit aufmunterndem Applaus von den zahlreichen Fans verabschiedet.

"Ich hatte keinen guten Start", resümierte Woods nach der Runde und erinnerte an seinen unglücklichen zweiten Schlag. "Ich habe einen guten Schlag gemacht, die Windböen trafen ihn und der Ball landete im Burn." Doch vor allem auf dem Grün sah Woods seine Schwächen. "Jeden Putt habe ich kurz gelassen. Ich hatte Probleme, die Putts hart genug zu treffen. Sie sahen schneller aus, als sie geputtet haben, und ich hatte damit zu kämpfen", beschrieb er die Eigenschaften der Grüns, die nicht so schnell wie die Fairways waren. "Die Grüns waren sehr fest, aber langsam. Und das ist eine interessante Kombination." 

Körperlich sei er in besserer Verfassung gewesen als bei den anderen Turnieren zuvor, doch auch die langen Wartezeiten hätten ihm zu schaffen gemacht. "Die ganze Runde dauerte sehr lange, und wir wurden immer wieder abgewunken." Wegen des Layouts des Old Courses, auf dem sich viele Bahnen die Fairways und Grüns teilen, kommt es bei den unterschiedlichen Gruppen immer wieder zu Wartezeiten; Tigers Gruppe benötigte sechs Stunden.

Bernd Wiesberger mit solidem Einstand

Sepp Straka erlebte einen desaströsen Tag, sein Landsmann Bernd Wiesberger kam deutlich besser mit den festen und windigen Bedingungen auf dem Old Course zurecht. Nach einem Bogey an der 3 ging der Österreich dank dreier Birdies noch vor dem Turn auf zwei-unter. Auf den hinteren Neun verlor Wiesberger drei Schläge auf den Löchern 10 bis 13. Vor allem die Dreiputts an der 11 und der 13 verhinderten bessere Scores.

Auf dem letzten Teil der Runde hielt der 37-Jährige aber seinen Score zusammen und belohnte sich am 18. Loch noch einmal. Vom Abschlag erreichte er das Grün des kurzen Par-4s und erledigte den Rest mit zwei Putts. "Ein harter Kampf da draußen. 'The home of Golf' wird schneller und schneller. Lasst uns morgen früh einen guten Tag haben!", schrieb Wiesberger, der nach Even-Par-Runde zum Auftakt der British Open 2022 auf Rang T55 liegt am Freitag mit ganz früher Startzeit den Old Course umrunden wird.


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Große Verfolgergruppe um Scottie Scheffler

Die Top-Runde von Cameron Young Young konnte auch am Donnerstagnachmittag niemand unterbieten. Bei vier-unter-Par tummeln sich aber einige Spieler, darunter auch Spitzengolfer wie Scottie Scheffler, Viktor Hovland und Dustin Johnson. Jordan Spieth kam mit 71 Schlägen ins Clubhaus, sein Flightpartner Jon Rahm benötigte 73.

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