Marcel Siem reitet weiter auf seiner Erfolgswelle. Er spüre immer noch die positiven Vibes von letzter Woche, sagte er gestern im Interview. Vor gut einer Woche hatte er in Frankreich mit seiner Tochter an seiner Seite das Challenge-Tour-Turnier gewonnen. Diese positive Energie strahlte er über die gesamte zweite Runde erneut aus und sie spiegelte sich genauso in seinem Ergebnis wieder, wie an Tag 1. Mit einer zweiten 67er Runde erklimmt er weiter das Leaderboard der Open Championship und belegt nach seiner Runde zwischenzeitlich den geteilten zweiten Platz. Nach den Nachmittagssessions blieb ihm immerhin noch der geteilte 7. Platz.
Marcel Siem rockt die British Open 2021
Ohne zu viel verlangen zu wollen, es wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Nicht nur gab es Eagle und Birdie-Chancen auf den letzten Löchern, die Marcel Siem nicht ganz für sich nutzen konnte, gerade auf den ersten Löchern hätte auch der Dreiputt nicht unbedingt sein müssen - meckern auf hohem Niveau bei diesem Ergebnis.
Alles in allem ging er die ersten Löcher aber ruhig an, notierte zwar ein Bogey, vermied aber schwerwiegendere Fehler. Geduldig wartete er auf seine ersten Birdiechancen, die sich auf der Back Nine dann vermehrt boten. Er verwandelte vier und feierte sich dafür zurecht. Ohne einen weiteren Fehler spielte er sich das Leaderboard hinauf.
When you realize how awesome #TheOpen has been so far. ? pic.twitter.com/4mWyQ7JKzy
— Golf Digest (@GolfDigest) July 16, 2021
Nach seinem starken Auftakt zeigt Marcel Siem auch am zweiten Tag der British Open 2021 sein freundlichstes Gesicht - in jederlei Hinsicht.
The Open: Collin Morikawa übernimmt zwischenzeitlich die Führung
Morikawa stürmt mit einer 64er Runde an die Spitze des Feldes. Er trat den Schwierigkeiten des Royal St. Georges Golf Club mit einer enormen Zielgenauigkeit in seinem Eisenspiel entgegen. 15 Mal traf er das Green in Regulation und erspielte sich Birdiechancen nicht zu knapp. Sieben Mal reichte es zum Schlaggewinn. Zwar blieb er nicht ganz fehlerfrei, aber mit neun Schlägen unter Par an der Spitze der Open Championship musste ihn erst einmal jemand einholen. das gelang vor allem Louis Oosthuizen.
.@collin_morikawa's 6️⃣4️⃣ in 60 seconds.... pic.twitter.com/lW4WzMlW42
— The Open (@TheOpen) July 16, 2021
Auch Matthias Schmid zaubert
Nicht nur Marcel Siem ist aus deutscher Sicht erfolgreich am Freitagvormittag, auch Matthias Schmid, der als Amateur im Feld ist, legt eine beeindruckende Runde hin. Am Ende des ersten Tages hatte Schmid sich nach einem soliden Anfang auf der Back Nine ziemlich zerlegt, umso besser lief es am zweiten Tag. Er verlor keinen einzigen Schlag, traf sogar mehr Greens in Regulation als Morikawa und versenkte den Ball fünf Mal zum Birdie - und das besonders häufig auf der Back Nine, wo er am Tag zuvor solch große Probleme hatte. Mit einer 65er Runde, die ihn zurück auf einen Schlag unter Par für's Turnier bringt, geht er als bester Amateur ins Wochenende und schreibt sich zudem noch in die Geschichtsbücher ein: Er stellt den Rekord für die niedrigste Runde eines Amateurs bei der Open ein, den Tom Lewis 2011, ebenfalls in Royal St. George's, aufstellte
Kampf um den Cut bei der British Open
Einen Spieler weniger hat die Open schon bevor der Cut offiziell fällt. Will Zalatoris muss mit einer Verletzung aufgeben, die er sich gestern während der Runde bei einem schwierigen Schlag aus dem Rough zugezogen hatte. Zalatoris lag bei einem Schlag unter Par und zog zurück, bevor er seine zweite Runde begann.
Auch für Matthias Schwab sieht es schlecht aus. Nach einer 72er Runde liegt er bei insgesamt drei Schlägen über Par und wird wohl den Cut verpassen. Trotz der guten Bedingungen am Vormittag notierte er drei Bogeys auf der Front Nine und gewann auf seiner Runde nur einen Schlag, um dem entgegenzuhalten. Er ist nicht der einzige deutschsprachige, der den Cut verpasst.
Nur die besten 70 Spieler schaffen es in die Finalrunden der British Open 2021. Vielen Stars ist das nicht gelungen.